Hab gerade mal nach einer Verbindung gesucht, aber keinen durchgehenden Zug gefunden. Europa ade.
MinisterDunich macht seinem Namen alle Ehre.

Ist seit 1. März eingestellt, siehe Wiki.

Stefan

Ja, sehr schade was die Politik da verzapft hat. Grundsätzlich ist der Zug sehr gut angenommen worden und war stets gut gefüllt. Zugegebenener Maßen hielt sich der grenzüberschreitende Verkehr aber in Grenzen. Der Zug leerte sich in Görlitz und füllte sich wieder in Zgorzelec (bzw. umgekehrt). Ich hoffe aber wenigstens, dass man den Anschluss in Görlitz weiterhin sicherstellt. Eine zweitlang waren Bauarbeiten, da hat das in der Praxis bisher auch schon so gut funktioniert.

Sieht nicht so aus. Lass mal Hafas eine Verbindung von Dresden nach Zgorzelec suchen. Es werden Verbindungen mit vier bis sechs Umstiegen geboten, die Fahrzeiten liegen zwischen siebeneinhalb und zwölfeinhalb Stunden und die günstigsten Verbindungen gehen über Forst. Suche ich mal blind für den zweiten Mai, kommt dasselbe raus. Sieht so aus, als hätte man den Reiseverkehr zwischen Görlitz und Zgorzelec vollständig eingestellt. Ob die Lücke sinnvoll mit dem Fahrrad zu schließen ist, müsse man mal prüfen.
DB Netz hatte mit den Planungen für die Elektrifizierung zwischen Arnsdorf und Görlitz eine Systemwechselstelle auf der Neißebrücke vorgesehen (anstatt zwei Bahnsteiggleise und vielleicht ein Güterzugumspanngleis umschaltbar auszulegen). Man wollte das polnische Gleichstromsystem nicht im Land haben. Dass dann die polnischen Betreiber für knapp zwei Kilometer eine Zweisystemausrüstung bräuchten, juckte DB Netz nicht. Die Neuvergabe der Regionalverkehre zwischen Dresden und Görlitz hat noch mehr für Unwillen gesorgt. Dazu die seit 1990 vollständig autozentrierte sächsische Staatsregierung. Es lebe die europaische Integration!

Mit dem Rad kann man die Lücke schließen, zum Laufen ist es deutlich zu weit. Die Bahnbrücke führt doch sehr hoch über die Neiße, mit dem Rad muss man fast bis auf Flussniveau runter und auf der anderen Seite wieder hoch. Dauert zwar keine Stunden, nervt vor allem mit Gepäck aber schon.
Einziger marginaler Vorteil: Sachsenticket und anschließend rein polnisches Ticket sollten deutlich billiger sein als das grenzüberschreitende Ticket. Wenn ich mich recht entsinne, wuren für die zwei Minuten Bahnfahrt über die Oder von Görlitz nach Zgocelec zuletzt 8€ fällig.

Das mit dem Mondpreis zwischen den beiden Görlitzer Bahnhöfen war schon lange ein echtes Ärgernis. Johangeorgenstadt–Beitenbach war mal ähnlich, nur konnteman da die kurze Lücke leicht zu Fuß schließen. Wenn das in Görlitz ein Dauerzustand sein soll, dann wäre er mal wieder typisch. Der Morlok ist doch zum Tempel rausgejagt, doch sein Unfug geistert weiter durchs Land.

Auf der Neißetalbrücke befindet sich im Moment überhaupt keine Oberleitung. Ich habe mir das gestern angeguckt. Gibt es jetzt überhaupt keine Elektrifizierung bis nach Görlitz?

Gruß
Thoralf

Hallo Thoralf,

es ist geplant das "restliche" Stück von Dr-Klotzsche bis Görlitz der Bahnstrecke Dresden-Görlitz irgendwann mal zu elektrifizieren (oder vielleicht auch nicht). Zur Zeit ist Görlitz nur dieselmäßig erreichbar.
Und Falk: Ich denke, dass Systemwechelstellen auf der freien Strecke betrieblich einfacher zu handhaben sind, als Systemwechselbahnhöfe.

Gruß Stefan

Normalerweise hättest Du Recht. Nur liegt der Fall hier ein bisschen anders. Die Systemtrennstelle auf der Neißebrücke läge an der elektrischen Bahnhofsgrenze, denn mitten auf der Brücke und damit auf Höhe der Netzgrenze würde bedeuten, wenige (hundert) Meter vor den Einfahrsignalen. An einer solchen Stelle würden die Lokführer wohl nicht nur bei jeder Fahrt fluchen, sondern irgendwann dem verantwortlichen Planer die Bude abbrennen. Ich würde eine solche Lage sogar für unzulässig halten. Die Gefahr, dass so Züge in der Trennstelle zum Stehen kommen, ist einfach zu hoch. Was willst du machen, wenn das bei einem Triebzug in der Form passiert, dass eine Einheit unter Gleich-, die andere unter Wechselspannung steht? Wieder Anfahren ist damit kaum möglich. Man müsste es mit halber Leistung tun. Dazu kommt die Unverträglichkeit der PZB mit SHP. Wegen der identischen Übertragung mit völlig abeichender Auswertung funktioniert die Umschaltung nur im Stand, siehe Bf Frankfurt Oderbrücke. Zusätzlich müssten polnische Betreiber Fahrzeuge bereitstellen, die für vielleicht eineinhalb Kilometer (wenn überhaupt) zweisystemfähig sind. Das im chronisch klammen Niederschlesien. Dieses Mal ging die Betrienbsunterbrechnung von der polnischen Seite aus. Dass man sich auf einen durchgehenden Stundentakt einigt, ist bei den Beziehungen zwischen Bestellern, Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen auf beiden Seiten der Neiße kaum wahrscheinlich. Wenn der Betrieb auf Dauer in Görlitz gebrochen werden soll, dann wären zwei Bahnsteiggleise mit anschließender Kehranlage unter 3kV und weitere umschaltbar die deutlich bessere Lösung. Wenn man die 3kV-Gleise so anlegt, dass sie an zwei Inselbahnsteigen liegen, während die jeweils benachbarten Gleise mit 15kV überspannt werden, dann gäbe das eine halbwegs komfortable Umsteigesituation. Durchlaufende Züge müssten unbedingt mit zweisystenfähigen Fahrzeugen gefahren werden, doch traue ich das in der konkreten Situation an der Grenze zwischen Sachsen und Niederschlesien keinem der infragekommenden Beteiligten zu. Das gemeinsame Kennzeichen aller ist hier »ausgesprochen bahnfeindlich«.

Nö, Görlitz ist immer noch ohne Strom.
Der leider außer Dienst gestellte durchgehende Regiosprinter Dresden-Breslau war ein Dieseltriebwagen.

Das versteh ich nicht. Voriges jahr habe ich mich vom Bhf. rechts haltend, 1-2 Leute fragend ohne größere Höhenunterschiede (und mit Wechselgeldstelle) über eine Brücke nach Zgorzelec durchgefragt. Dauert ca. 10min. inkl. Geldwechseln.
Ringo

Bei geografischen Angaben habe ich es immer nicht so mit rechts/links. Wenn ich mich um 180° drehe, kommt da etwas anderes raus.
Die Bahnquerung in Görlitz geht über das Neißeviadukt. Die Brücke ist nicht nur mit 35m recht hoch, sondern auch insgesamt ziemlich lang.
Zu Fuß wirst du wohl über die kürzlich eröffnete Altstadtbrücke sein. Die ist mindestens 20hm niedriger.
Auch möglich, dass du die Stadtbrücke genommen hast. Aber auch die ist niedriger.
Und 10min scheint mir unrealistisch für den Bahnhofswechsel. Openrouteservice hält 45min für die 3,5km für realistisch.