Hi zusammen,

pünktlich zum Frühjahr wird mein Rad renoviert. Wiedereinmal habe ich dafür einige Kompatibilitäts-Rätsel zu lösen:

Ich habe 3x10-SLX-Schalthebel und entsprechende 10fach Komponenten, also Schaltwerk, Kassette und Kette. Nun frage ich mich, ob ich dazu ne Rennrad-Kurbel so einfach verwenden kann, da ich die großen Kettenblätter gern fahre. Die hier ist mir beim Stöbern ins Auge gefallen. Sind die RR-Kurbeln mit den MTB-Umwerfern und -Schalthebel mischbar oder brauch ich dafür speziell passende?

Bei der Gelegenheit noch paar allgemeine Fragen dazu:

• Sind die Rennradkurbeln für ein Reiserad überhaupt zu empfehlen? Wenn ja, worauf sollte ich da achten? Bin bisher problemlos Deore-Kubel gefahren und hab von Rennrad (& -Komponenten) null Ahnung.
• Hab bisher drauf geachtet, lange Kurbelarme zu fahren 175, da ich von meinem physikalischen Verständnis davon ausging, dass die effizienter sind. Die oben verlinkte 105-Kurbel hat "nur" 165 lange Arme. Macht sich das bemerkbar oder ist der Zentimeter wurst? Wie sind da eure Erfahrungen?

Danke schon mal & Gruß
Manuel

Bischen kommt es auch auf deinen Rahmen an.

Je nachdem wie breit der Hinterbau ausfällt könnte es knapp werden. Etwa wenn du einen Rahmen mit sehr viel Reifenfreiheit fährst.

Genau, die Rennkurbel sind oft schmaler als die MTB-Kurbeln. Den Unterschied zwischen 175mm und 170mm-Kurbeln meine ich zu merken, aber ohne physische Auswirkungen. 165mm ist aber schon recht kurz. Wie groß bist du denn? Ansonsten ist das wohl auch eine sehr individuelle Frage.

Bei Dreifach kann es meines Wissens beim Mischen von MTB- und Rennkomponenten Probleme geben, kann aber auch klappen. Bei Zweifach hätte ich keine Bedenken, da habe ich selbst schon wüst gemischt (z.B. Altus-Umwerfer, Compagnolo-Kompaktkurbel, kleines Blatt Ultegra) und das immer zum Laufen bekommen.

Okay, das heißt, dass es keine allgemeine Garantie gibt, dass z.B. gewisste Kurbeln mit bestimmten Schalthebeln funktionieren. Mag hier keine Basteleien/Notlösungen/Experimente. Ich bleib daher wohl lieber bei der Deore Kurbel mit nem 48-Blatt.

Hab viele Reiseräder mit XT-Kurbel gesehen, aber bislang nie kapiert, warum man hier doppelt so viel wie für ne Deore-Kubel ausgeben muss (~60 & 120 Euro). Kann mir jemand sagen warum bzw. ob überhaupt sich ne XT-Kurbel lohnt?

Bei den Kurbeln besteht der Hauptunterschied im Gewicht. Du musst mehr zahlen, damit du weniger (Aluminium) bekommst.
Außerdem ist die Oberfläche unter Umständen besser vergütet.
Ab Deore sollten die Kurbeln aber nicht mehr massiv sein, das ist was das P/L-Verhältnis betrifft, m.E. die sinnvollste Kategorie.

Geringes Gewicht bei meist besserer Steifigkeit und das hochwertigere Materialien zum Einsatz kommen. Und besser schalten soll es auch noch.

Die RR Umwerfer haben ein anderes Übersetzungs-Verhältnis, ich habe aber keine Ahnung ob man das trotzdem noch mit MTB Shiftern vernünftig fahren kann.
Die meisten MTB Umwerfer sind von Shimao heute so gemacht, dass sie perfekt nur das Schalten wofür sie auch angeben sind.
Als Beispiel, der XT Umwerfer FD-M785 hat ein so engen Radius im Umwerferkäfig, dass er eigentlich kein 39 Kettenblatt schalten möchte.
Setzt man diesen Umwerfer jetzt so hoch das er über das 39er Blatt schwenkt, wird das Kleine Kettenblatt auf der Kurbel schnell überflüssig.
Das ist wie Sickgirl aber auch schon schrieb, alles immer etwas Rahmen abhängig. RR kurbeln mit größen Kettenblättern passt meist nicht an ein MTB Rahmen dran. RR Kurbeln haben einen anderen Q Faktor, so das die Kurbelarme meist an den Kettenstreben anschlagen. Und wenn das nicht der fall ist schleifen die Großen KB am Rahmen.
Eine 165mm Kurbel ist gut für die Knie, aber man verschenkt auch Möglichen Hebel.

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Hab viele Reiseräder mit XT-Kurbel gesehen, aber bislang nie kapiert, warum man hier doppelt so viel wie für ne Deore-Kubel ausgeben muss (~60 & 120 Euro). Kann mir jemand sagen warum bzw. ob überhaupt sich ne XT-Kurbel lohnt?
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In erster Linie ist es wie schon gesagt das Gewicht und dann steckt es manchmal im Detail. Bsp:
Hab mal bei einem Freund das Lager inspiziert, die Achse der Deore HT2-Kurbel war an der Lagerauflagefläche schon ziemlich riefig und ankorrodiert, bei einer LX blätterte die Verchromung (?) der Achse schon ab, meine XT sieht nach etlichen Jahren wie neu aus.

Da war die Kurbel wohl nicht gut gefettet. Nach knapp vier Jahren ist bei mir die Welle des Hollowtech-Lagers auch noch gut in Schuss. Gut, ich warte das ganze auch fast jedes Jahr.

Der Gewichtsunterschied macht auch nur ca. 200 Gramm aus. Für manche ist das viel, klar, aber nicht unbedingt bei nem Reiserad mit MTB-Komponenten.