Radtour um die Hohe Tatra in der Slowakei!
August / 1 Woche / 800km
Österreich - Tschechien - Polen - Slowakei - Ungarn = 5
Viel Spaß beim Lesen - Euer Michi Koller
www.michi-koller.de Wir wollten schon lange ins Gebirge der "Hohen Tatra", aber wir wussten nicht wie wir da hinkommen sollten. Nun kam und die Idee von Wien aus über Tschechien, Polen und die Slowakei einmal um die Hohe Tatra zu radeln. Mein Freund Karl begleitete mich mit dem Zug von Straubing nach Wien. Wir haben die Hauptstadt der Alpenrepublik als Start gewählt, weil wir da mit verpackten Rädern im ICE von uns zu Hause einfach und günstig hinkommen. Andere genossen derzeit das Gäubodenvolksfest in vollen Zügen - aber wir wollten eine Radtour bei sommerlichen Temperaturen erleben. Am Wiener Stephansdom vorbei radelten wir über Stockerau nach Hodnonin in Tschechien, aber der Start war gar nicht so wie wir uns das wünschten. Wir fanden selten den geplanten Weg, die Landschaft war eher langweilig und das Finden eines Schlafplatzes war sehr mühsam - also vorerst alles nicht so wie man sich das wünscht. In Tschechien drehte sich das Blatt aber auf der Straße die recht einfach zu finden war, war auch sehr viel Verkehr. Das kommt davon, wenn man einfach selber auf die Schnelle eine Tour "strickt". Unsere Schlafplätze waren eine Mischung aus Camping auf dem Bauernhof bzw. in privaten Gärten. Erst als wir den Fluss Vah erreichten und auf selbigen kurz die Slowakei streiften hatten wir mehr Glück mit unserer Route und wir konnten bequem nach Polen einrollen. Nun war die Hohe Tatra nicht mehr weit und nach einer der langen Tagesetappe erreichten wir den bekannten polnischen Wintersportort Zakopane. Hier treffen sich die reichen Polen zum Urlaub machen. Die vielen traditionellen Challets in Holzbauweise passen somit sehr gut ins Bild. Zu Zeiten als ein Skispringer names Adam Malysch noch die Nummer 1 in der Welt war, fanden hier im Winter regelmäßig wahre Volksfeste statt. Nun waren wir mitten in der Tatra und die raue Gebirgslandschaft zog und voll in ihren Bann. Die polnischen Würste und das frische Bier vom Fass war gerade mal verdaut, so radelten wir morgens weiter in die Slowakei nach Slomnika. Wäre heute kein bewölktes Regenwetter gewesen, wären hier die schönsten und höchsten Berge der Tatra zu sehen gewesen. Nun war unser Urlaub schon fast wieder zu Ende und wir hatten unser letztes Etappenziel "Budapest" fast aus den Augen verloren. Jetzt noch 3 Tage immer nach Süden über einige Berge und historische Orte radeln. Wir waren erstaunt, dass die Slowakei in Sachen gut erhaltene Denkmäler so gut aufgestellt ist. Jetzt war auf einmal auch in jeder Ecke ein toller Campingplatz sowie ein Lidl Supermarkt zu finden. Der Lidl hat hier das gleiche Sortiment wie bei uns, die gleichen Preise in Euro, wie soll das denn gehen bei einem durchschnittlichen Einkommen von ca. 600 Euro im Land. Wir haben nur gedacht - gemeine Welt! Die ungarische Grenze war auch ohne Kontrolle, so dass unsere Ausweiße während der gesamten Tour im Geldbeutel verweilen durften. Nun waren wir vor den Toren der ungarischen Hauptstadt und fanden den Campingplatz an der Donau recht schnell. Es war ein Megaplatz, wo sich quasi Womofahrer aus ganz Europa trafen. Wir verbrachten den Abend noch in einer cubanischen open air Bar, die direkt an der Donau lag. Bei den günstigen Preisen und er guten Stimmung war es schwierig nicht zu tief ins Glas zu schauen. Gegen Mitternacht brachen wir die Zelte ab und radelten zum Campingplatz zurück. Am letzten Tag hatten wir frei und fuhren mit dem Zug wieder zurück nach Straubing. Die Hohe Tatra gesehen, viele Länder bereist - das Wetter genossen, der Kopf war wieder frei - mehr wollten wir nicht erreichen.