Hallo, wir planen wieder einen grösseren Trip und werden uns wohl 2-5 Jahre Zeit nehmen (2-3 Jahre nur für die Amerikas)... Was wir unbedingt machen wollen ist Patagonien-Alaska: je nach dem auch einige Strecken (Zentralamerika) mit dem Bus...

Nun wäre eine Start in Patagonien Ideal (zeitlich) da wir dann diesen Herbst starten könnten.

Irgendwie finden ich keine Leute, die es in dieser Richtung machen sondern nur Alaska - Patagonien. Klar, die Amis / Kanadier machen es lieber von zu Hause aus...

Gibt es quasi-zwingende Gründe, um es in dieser Richtung zu machen? Wir würden gerne im Oktober nach Ushuaia fliegen und würden auch viel wandern gehen...

-Ist der Wind viel schlimmer, wenn man nordwärts fährt?
-Ist man aufgrund der "späten" Ankunft in Alaska voll in der Mücken Saison?
-Sonstige Gründe, warum man es von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord machen sollte?

Unter Umständen würden wir auch in Kanada in der Wintersaison ein bisschen jobben (wir dürfen in Kanada arbeiten...)

Ich habe schon den einen oder anderen Bericht gesehen, in dem jemand von Süd nach Nord gefahren ist.


Hmmm.... im Februar in Chile bläst der Wind eher von Süd nach Nord (laut Reiseempfehlung). Das war im letzten Jahr auch so. Und ich habe auch schon von der Baja California gehört, dass dort ein sehr straffer Südwind blasen kann.

Ob man das verallgemeinern kann - keine Ahnung.


Einer fällt mir ein:

Falls ihr den Dalton Highway zwischen Prudhoe Bay und Fairbanks fahren wollt, ist das wohl von Süd nach Nord besser. Zum einen fängt man dann bei der Amerikadurchquerung nicht gleich mit dem heftigsten Stück an, und zum zweiten kann man sich in Fairbanks wohl wesentlich besser mit Vorräten versorgen als am Arktischen Ocean.

Gruß
Thoralf

Hallo,
ich bin vor vielen Jahren mal von der Karibik nach Alaska (also nordwärts geradelt) und hatte vor allem an der US-Westküste elende Gegenwinde... das liegt auch daran, dass die Küste nicht Nord-Süd, sondern Nordwest-Südost verläuft und die Rockies die Winde dann entlang der Küste "abbiegen" lassen... (Vielleicht wäre es eine Option, nicht gerade entlang der Westküste zu radeln: Ich bin damals dem Columbia-River landeinwärts vorbei an Walla-Walla und Dry Falls gefolgt, dann Richtung Okanagan nach Norden abgebogen, das ging auf einmal recht gut.)
Ähnliches, wenn auch nicht ganz so stark, habe ich letztes Jahr in Südamerika erlebt, nur bin ich dort glücklicherweise südwärts gefahren. Es gab wenig Rücken-, aber viele Seitenwinde, doch die Gegenwinde hielten sich in Grenzen. Auf Feuerland gab es hinter Porvenir einen "Rückensturm", gegen den man nicht mal hätte schieben können... Auch hier ist also Nord-Süd aus meiner Sicht besser...

Alaska kenne ich auch Mückenfrei, aber das war im September, da werdet ihr wohl nicht erst starten wollen... wäre aber zugegebenermaßen eine tolle Ankunftszeit. Auch werden die Berge dann glasklar und fotogen, so ganz ohne Dunst...

Viel Spaß beim Planen...

LG, Peter

Mir sind viele Radler entgegen gekommen. Es ist also machbar. Einige haben erzählt, dass sie in der Nacht gefahren sind. Da ist kein bzw. wenig Wind.
Ich war froh, dass ich nicht diese Richtung gewählt hatte.

Danke für die Antworten. Lustigerweise habe ich gerade ein Buch ausgegraben, welches mir bei der Arbeit vor einem Jahr in die Hand gedrückt wurde (Rad-Abenteuer Panamericana, Clemens Carle, 1994), der ist von Patagonien nach Alaska gefahren... In Patagonien scheinen die Winde ja jeweils oft von der Seite zu kommen, oder?

Tirb68: "Ich war froh, dass ich nicht diese Richtung gewählt hatte." --> so schlimm? Wegen den Winden?

In der Pampa ist der Wind heftig und macht mürbe, auf der Carretera Austral waren eher Schotter und viele kurze steile Hügel die anstrengenden Komponenten. Sommer 2010/11 war die Hauptwindrichtung NW. Oktober finde ich zu früh für Patagonien. Vor Dezember würde ich dort nicht starten.
Klick

Viel Spass in Patagonien.
Brit

Hallo,
wir sind gerade in Villa O´Higgins angekommen und radeln von Nord nach Sued. Entgegen vielen Berichten ueber Windstille auf der Carretera und der Windrichtung hatten wir auf gut einem Drittel der ganzen Strecke deutlich spuerbaren Wind und (leider) sehr oft von vorne. War aber alles machbar, mal sehen wie es jetzt in Argentinien weitergeht.
Auf der Strecke sind ungefaehr doppelt soviele Radler von Nord nach Sued unterwegs wie umgekehrt und wir haben den Eindruck, das sich hauptsaechlich Europaer den Kopf ueber die Richtung zerbrechen, waehrend viele andere einfach schauen welche Richtung am besten in die Gesamtreise passt. Wir haben auch keine schlimmen Geschichten gehoert was den Wind angeht, immerhin sind alle zumindestens bis Chile gekommen

Viel Spass beim Planen und vor allem dann beim Radeln. Egal in welche Richtung, es wird bestimmt ein super Erlebnis. Wir sind schon ueber ein Jahr in Suedamerika und die Carretera ist mit Sicherheit eine der schoensten Strecken...

Viele Gruesse,
Katharina

Da hast Du wohl recht... Puh, ich hab mal in El Chalten ein Rad gemietet und musste gegen den Wind fahren - es war selbst ohne Gepäck schrecklich, da ich den windigsten Tag ausgesucht hatte! Macht den Vuelta Huemul in El Chalten (4-Tages-Trek), der ist wirklich genial! Die grösste Sorge bei der Süd-Nord Variante ist eigentlich das USA-Visum... ;-( Viel Spass im Süden!

Danke, Brit! Die Seite ist auch cool! lg Pesi

Ich bin mal durch die Anden von Süd nach Nord gefahren, von Ushuaia nach Bogotá. Eine ausgeprägte Tendenz zu Nord-Süd-Winden konnte ich nicht feststellen.
In den Anden nördlich von Santiago herrscht oft ein West-Ost-Wind vor, die Querungen der hohen Pässe Chile-Argentinien sind also manchmal etwas einfacher in Richtung Osten.
Ansonsten gilt, wer den Wind beim Radfahren gar nicht mag sollte nicht unbedingt dorthin gehen.
Die heftigsten Winde hatte ich in der offenen Pampa Argentiniens, vorallem zwischen Puerto Madryn und Tierra del Fuego (Ruta 3), auf Tierra del Fuego, auf manchen Pässen weiter im Norden (allen voran Paso de Sico) und teilweise im Sudlipez.
Die Carretera Austral ist in Sachen Wind in weiten Teilen unproblematischer da besser geschützt durch die Berge.

Oktober im tiefsten Süden ist eher ungünstig, je weiter man ins nördlichere Patagonien kommt desto eher ist es aber kein Problem.
Für die Anden Perus (und Nordboliviens) ist die Trockenzeit/Winter anzuraten, am besten Juli/August, oder mit Einschränkungen auch noch Juni und September.
Das wiederum passt dann aber wieder nicht so gut zusammen mit der besten (trockenen) Zeit für den Sudlipez (z.B. "Lagunenroute") welche von August bis November ist.

Hallo!

Das mit dem USA-Visum ist doch kein Problem. Du bekommst bei der Einreise 3 Monate in den Pass gestempelt, was genug Zeit ist, durch die Lower 48 zu kommen. In Kanada bist Du sicher mindestens 2 Monate unterwegs. Wenn Du dort arbeitest noch länger. Dann müßte es doch machbar sein, von Beaver Creek oder auf dem Top og the world Highway erneut einzureisen.

Es grüßt

Bernie

Ob du die Panamericana Nord-Süd oder umgekehrt fährst hängt hauptsächlich von deinem Start-Zeitpunkt ab. Die meisten starten entweder im Juni/Juli in Alaska oder im Dezember/Januar in Ushuaia. Oktober ist recht ungünstig, so oder so. Dann würde sich z.B. anbieten, in San Francisco zu starten und südwärts zu fahren. Dann könntest du (wenn du schnell bist ) im Frühjahr von Ushuaia nach San Francisco fliegen und den Rest nordwärts in Angriff nehmen. Dann hast du zwar auf dem Pacific Coast Hwy. ziemlich sicher Gegenwind, aber jeden Teil der Panamericana zum idealen Zeitpunkt zu beradeln, das hat noch keiner geschafft Anmerkung noch: Der übliche Zeitbedarf für Alaska-Feuerland oder vice versa beträgt anderthalb Jahre.

Eine beste Fahrtrichtung aus Gründen des Windes gibt es nicht. In Chile hast du auf der Pazifik-Seite der Anden Südwestwinde bis hinauf nach Peru (werden nachmittags stärker) und in den USA wie erwähnt Rückenwind von Nord nach Süd, zumindest in den Sommermonaten. Das hängt mit dem Gesamtklima zusammen und ist grob gesagt spiegelbildlich zum Äquator. So wie du östlich der Anden genau wie östlich der Sierra und der Cascades in Nordamerika stramme Westwinde hast. Oft geht das stark in Richtung Föhnsturm, weil die Wolken sich auf der Westseite der Berge abregnen.

Auf unserer Seite www.bikeamerica.de findest du unter "Weitere Touren / Links" auch einige Berichte von Süd-Nord-Radlern. Und der Clemens Carle war eh eine Ausnahme - der hat sich für die gesamte Strecke mit etlichen Abwegen an die vier Jahre Zeit genommen

Gruß Thomas

@Bernie:

Das mit den USA ist ein bisschen komisch. Soweit ich weiss gibt es beim ESTA den Verbund mit USA & Mexiko. Wenn man in Mexiko einreise, kann man nach 3 Monaten immer noch 3 Monate in die USA. Danach zählt die Zeit in Kanada aber zur Zeit in den USA (erste Einreise USA) und wird kumulliert. Sprich bei einer weiteren Einreise könnte der Grenzbeamte davon ausgehen, dass man 3 Monate USA & 2 Monate Kanada = 5 Monate statt 90 Tage in den "USA & Kanada verbracht hat.

Kann sein, dass das nicht gilt, wenn man Über Land in die USA ein- und Ausreist? Wenn man in die USA fliegt, 10 Tage in den USA bleibt und danach 3 Monate nach Kanada geht, darf man offiziell gesehen nicht mehr in die USA einreisen, wenn man "nur" ein ESTA-"Visum" hat...

Quellen: http://travel.state.gov/content/visas/english/visit/visa-waiver-program.html#travelertype
http://www.cbp.gov/travel/international-...c-system-travel


---> Vielleicht wird das aber in der Praxis anders gehandhabt

Beim auswärtigen Amt schreiben sie: http://www.auswaertiges-amt.de/sid_F5BDE...335722bodyText4

Auch die Einreise auf dem Landweg von Kanada oder Mexiko ist im Rahmen des „Visa Waiver“ Programms möglich. Bei Einreise auf dem Landweg entfällt die Pflicht der Vorlage eines Rück- oder Weiterflugtickets sowie der elektronischen Einreiseerlaubnis (ESTA).

--> Dass die Akkumulation von Reisetagen USA & Kanada entfällt, steht nirgends...

Vielleicht mache ich mir aber auch grundlos einen Kopf - ich möchte aber wirklich nicht an der Grenze abgewiesen werden...

Ist dieses "die Panamericana fahren" eigentlich wörtlich gemeint oder nur sinngemäß? In den entwickelteren Ländern handelt es sich schlicht und ergreifend um eine Autobahn.

Es gibt zwar stückweise Abschnitte, wo es keine befestigte Alternative zur Autobahn gibt, aber im allgemeinen gibt es doch deutlich schönere Strecken.

Gruß
Thoralf

Hallo,

warum rufst du nicht einfach die amerikanische Botschaft an und klärst das ab oder, wenn du nicht allzuweit weg von einem Konsulat wohnst, kannst du auch einen Termin dort vereinbaren zur Beratung. Internet ist ja ganz nett für einen Überblick und in Standardsituationen, aber bei spezielle Fragen ist ein persönlicher Kontakt immer die erste Wahl.
Meine Familie und ich haben mehrere Jahre in den USA gewohnt (mein Mann arbeit für eine amerikanische Gesellschaft)und da gab es mehr als einmal Unklarheiten bezüglich der Visa. Ein persönlicher Kontakt hat aber immer weiter geholfen.

Wünsche viel Erfolg und nen schönen Tag

Margot

Hallo Margot!

Ist bei mir zwar schon ein paar Jahre her, dass ich bei der Botschaft angerufen habe, aber damals hatten sie für allgemeine Anfragen eine 0190-Nummer eingerichtet, die ähnlich eingepreist war wie die einschlägigen Nummern in den Werbeblöcken des Spätprogramms in verschiedenen Fernsehkanälen. Da kann eine einfache Anfrage schonmal richtig ins Geld gehen. Besonders ärgerlich wenn man in einer oder mehrerer Warteschleifen landet, je nach dem, wie oft weiterverbunden wird.

Ob es heute noch so ist, weiß ich nicht. Aber genau das sollte der Fragesteller unbedingt vorher prüfen.

Es grüßt

Bernie

Natürlich ist das nicht wortwörtlich gemeint. Wir werden möglichst Strassen mit wenig Verkehr einbauen und in Zentralamerika - je nach Sicherheitsgefühl - vielleicht auch mal den Bus nehmen. Hauptstrassen werden vermieden und gerade in den USA werden wir häufig auf unbefestigten Strassen fahren... ich glaube, das geht fast allen reisenden so, ausser, sie haben sich Geschwindigkeitsziele gesetzt...

So habe ich das auch in Erinnerung - und genau dieses Thema, wie zaehlt Kanada mit und wie nicht, scheint immer wieder fuer Verwirrung zu sorgen und ueberall stehen nur schwammige Angaben.

Bitte Info posten, wenn jemand genaueres weiss.

LG Heike

Hallo Bernie & Heike

Die 0190 Nummer gibts immer noch. Auf der normalen Nummer kriegt man nur Instruktionen ab Band und keine Auskunft auf Fragen. Die 0190 Nummer möchte ich gar nicht probieren... Auf E-Mails scheinen sie nur zu Antworten, wenn sie gerade Lust haben und ich möchte nicht zu stark drängeln, da ich keine "Fiche" an meinem Namen möchte (à la: "plant Visadauer zu überschreiten, checkt den mal"). Vielleicht bin ich da aber ein bisschen zu Paranoid.


Eine solche Frage wollen sie wahrscheinlich gar nicht beantworten, weil es wahrscheinlich in der Realität möglich ist, in der Theorie aber die ganze Zeit inklusive Kanada ab der ersten Einreise in die USA angerechnet werden muss. Bei Radfahrern ist halt der Vorteil, dass wir die Grenze überschreiten und der Grenzbeamte wahrscheinlich einen neuen Stempel reinmacht. Ganz sicher bin ich aber auch nicht, so wie ich das sehe, könnten die Grenzbeamten Probleme machen. Habe aber keine Erfahrungsberichte von Tourenfahrern als Grundlage...

Vielleicht werde ich einfach versuchen ein B1/2 Visum zu bekommen (10 Jahre max 180 Tage am Stuck), das wird aber schwierig sein (Termin, persönlich, Begründung, etc...)