Hallo,
ich hab meine schmale Renn(Reise)radfelge vorne komplett durchgebremst.
Da ich wenig Zeit hatte, hab ich das Laufrad einfach durch ein Trekkinglaufrad ersetzt.
Jetzt ist die Felge fast breiter als der Rennrad Reifen. (17mm Maulweite, 23mm Reifen)

Das funktioniert zwar, allerdings hatte ich eine unmögliche Serien von seltsamen Platten.
Bis zu 2x täglich, mit verschiedenen Schläuchen und Rennradreifen. Gehe ich richtig in der Vermutung, dass die Felge einfach zu breit ist, und der Schlauch an den Flanken blöd komprimiert wird?

Weil ich grad am Fragen bin:
Gibt es irgendwelche Tipps zu günstigen Rennrad/Cross Felgen?
Mit den alten 30 Jahre alten Mavic RR Felgen hat es im Gelände vorher auch geklappt, brauch ich da wirklich Crossfelgen?

Ich fahre 23 und 25 mm Reifen auf 19C Felgen.

Ich kann keine erhöhte Pannenanfälligkeit feststellen, dafür aber ein besseres Kurvenverhalten. Zudem kann man ein breiteres Spektrum an Reifendrücken fahren bei denen es ordentlich rollt und man zudem keine Durchschläge riskiert.
5-6 Bar waren früher bei meinem Gewicht nicht möglich. Unter 7 Bar konnten mit 13C Felgen bereits zu Snakesbites führen. Das ist mit den breiteren Maulweiten Geschichte.

Am Crosser bin ich früher nur Rennfelgen gefahren.
Auch hier kommen schrittweise mehr und mehr 19C Felgen nach dem Durchbremsen dazu.
Ich habe damit weniger Durchschläge. Ich kann den Reifendruck weiter absenken und komme so gedämpfter durchs Gelände. Viel wichtiger ist mir aber der bessere Grip, der so ermöglicht wird.
Zwar bin ich nun nicht ganz durchschlagsfrei, aber im Gegensatz zu früher führten die Durchschläge bisher nicht zu Snakesbites.

Als Felgen fahre ich Alex XT19 (< 510 Gramm), Ambrosio Duke (563 g) und Mavic A 119 (526 g). Letztere fahre ich jedoch nur auf dem Vorderrad.

Weiterhin zu empfehlen wäre die neue DT Swiss R-460.

Am leichten Reiserad habe ich hinten die Mavic A719.

Am Renner fahre ich noch 15C Felgen, die jedoch nach und nach 17C Felgen weichen werden (H+Son Archtype und TB14, Kinlin XC 279).
Es bringt auch nachweislich aerodynamische Vorteile, wenn der Reifen nicht breiter als die Felge ist. Viele Hersteller von Aerolaufrädern haben zu 17-19C Felgen umgeschwenkt.
Mir geht es aber primär um das bessere Fahrgefühl, wenn der Reifen nicht so ballonartig auf schmalen Felgen sitzt und daher eher kippelt.

Das ist äusserst unwahrscheinlich, es sei denn du hast Fehler bei der Montage begangen.
Guck dir klassische Hollandräder an: bei denen ist der Reifen grundsätzlich fast so breit wie die (Blech-)Felge.

Hier gibt es eine Übersicht, welche Reifenbreiten und Felgenbreiten sinnvoll sind.

Wobei die Empfehlungen der ETRTO mitlerweile nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit sind.

Im RR-Bereich gibt es derzeit einen Trend zu immer breiteren Felgen und einige Felgenhersteller empfehlen für diese breiteren Felgen auch normal breite Reifen. Bspw. Velocity - denen die Euopäische Tire and Rim TO nicht wichtig sein muss, weil sie in den USA sitzen - empfehlen als beste Wahl für ihre 17C Felgen 23mm breite Reifen.

http://www.velocityusa.com/product/rims/a23-622

Bis die ETRTO auf diesen Trend reagiert wird es sicher noch ein bisschen dauern. Die Regeln für überbreite Reifen auf schmalen Felgen haben sie auch erst geändert, als keiner mehr mit sowas rumfahren wollte.

Dann sollte ich den breiten Felgen noch mal eine Chance geben.

Auf längere Zeit will ich mir jedoch ein Crossrad aufbauen.

Die Physik lässt sich auch mit Zweidrittelmehrheit nicht ändern. Die ETRTO-Normen sind deshalb auch weiterhin sinnvoll. Gegen Reifen, die deutlich weniger breit sind als die doppelte Felgenmaulweite hatte diese Einrichtung nie was. Die modebedingte Bescheuertheit war doch das andere Extrem.
Außerdem ist es auch weiterhin nicht verboten, schlechte Erfahrungen von anderen selber zu machen. Ob es jedoch besonders clever ist, ist noch eine ganz andere Frage.
(Wer natürlich wie Velocity die Felgen außen misst, der sollte schnurstracks bei der IHK die Erstattung des Lehrgeldes beantragen. Wir im Fall von erwiesener Unfähigkeit in der Regel sofort genehmigt)

Ich werds noch mal mit den breiten Felgen probieren. Komisch das ganze.

Daraus wird erst dann eine sinnvolle Information, wenn du auch verrätst, welchen Fahrstil du dabei pflegst und auf welchem Untergrund du dabei so unterwegs bist. UND du könntest auch verraten, wie die Platten so aussehen.

Extrem wichtig ist natürlich ein hoher Reifenluftdruck, aber dennoch ist bei sehr schmalen Reifen auf breieren Felgen, das Risiko höher Durchschläge zu erleiden. Wobei das eben auch vom Fahrstil abhängig ist.

Moin,

zu geringer Luftdruck? Durchschlag?
Schlauch bei Montage eingeklemmt?
Schmutzpartikel (Sandkorn o.ä.) bei Montage auf Schlauch, Felge, Felgenband, Reifeninnenseite?
Handelt es sich um eine neue Felge?
Ich hatte mal das Problem bei einer neuen Felge, daß sich noch teilweise die Späne der Bohrungen für die Speichenlöcher im Hohlraum der Felgen befanden. In Verbindung mit einem zu schmalen Felgenband führte das regelmäßig zu Platten. Seitdem schüttel ich alle neuen Felgen erstmal, ob sich noch irgendwas darin befindet.

Gruß Tom

Hallo Nordisch,



Danke für den Tipp! Was mich aber wundert: Bei 23 mm Außenbreite, die auch Archetype und XC 279 haben, ist die DT 460 innen einen ganzen Millimeter breiter. Sie wigt auch 20 g weniger. Das dürfte ein deutlicher Hinweis auf eine dünnere (Brems)flanke sein. Oder übersehe ich etwas?

Grüße
Andreas

Hallo Gio,


Das Verhältnis von Außenbreite zu Reifenbreite ist nicht aussagekräftig. Entscheidend ist die Maulweite.

Grüße
Andreas

Bei 17C Felgen beträgt die Maulweite 17mm, was vor ein paar Jahren im RR Bereich noch völlig undenkbar war. Damals waren gängie Maulweiten 13mm bis 15mm. Das ändert sich jetzt. (Auch nachdem 23mm breite Reifen als Standard die 20 mm Dackelschneider abgelöst haben.).

Die geringere Differenz zw. Maulweite und Aussenweite ist ein Hinweis auf kürzere Haken, nicht auf die Dicke der Bremsflanke.

Die Tubeless-Ready Felgen weissen alle kleinere Haken auf.

Die R460 ist mit 23 mm recht flach, während die XC-279 28 mm hoch ist. Das die R460 nicht in 20 Loch angeboten wird, deutet aber IMO darauf hin, daß sie nicht besonders steif ist. Ich habe sie aber noch nicht in der Hand gehabt.

Die Ryde Pulse Sprint ist nochmal 3 mm flacher, wiegt dafür aber auch unter 400 Gramm.

Das ist eine Tubless-ready Felge. Man könnte sie mit entsprechendem Felgenband auch mit Tubeless Reifen fahren. Das Felgenhorn ist bei solchen Felgen nicht ganz so stark ausgeprägt.

Tschuldigung, ich habe mich vertan.

Die Tubeless-Ready Version der A23 ist 18mm breit. Die ältere nicht tubelessgeeignete war 17 mm (17C). Die ist aber kaum noch am Markt zu finden.

Ich habe die DT-R 450 Felge.
Das ist quasi die gleiche Felge wie die R-460 nur in etwas schmaler und ohne Tube-less.
Diese Felge zählt bereits zu den steifsten Felgen unter meinen Rennfelgen.

Klar wird die XC-279 ein gutes Stück steifer sein, ohne Frage.
Bei 28 mm müsste man sie dann aber schon zwangsläufig mit etwas weniger bzw. dünneren Speichen aufbauen, damit der Komfort nicht leidet.

Jedenfalls war ich bisher von 30 mm Felgen mit 32/36 Speichen am Vorderrad nicht sonderlich angetan.

Am komfortablen Renner habe ich daher inzwischen eine DT R-415 mit 28 Sapim Laser Speichen am Voderrad.
Aber auch eine Open Pro mit 36 Sapim Laser ist sehr angenehm zu fahren.
Die Open Pro am Crosser wurde dann durch flache aber breitere Mavic A119 ersetzt.

Erstaunlich ist, dass 17C vor den Dackelschneiderzeiten von 20 mm Reifen bereits mal Standard war.

Im Grunde genommen hat man das Rad wieder neu erfunden, als man feststellte, dass breite Reifen leichter rollen.

Dementsprechend holt man die breiteren Felgen für 23-28 mm Reifen wieder aus der Schublade und modernisiert sie etwas.


Eine günstige Variante für 17C wäre noch die Rigida/Ryde Snyper.
Allerdings ist die seit Monaten in keinem Onlineshop lieferbar.
Sie wiegt halt nur etwas mehr, ist dafür aber geöst, was den Laufradbau erleichtert, weil die Nippel auf den Ösen besser gleiten und diese sich auch nicht ins Alu des Felgenkörpers einarbeiten.
Für einen günstigen Alltagsrenner eine gute Alternative für ca. 20 € das Stück.

Da bleibt dann nur dickere Reifen zu fahren und weniger Druck. Das sollte dem Rad die Härte nehmen.

Oder man verzichtet auf so einen Overkill und baut Räder mit angepassten Speichenzahlen.

Ich bevorzuge bei harten Einsatz lieber flachere Felgen mit ein paar mehr Speichen.
So werden die Kräfte pro Speiche und Loch im Felgenboden besser verteilt.

Für meinen zuküntigen Randonneur habe ich eine H-Son TB14 mit 32 speichen vorn und 36 Speichen hinten eingeplant. Als Nabensatz liegen klassische Shimano 105er 9x Naben bereit.

Deine (racotec ?) KinLin XC-279 habe ich für Aerolaufräder mir geringer Speichenzahl im Hinterkopf.

Für breitere Reifen bevorzuge ich dann schon wieder breitere Felgen.

Ich habe derzeit am Crosser im Straßenmodus einen 25 mm (real 28 mm) Michellin Pro4 Endurance aufgezogen, auf einem Alfine Vorderrad. Das Voderrad hat 24 1,8 mm Speichen in einer Straightpullnabe und eine 24 mm hohe 19C Felge. Der Reifen sitzt perfekt auf dieser Felge. Das Vorderrad ist ziemlich steif, im Vergleich zu meiner 28 Soeichen DT-R415 fast zu steif.

Mit dem Voderrad mit der flachen DT-R 415 Felge fahre ich bedeutend lieber übers Kopfsteinplaster trotz eines schmaleren 23 mm Reifens.

EDIT

Ich wiege 80-90 kg.

Ich bin nur zur Arbeit auf der Straße gefahren.
Reifendruck war so 9 bar. Durchschläge hatte ich auch 2x, da meine Einfahrt eine 3 cm hohe Gehsteigkante hat. Die anderen Platten waren keine Durchschläge, sondern normal große einzelne Löcher.

Dann schließe ich mich deiner Einschätzung an und sage ebenfalls: seeehr mysteriöse Sache!

Will heißen, ich hab dann keine Idee woran es konkret liegen könnte.