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#1074110 - 10/16/14 09:19 AM Dresden - Danzig August 2014
Kay2711
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Posts: 3
:13
:2.8.2014 14.8.2014
:885
:deGermany
plPoland

Vorbemerkung

Die nachfolgende Eintragung zeigt keine detaillierte Reisebeschreibung, sondern verfolgt das v.a. das Ziel, künftigen Interessenten an einer derartigen Tour Tipps und Hinweise geben sowie einen Link zu den Routendaten in Dateiform zur Verfügung zu stellen. Motivation war für uns v.a., dass im Vorfeld der Reise trotz intensiver Internet-Recherchen eine Reihe praktischer Fragen offen geblieben waren. Aufgrund dieser Motivation wird es also weder Fotos (in Google-Pictures reichlich zu finden) noch Beschreibungen von Mahlzeiten oder des Wetters geben. Die Reise fand im August 2014 statt.


grobe Routenfindung

Inspiriert vom einem Geschenk (IS.Radweg-Verlag, ISBN: 978-3-981-0029-1-1) sowie der mittlerweile bekannten Schönheit unserer Zielstadt Danzig hatten wir ursprünglich vor, in Polen soweit möglich den Fernradweg R1 (Paris - St. Petersburg) zu nutzen. Polnische Kolleginnen empfahlen aber, das letzte Drittel nicht die Weichsel entlang zu fahren, sondern die R1 westlich der Weichsel zu verlassen und eine Route durch Kaschubien zu nehmen. Zitat: „Kaschubien ist so, wie sich die Deutschen die Masuren vorstellen.“ Trotzdem die Rad-orientierten Informationen über Kaschubien sehr spärlich waren, beschlossen wir der Empfehlung zu folgen. Der größeren Ungewissheit und v.a. den zu erwartenden landschaftlichen Schönheiten (z.B. Bademöglichkeiten) trugen wir dadurch Rechnung, dass wir die Tagesetappen deutlich kürzer als auf dem R1 wählten. Um die Wertung vorweg zu nehmen: Wir haben diese Änderung unserer ursprünglich geplanten Route auf keinen Fall bereut.

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es natürlich zahlreiche Möglichkeiten gibt, von Dresden nach Norden zum Einstieg in den R1 zu fahren. Da wir schon diverse Touren Richtung Ostsee unternommen hatten, haben wir einfach einen bis dahin nicht genutzten Weg gewählt.


detaillierte Routenfindung

Folgende Karten haben sich als hilfreich erwiesen:
• Radtourenkarte Brandenburg Spreewald, Bielefelder Verlag (ISBN 978-3-87073-365-0)
• ADFC Regionalkarte Niederlausitz, Bielefelder Verlag (ISBN 978-3-87073-466-4)
• ADFC Regionalkarte Berliner Seengebiet, Bielefelder Verlag (ISBN 978-3-87073-444-2)
• ADFC Regionalkarte Märkische Schweiz Oderbruch, Bielefelder Verlag (ISBN 978-3-87073-319-3)
• Polen Ostbrandenburg-Niederschlesien, Höfer-Verlag (ISBN 978-3-931103-11-8)
• Polen südliches Pommern, Netzebruch, Höfer-Verlag (ISBN 978-3-931103-17-0)
• Polen südliches Hinterpommern, Höfer-Verlag (ISBN 978-3-931103-14-9)
wobei für die drei letztgenannten gesagt sein muss, dass sie mit 1 : 200 000 für Fahrrad-Zwecke eigentlich zu kleinmaßstäblich sind. Außerdem sind sie, was z.B. eingezeichnete Campingplätze anbelangt, nicht aktuell. Sie sind jedoch gut geeignet um die Tour insgesamt zu planen und Sehenswürdigkeiten etwas abseits der Route zu finden.

In Polen selbst kann man im Buchhandel auch gut und preiswert Karten kaufen. Folgende haben uns weiter geholfen:
• Kaszuby dla rowerzystow i piechurow, galileos Verlag (ISBN 978-83-63603-54-0)
• Kaszuby kaszubski park krajobrazowy, comfort map Verlag (ISBN 978-83-7546-353-8)
• Wdzydzki park krajobrazowy, Cartomedia Verlag (ISBN 978-83-88201-86-8)

Da wir trotzdem versuchen wollten, Landkarten unterwegs eher selten anzusehen (ist bei Regen oder Wind immer umständlich), haben wir uns eine Navi-App zugelegt, in der einerseits Karten ohne Datenverbindung (Energieverbrauch) verfügbar sind und andererseits vorher definierte Routen eingelesen werden können. Die Wahl fiel auf Locus-Pro (Kostenpunkt: 7,50 €) mit den Karten von openandomap.org (kostenlos). Die vorherige Routen-Definition erfolgte über das Programm Tyre (kostenlos). Beides hat sehr gut funktioniert. Die Routen (gespeichert unter http://www.gpsies.com/mapThumb.do?username=DDG2711) haben wir zu Hause erzeugt und auf das Handy übertragen. Im Spreewald und in den Städten haben wir uns die Strecke echt ansagen lassen. Dort wo es Hinweisschilder gab, nutzten wird die sehr energiesparende Locus-Funktion, dass lediglich ein Signal ertönt, wenn man die vorher definierte Route verlässt. Positiv haben wir die App auch einsetzen können um bestimmte Regionen in sehr großem Maßstab anzeigen zu können. Obwohl man auf einem Tablet sicher mehr sieht, sind wir mit dem Handy gut hingekommen.

In Polen ist zudem die Google-Streetview-Abdeckung deutlich höher als in Deutschland, d.h. man kann sich neuralgische Punkte auch schon zu Hause oder kurz vor der Etappe ansehen. Als sinnvoll hatte es sich auch erwiesen, in Polen SIM-Karten (wir nutzten die Anbieter PLUS und Orange) zu kaufen. Die Inbetriebnahme war völlig unproblematisch (einlegen und einschalten), die Netzabdeckung gut und die Preise (2 GB Datenvolumen ca. 10 EUR) niedrig. Die Möglichkeit Informationen unterwegs via Internet abzurufen, hat uns an der einen oder anderen Stelle geholfen.

Solange man sich streng auf dem R1 bewegt, benötigt man aber weder Navi noch Streetview, den er ist hervorragend ausgeschildert. Praktisch jede Abbiegung und zur Beruhigung auch häufig die Geradeaus-Richtung wird angezeigt. Da wir den R1 auf dem letzten Drittel der Route nicht mehr nutzten und sich Hotels und Campingplätze i.d.R. ein wenig abseits der vorher definierten Route befanden, war der Einsatz der o.g. App dennoch insgesamt sehr hilfreich.

Als größtes Problem der gesamten Reise stellte sich heraus, dass man in den ländlichen Gegenden Polen an der Straßenkategorie gem. Karte nicht ablesen kann, ob sie asphaltiert, gepflastert oder unbefestigt ist. Es kann sogar vorkommen, das auf ein- und derselben Straße die Qualität von glattem Asphalt zu tiefem Sand wechselt, ohne dass dies aus der Karte hervorgeht. So haben wir insgesamt ca. 10-15 km (von ges. 885) die Räder im Sand schieben müssen. Das klingt wenig, ist aber trotzdem kein Vergnügen v.a. wenn die Sandstrecke nach 115 gefahrenen km beginnt. Jedenfalls waren wir der Sandstrecken so leid, das wir außerhalb des R1, d.h., dann v.a. in Kaschubien im Zweifelsfall eine höhere Straßenkategorie genutzt und somit mehr Autoverkehr hingenommen haben. Der von uns genutzte Teil des R1 besteht jedoch zu ca. 97% aus asphaltierten, zu 2% aus gepflasterten und zu 1% aus unbefestigten Straßen (kann umfahren werden), wobei gesagt werden muss, dass die Asphaltqualität sehr unterschiedlich war. In den Einzeletappen (s.u.) sind die Sandstrecken, für die wir keine Umfahrung gefunden haben jeweils beschrieben.

Ein zweites, deutlich kleineres Problem war, dass aus den polnischen Karten straßenbegleitende Radwege für uns nicht erkennbar waren. Es gibt insgesamt sehr wenige davon, aber z.B. in Danzig durchaus einige an den Hauptstraßen, die uns sicherlich eine noch bessere Route in die Stadt erlaubt hätten.


Unterbringung

Während Hotels in Deutschland und Polen über booking oder hrs sowie deutsche Campingplätz über Google sehr gut zu finden und im Vorfeld zu eruieren sind, sieht das mit polnischen Campingplätzen anders aus. Nur wenige verfügen über Internetpräsenz, d.h. man müsste einen Campingplatz auf der Karte suchen, hinfahren und schauen, ob er gefällt. Das macht am Ende einer Tagestour aber wenig Spaß, so dass wir in den Orten, in denen es keinen Campingplatz mit Internet-Auftritt gab, (sicherheitshalber) Hotels genutzt haben. Die Google-Treffer werden übrigens häufiger, wann man nach ’Kemping Ortsname’ statt nach ’Camping’ sucht.

Andere Möglichkeiten wären sicher gewesen, die mittels „Zimmer frei-Schildern“ durchaus zu findenden Unterbringungsmöglichkeiten oder die zahlreichen Agroturystyka zu nutzen. Hier können haben wir aber keine eigenen Erfahrungen wiedergeben.


Vorurteile über Polen und unser Erleben

Die Polen sind nicht zu verstehen und Deutschen gegenüber z.T. unfreundlich
Wir haben die Polen als durchgehend freundlich und um Verständigung bemüht, erlebt. Selbst im kleinsten Dorf gelang die Verständigung, manchmal „mit Händen und Füßen“, häufig aber in (mehr oder minder holprigem) Englisch.

Die Lebensmittel-Versorgung unterwegs ist schwierig
Wir haben die Versorgung in Polen deutlich besser als in Deutschland erlebt. Während hierzulande i.W. nur noch Discounter an den Ausfallstraßen von Städt(ch)en zu finden und geöffnete Dorf-Lokale rar sind, gibt es in Polen in jedem Dorf einen „Tante-Emma-Laden“ für die Waren des täglichen Bedarfs (Getränke, Brot, Wurst, Käse, Obst, Süßigkeiten, einige Drogerieartikel, …). Die Öffnungszeiten sind kundenfreundlich und sogar Sonntags waren einige geöffnet. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Lebensmittel- und Restaurantpreise sehr deutlich unterhalb den deutschen liegen.

Die polnischen Autofahrer sind aggressiv unterwegs
Ein Problem ist tatsächlich, dass es in Polen kaum Autobahnen gibt, d.h. auch große Entfernungen über Landstraßen überwunden werden müssen. Das führt natürlich zu einem deutlichen Mehr an Überholvorgängen. Dennoch haben wir die polnischen Autofahrer insgesamt weniger aggressiv (gegenüber Landstraßen-Radfahrern) als die deutschen erlebt. Nebenbei sei bemerkt, dass Marken, Alter und Zustand der Autos in etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht.

In Polen wir geklaut, was das Zeug hält
Wir hatten zu keinem Zeitpunkt ein höheres Unsicherheitsgefühl als in Deutschland und natürlich auch keinerlei Verlust zu verzeichnen. In den Hotels war es selbstverständlich, dass die Räder eingeschlossen wurden.

Im nordpolnischen Seengebiet wird man von Mücken, Hornissen und sonstigen Insekten „aufgefressen“
Wir hatten 3 Flaschen Autan mit, von denen wir 2¾ wieder mit nach Hause brachten. Der Mückenbesatz war eher geringer als in vergleichbaren Landstrichen Brandenburgs oder Mecklenburgs.


Die Etappen

1. Dresden - Senftenberger See 71 km
Das erste Stück der gewählten Route (etwa bis Königsbrück) ist nur für das Wochenende zu empfehlen, da doch einige km auf der Bundesstraße 97 zu fahren sind. Nördlich von Königsbrück beginnt dann bald das Radweg-Paradies im Niederlausitzer Neuseenland. Die Etappe weist insgesamt nur wenige Hügel auf.

Sofern man auf dem Ziel-Campingplatz Wassersportzentrum eine Hütte anmieten möchte (Zeltmöglichkeit ist natürlich auch gegeben), empfiehlt sich ggf. Vorbuchung. Dieser Campingplatz ist deutlich keiner und übersichtlicher als der benachbarte „Familienpark Großkoschen“. Die dort gelegene Gaststätte („Seestern“) ist jedoch rundherum zu empfehlen, gutes Abendessen zu moderaten Preisen. Gleiches gilt für das zubuchbare Frühstück im Wassersportzentrum.

2. Wassersportzentrum Senftenberger See - Campingplatz Zaue Schwielochsee 105 km
Eine Etappe auf top Radwegen bis zum Spreewald durch die unterschiedlich weit renaturierte Bergbaufolgelandschaft. Da es im Spreewald ein extrem dichtes aber nicht 100%ig übersichtliches Radwegenetz gibt, empfiehlt es sich für den Fall, dass man ohne Umwege vorankommen will, die Route vorher zu definieren und sich von der Navi-App führen zu lassen. Landschaftlich lässt die Etappe kaum Wünsche offen. Auch diese Etappe ist insgesamt sehr flach.

Der Ziel-Campingplatz Zaue ist, da der Schwielochsee auch groß ist, trotz seiner Größe zu empfehlen. Gleiches gilt für die Campingplatz-Gaststätte, die uns abends und am Morgen gut versorgte.

3. Campingplatz Zaue Schwielochsee - Seelow 65 km
Wir empfehlen, kurz nördlich des CP Zaue den direkten straßenbegleitenden Radweg nach Beeskow zu verlassen, einen kleinen Umweg zu nehmen und die Spree mit der (handbetriebenen) Fahrradfähre Leißnitz (www.faehre-leissnitz.de) zu überqueren. Das ist idyllisch, nicht teuer und nur ein kleiner Umweg.

Der weitere Weg Richtung Norden ist flach, landschaftlich sehr schön und verläuft bis zur Kreuzung mit der Bundesstraße 5 auch auf guten Radwegen bzw. Straßen. Der Radweg zwischen der Kreuzung mit der B5 und Falkenhagen ist jedoch wirklich schlecht. Zunächst 1,5 km ziemlich zugewachsen, dann noch einmal 2 km grobes, unangenehmes Kopfsteinpflaster. Dafür nutzten wir ab Falkenhagen einen erstklassigen Radweg in traumschöner Landschaft und – zur Krönung – mit reichlich Obst an den den Radweg säumenden Bäumen.

Da im ursprünglich als Etappenziel gedachte Pension in Küstrin (www.fischereihof-kuestrin.de) kein Zimmer frei war und wir wieder einmal ein festes Dach über den Kopf wollten, wählten wir das Seelower Hotel „Brandenburger Hof“ als Etappenziel. Das Hotel ist ein typische 3-Sterne-Haus zu den für Ostdeutschland typischen moderaten Preisen. Dass die Fahrräder in einen sicheren Container eingestellt werden konnten, sei nur am Rande erwähnt.

4. Seelow - Lubniewice 90 km
Auf der Strecke von Seelow bis Küstrin nahmen wir einen Umweg von 7 km um die Bundesstraße 1 (kein straßenbegleitender Radweg) zu meiden. Das Überfahren der Grenze (Oderbrücke) ist völlig unspektakulär. Unmittelbar nach der Grenze kann man sich mit Zloty zu einem durchaus günstigen Kurs versorgen. Von der ehemaligen Festung sind nur die Mauern zur Oder sowie die Mauerreste der ehemaligen Festungsgebäude zu sehen, was aber vielleicht gerade deshalb durchaus beeindruckend war.

Die ersten 9 km des uns nun für ca. 370 km führenden Radwegs R1 verliefen auf der stark befahrenen S22. Das war für eine halbe Stunde unangenehm, weil praktisch keine Kommunikation zwischen den Radfahrenden möglich war, aber nicht gefährlich, weil auf der übersichtlichen Straße nur überholt wurde, wenn dies der Gegenverkehr tatsächlich zuließ.

Nach Verlassen der S22 (und der Warteniederung) führt der R1 auf wenig befahrenen Straßen durch typische polnische Dörfer und Städtchen durch eine leicht hügelige von den eiszeitlichen Seen geprägte Landschaft mit, wie erwähnt, zahlreichen Lebensmittel-Einkaufs- und einigen Einkehrmöglichkeiten. Als Etappenziel hatten wir das Hotel Wonski Spa direkt am zu baden einladenden See im Ort Lubniewice gewählt. Das wirklich preiswerte (jedoch nicht billige) Hotel entspricht, mit sehr geringen Abstrichen, durchaus deutschem 4-Sterne-Standard. Auch hier war das Einstellen der Räder selbstverständlich.

5. Lubniewice - Drezdenko 98 km
Auch in Drezdenko und seiner näheren Umgebung war via Internet kein Campingplatz zu finden, weshalb das dortige Hotel Eljan als Tagesziel gewählt wurde. Die ebenfalls nur leicht hügelige Strecke dorthin bot wenig aufregendes, war mit Ihren Wäldern, goldgelben Strohballen auf Stoppelfeldern und Seen in ihrer Unaufgeregtheit für uns aber besonders schön. Auf den möglichen Abstecher (ca. 9 km Umweg) zum ehemaligen Bunkersystem des „Ostwalls“, das heute vorwiegend Fledermäusen als Wohnstätte dient (www.bunkry.nazwa.pl/de) haben wir verzichtet. Nicht verzichtet haben wir indes auf ein empfohlenes schönes (und natürlich preiswertes) Mittagessen in der Villa Toskana, 1 km nordöstlich Nowe Gorzycko. Anzumerken ist, dass wir in diesem Bereich für ca. 20 km (inkl. 4 km auf der stark befahrenen S 24) eine Alternativstrecke zum R1 wählten, da ein Teil des umfahrenen Streckenabschnitts als unbefestigt beschrieben wurde. Den mitunter als langweilig beschriebenen ca. 30 km durch einen riesigen Wald führenden letzte Abschnitt der Etappe empfanden wir nicht als ermüdend. Das Hotel Eljan rechtfertigte, trotz wirklich kleiner Zimmer, die im Internet gefundenen positiven Bewertungen.

6. Drezdenko - Pila (Schneidemühl) 105 km
Sehr ähnlich der vorherigen Etappe. Wieder nichts spektakuläres, wieder „nur“ schöne Landschaft und wieder keine Möglichkeit, im Zielbereich einen Campingplatz hinreichend sicher ausfindig zu machen. Die Wahl unserer Übernachtung fiel, insbesondere wegen seiner Lage an einem See, auf das Hotel Geovita. Allerdings ist die Bezeichnung Hotel und dessen Klassifizierung mit 3 Sternen irreführend, denn eigentlich handelt es sich um eine (etwas heruntergekommene) Jugendherberge. Zudem liegt es fast 4 km außerhalb der Stadt und somit deutlich abseits des R1. Der See war im Übrigen nicht, wie erhofft, idyllisch, sondern stellt offensichtlich das Standbad (mit Bademeister, Kiosk, …) der insgesamt wenig attraktiven 50.000 Einwohner-Stadt dar. Zur Ehrenrettung dieses Etappenziels, sei die sehr gute Wasserqualität des Sees genannt.

7. Pila - Campingplatz Krowka Lesna 121 km
Unsere längste Etappe. Nach vier Hotel-Übernachtungen war wieder mal ein Campingplatz dran, weshalb wir beschlossen, das Erholungsgebiet entlang der Brda (Brahe), und damit gegebene Nähe zu Kaschubien, als Tagesziel ins Auge zu fassen. Den Gedanken, einen Teil der Strecke via Zug zurück zu legen, verwarfen wir, da der in Betracht kommende Teil als der schönste Teil des R1 beschrieben war. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Zunächst wählten wir vom Hotel kommend eine Abkürzung zum R1, die sich als gut befahrbar und tatsächlich einige km sparend erwies. Die nachfolgende Strecke zunächst entlang der Notec (Netze), später Richtung Norden zeigte sich abwechslungsreich und in wirklich schöner Landschaft. Ein Foto unter dem Ortseingangsschild Bagdad verschmähten auch wir nicht.

Nach ca. ¾ der Etappe verließen wir im Städtchen Wawelno den, uns mittlerweile so vertrauten, R1, um Danzig durch Kaschubien zu erreichen. An der guten Straßenqualität änderte sich zunächst nichts. Allerdings ist die Direktverbindung zwischen Dziedzinek und Makowarsko (ca. 5 km) nicht befestigt. Wir haben sie nach einem Gewitterguss befahren und waren nicht glücklich damit. In der Routendatei ist die längere asphaltierte Verbindung zwischen den beiden Städtchen gespeichert. Die letzten 5 km bis zum Tagesziel waren für beladene Fährräder nicht befahrbar. Der Sandweg war so locker, dass wir die Räder schieben mussten. Angabegemäß war der Untergrund so tief, weil ihn die Feuerwehr just an diesem Tag aus Brandschutzgründen aufgelockert hatte. Ziemlich erschöpft erreichten wir mitten im Wald den Campingplatz Krowka Lesna (www.krowka-lesna.pl). Er war aber so schön an einem umwaldeten, klaren See gelegen, dass wir beschlossen, dort einen Ruhetag einzulegen. Der Campingplatz selbst zeigt schöne und weniger schöne Seiten. Einerseits, wie gesagt, wunderschön am See (gute Wasserqualität, reichlich Fische, Bieber, …) gelegen, mit (wenn man will) Vollverpflegung (besser vorher anrufen) und mit offensichtlich teuer erneuerten Küchen- und Sanitärtrakten. Andererseits mit z.T. schmutzigen Duschen und WC’s, teilweise arg herunter gekommenen Hütten und zumindest von Westen nur über den o.g. Sandweg (von Osten etwas besser - siehe Beginn der nächsten Etappe) zu erreichen. Insgesamt kann der Campingplatz aber empfohlen werden.

8. Campingplatz Krowka Lesna - Wasserwanderrastplatz Biala 53 km
Die Abfahrt vom Campingplatz Richtung Südosten gestaltete sich deutlich besser als die Hinfahrt von Nordwesten. Zwar sind die ersten 3 km zunächst auf einem rumpeligen Plattenweg und danach auf einem etwas zugewachsenen Waldweg zu fahren, dann wird die Wegqualität jedoch immer besser. Wir empfehlen, die ersten ca. 6 km, d.h. bis zur Fähre über die Brda genau die in der Routendatei gespeicherte Route zu fahren. Am Ruhetag hatten wir eine Alternativroute versucht und waren im Tiefsand gelandet. Die Fähre verkehrt im Sommer von 08:00-22:00 Uhr und ist kostenlos. Der anschließende Waldweg nach Norden war zunächst ganz gut befahrbar. Nach ca. 5 km hatten wir jedoch einen ca. 2 km langen Tiefsand-Abschnitt zu bewältigen, bei dem nur Fahrrad-Schieben half. Etwa ab Ortslage Zamrzenica wurde der Waldweg durch eine befestigte Straße abgelöst. Die Strecke bis Tuchola (Tuchel) entlang der Brda (offensichtlich ein beliebtes Paddel-Revier) war unproblematisch. Das Städtchen selbst ist hübsch, sogar mit kleiner Fußgängerzone, d.h. Geschäfte, Cafes usw. sind verfügbar. Die Strecke, die wir selbst aus Tuchola heraus gefahren sind, entspricht nicht der Routendatei. Unsere Strecke (über Bielska Struga) ist wegen der schlechten Straßenqualität für Fahrräder nicht zu empfehlen, weshalb wir die Datei nachträglich änderten. Unser unterwegs ins Auge gefasstes Tagesziel war der Wasserwanderrastplatz in Biala (Bialla). Er ist per Straße und Boot gut erreichbar, stellt mit seinem schönen, regelrecht idyllischen Steg aber offensichtlich auch das Freibad des Örtchens sowie einen Anziehungspunkt für überraschend viele Besucher (die letzten von 02 bis 04 Uhr morgens) dar, was für müde Radfahrer in ihren Zelten nicht so angenehm war. Zudem muss erwähnt werden, dass es an diesem Wasserwanderrastplatz keinerlei Infrastruktur (WC), sondern nur das angrenzende Wäldchen gab und die Wasserqualität des Sees, gemessen an den hohen nordpolnischen Ansprüchen, gerade so akzeptabel war. Wie sich am nächsten Tag herausstellte, wäre die Übernachtung am Ostrowite-See im „Pensionat Willa Bor“ (Ort Ostrowite / www.willa-bor.pl) vermutlich deutlich angenehmer (bessere Wasserqualität des anliegenden Sees sowie gegebene sanitäre Einrichtungen) gewesen.

9. Wasserwanderrastplatz Biala - Campingplatz Polwywep Lipa 61 km
Die Strecke bis Czersk (Heiderode) verlief, wider unsere Befürchtungen auf sehr guten und wenig befahrenen Straßen. Czersk ist ähnlich Tuchola ein nettes Städtchen mit wahrnehmbarer touristischer Ausrichtung. Auf dem Weg zu unserem Tagesziel unternahmen wir einen Abstecher zu den Steinkreisen von Odry (siehe z.B. Wikipedia-Eintrag). Aus unserer Sicht auf jeden Fall ein lohnenswertes Ziel. Weniger schön, gestaltete sich die Rückkehr von Odry auf die ursprüngliche Strecke bei Karsin, da wieder einmal 2 km in tiefem Sand zu bewältigen waren. Die Strecke von Wiele bis zum Tagesziel war unspektakulär aber sehr schön, denn sie verläuft einige km mittelbar entlang des Sees Wdzydze, der gemäß zahlreichen Publikationen zu den schönsten Polens zählt. Der Campingplatz am See (www.polwyseplipa.pl) ist groß und war auch gut belegt, aber dennoch war es möglich, ein ruhiges Plätzchen für unsere beiden Zelte zu finden.

10. Campingplatz Polwysep Lipa - Zgorzale 57 km
Die vorletzte Etappe unserer Tour führte vom See Wdzydze zum See Radunskie Gorne, mitten durch Kaschubien. Nur ca. 12 km nach Verlassen des Campingplatzes erreichten wir Dorf Wdzydze (Sanddorf), mit seinem kaschubischen Dorfmuseum (www.muzeum-wdzydze.gda.pl). Nicht anders, als ähnliche derartige Anlagen, vermittelte es ein gutes Bild über das kaschubische Leben zu Zeiten Anna Bronskis aus Grass’ Blechtrommel. Auch der nachfolgende Besuch des Aussichtsturms an der „Kreuzung“ von vier Seen lohnte sich, gab er doch einen guten Überblick über die naturräumliche Gliederung des Großraums. Die weitere Strecke nach Koscierzyna (Berent) war landschaftlich sehr schön auf wenig befahrener Straße von guter Oberflächenbeschaffenheit. Richtig schön war aber das Städtchen Koscierzyna selbst. Die nachfolgende Strecke nach Zgorzale war ebenfalls von guter Qualität, bis Stezyka jedoch stark befahren. Einen empfohlenen Abstecher nach Szymbark (DOM DO GÓRY NOGAMI // www.cepr.pl) unterließen wir wetterbedingt. Ursprünglich hatten wir den auf der Karte eingezeichneten Campingplatz am See Radunskie Gorne nahe der Ortschaft Zgorzale als Tagesziel auserkoren. Offensichtlich wurde (schon vor einigen Jahren) an Stelle des Campingplatz die Ferienanlage Adler“ (www.adler.kaszuby.pl, Appartementhaus + Hütten) errichtet. Etwas durchnässt und gut gekühlt beschlossen wir, in dieser „Zuflucht“ zu nehmen. Diesen Beschluss haben wir keineswegs bereut. Wir kamen in einem schönen Appartement für 4 Personen mit HP zu sehr akzeptablen Preisen unter. Der Besitzer der Anlage sprach sehr gut deutsch, was auch einiges erleichterte. Hervorzuheben ist die hervorragende Qualität des Seewassers. Dass in unmittelbarer Nähe Paddel- und Segelboote (für wenig Geld) ausgeliehen werden konnten, sei nur am Rande erwähnt. Jedenfalls gefiel es uns dort so gut, dass wir eine weitere Nacht blieben.

11. Zgorzale - Gdansk 69 km
Das Beste kommt zum Schluss könnte die Überschrift für unsere letzte Etappe lauten. Das gilt weniger für die Einfahrt nach Danzig, sondern vielmehr letzte Stück unserer Tour durch Kaschubien. Erstmalig mit nennenswerten Anstiegen und Abfahrten, waren die ersten 40 km reich an tollen Ausblicken über die grandiose Landschaft. Insbesondere im Bereich zwischen Brodnica Dolna und Ostrzyce lockten zahlreiche Gelegenheiten um baden, zu anderen Freizeitaktivitäten oder ganz einfach zum Wiederkommen.

Die Strecke zwischen Borowo und Borkowo (3 km) ist sehr verkehrsreich. Etwas beschwerlich gestaltete sich nachfolgende Überquerung einer alten Bahnlinie (zwischen Rutki und Glincz). Aus unserer Sicht hat sie sich wegen des deutlich geringeren Verkehrs dennoch gelohnt. Das Ortseingangsschild Gdansk (Danzig) passierten wir in einem Gewerbegebiet wenig idyllisch, für uns trotzdem ein Grund zu großer Freude. Es gibt sicherlich dutzende und wahrscheinlich auch viel bessere Möglichkeiten das Zentrum Danzigs von Osten zu erreichen. Die in der Datei gespeicherte Route ist, von einer Ausnahme abgesehen (ca. 30 m Treppenabstieg), aber insgesamt gut, d.h. relativ verkehrsarm (z.T. straßenbegleitende Radwege) befahrbar. Die Schönheiten unseres Tourziels sind in zahlreichen Publikationen bestens beschrieben.


Fazit

Die insgesamt 885 km haben uns insgesamt große Freude bereitet. Im deutschen Teil der Tour sind zahlreiche Routen-Alternativen denkbar. In Polen, das uns mit seiner Gastfreundschaft, den guten Unterbringungs- und Verpflegungsmöglichkeiten sowie seiner tollen Landschaft positiv überraschte, hat sich die Nutzung von ca. 370 km auf dem R1 als angenehm erwiesen. Auch die Fahrt durch Kaschubien kann für Radler_innen, die die Natur genießen und die mit Natürlichkeit verbundenen Unannehmlichkeiten (Sandwege) akzeptieren können, sehr empfohlen werden.

Edited by Uli (10/16/14 10:07 AM)
Edit Reason: Kalendereintrag entfernt
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Off-topic #1074200 - 10/16/14 01:14 PM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Kay2711]
Uli
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Hallo Kay,
zuerst einmal herzlich willkommen im Forum. Ich mag solche Berichte, weil sie viele Informationen beinhalten, an die man sonst nicht oder nur schwer kommt, und deshalb hilfreich sind.

Bei einem Punkt habe ich allerdings gänzlich andere Erfahrungen:

Zitat:
Das Hotel ist ein typische 3-Sterne-Haus zu den für Ostdeutschland typischen moderaten Preisen

Ich bin die letzten Jahre regelmäßig in den neuen Bundesländern unterwegs gewesen und kann vieles behaupten, aber nicht, dass die Hotels dort im Vergleich zu denen in den alten Bundesländern moderate Preisen haben. Das Preisniveau ist meiner Erfahrung nach ähnlich hoch, das Preis-Leistung-Verhältnis insg. gesehen aber etwas schlechter.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #1074337 - 10/16/14 07:19 PM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Uli]
Ritzelschleifer
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Zitat:
Das Preisniveau ist meiner Erfahrung nach ähnlich hoch, das Preis-Leistung-Verhältnis insg. gesehen aber etwas schlechter.


Ein gutes Beispiel, weshalb man sich mit Verallgemeinerungen zurückhalten sollte - ich habe nämlich wiederum genau die gegenteilige Erfahrung von dir gemacht.
...Hauptsache draußen...
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Off-topic #1074393 - 10/17/14 06:37 AM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Ritzelschleifer]
Martina
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In Antwort auf: Ritzelschleifer
Zitat:
Das Preisniveau ist meiner Erfahrung nach ähnlich hoch, das Preis-Leistung-Verhältnis insg. gesehen aber etwas schlechter.


Ein gutes Beispiel, weshalb man sich mit Verallgemeinerungen zurückhalten sollte - ich habe nämlich wiederum genau die gegenteilige Erfahrung von dir gemacht.


Und ich habe schon solche und solche Erfahrungen gemacht. 'Ostdeutschland' ist sooo klein nun auch wieder nicht, ganz abgesehen davon dass auch in 'Westdeutschland' das Preis-Leistungsverhältnis alles andere als einheitlich ist.

Bei einer ähnlichen Diskussion sagte ein Bekannter (West-Berliner) neulich, er habe den Eindruck, die Nord-Süd-Unterschiede seien in Deutschland weit größer als die Ost-West-Unterschiede. Vielleicht liegt er gar nicht so falsch.

Martina
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Off-topic #1074407 - 10/17/14 07:29 AM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Martina]
Kay2711
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Leute, ich verfolgte mit meinem Tourbericht nicht meine Absicht, die Grundlage für eine Diskussion über Hotelpreise in verschiedenen deutschen Landesteilen zu legen. Wer sich nur darüber weiter austauschen möchte, könnte ja vielleicht ein anderes, primär hotelaffines Forum nutzen, oder ?
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#1075360 - 10/21/14 06:40 PM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Kay2711]
immergegenwind
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Nun will ich mich mal ontopic zu dem sehr guten Reisebericht äußern.
Klasse geschrieben, sehr detaillierte Etappenbeschreibung.
Polenradreiseberichte interessieren mich sehr, da ich ebenfalls im August 2014 Polen (Südwest) unterwegs war, und gemauso individuell geplant hatte.

Die Entkräftung der Vorurteile kann ich vollstens bestätigen.
- Verständigung bestens in engl. und deutsch oder Handzeichen.
- überall SKLEPs , sehr günstig, auch So geöffnet.
- wir waren auf 3 stelligen Landstraßen und niedriger unterwegs, haben die Autofahrer insgesamt als umsichtiger als in D empfunden.
- man muss nicht erst fragen, wo man das Rad unterstellen kann, es wird automatisch an einen sicheren Platz gebracht, tlw. von den Hoteliers selbst!
- auch in SW Polen (Vorland Riesengebirge bis Oppeln) kaum Mücken erlebt.

Was allerdings nicht explizit entkräftet wurde, ist das Vorurteil, dass der R1 schlecht ausgeschildert und auch von der Wegeführung nicht allzu radfahrergerecht ist (habe jetzt keine Quellen, aber hatte dies öfter gelesen).

Auf jeden Fall bestärken mich deine Erfahrungen und auch die von benki , wieder in Polen Rad zu fahren.
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#1075405 - 10/21/14 10:31 PM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: immergegenwind]
Kay2711
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In Antwort auf: immergegenwind
Was allerdings nicht explizit entkräftet wurde, ist das Vorurteil, dass der R1 schlecht ausgeschildert und auch von der Wegeführung nicht allzu radfahrergerecht ist (habe jetzt keine Quellen, aber hatte dies öfter gelesen).


Nochmals zur Qualität des R1:
Zumindest auf der von uns befahrenen Strecke (Küstrin - Wawelno) war der R1 hervorragend ausgeschildert. Ich kann mich an keine Abbiegung erinnern, die nicht beschildert war. Viele Schilder machten einen eher neuen Eindruck, d.h. möglicherweise war eine vorher schlechte Ausschilderung Grundlage des o.g. Vorurteils. Jedenfalls gab es im August 2014 an der Ausschilderung nichts (mehr) zu kritisieren.

Was die Gesamtqualität des R1 anbelangt, kann er sich mit einem neu ausgebauten "DIN-gerechten" Fernradweg natürlich (noch) nicht messen. Dies primär, weil er bis auf kurze Ausnahmen auf von Autos befahrenen Straßen verläuft. Obwohl er ganz überwiegend nur geringen Autoverkehr aufwies, verlangte er im Vergleich zu separaten Radwegen doch ein mehr an Aufmerksamkeit und Konzentration. Zudem war die, bis auf kurze Ausnahmen in einigen Ortschaften, durchgehend asphaltierte Fahrbahnoberfläche z.T. rau und in Teilen auch rissig. Dennoch ließ sich der R1, unserer Einschätzung nach, insgesamt gut fahren.

An der Wegführung hatten wir nichts auszusetzen. Wenn man in Polen unter Vermeidung direkter Küstennähe eine West-Ost-Route durch wald- und seenreiche Landschaft mit dem einen oder anderen Städtchen auf der Strecke sucht, ist der R1 (zumindest auf dem eingangs genannten Abschnitt) auf jeden Fall zu empfehlen.
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Off-topic #1075478 - 10/22/14 09:36 AM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: immergegenwind]
Toxxi
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- überall SKLEPs , sehr günstig, auch So geöffnet.

Als Information für Nachahmer: Es gibt zwei Tage im Jahr in Polen, an denen die meisten kleinen Skleps geschlossen haben: Ostersonntag und Allerheiligen.
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#1075485 - 10/22/14 09:57 AM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Kay2711]
immergegenwind
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Danke für schnelle Antwort. Da hat sich sicherlich deutlich was gebessert. Sehr hilfreich!!
Wie ich übrigens generell festgestellt habe, dass in den Strassenbau enorm investiert wird. Manche niederrangige Ortsverbindungen waren optimal asphaltiert, wenig bis gar kein Autoverkehr.

Wir sind bei unserer Radreise im Abschnitt von Schweidnitz nach Otmuchow auf dem EV9 geradelt, der Weg steckt noch ein wenig in den Kinderschuhen, ist gut bis mäßig ausgeschildert und führt über alle möglichen Wegeklassen, bis tlw. 1 km lange übelste Feldwegpisten. Auch 3stellige Landstrasen haben tlw. noch Längsrisse, aber nie gefährlich, auch Flckenteppichabschnitte sind noch vorhanden.
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#1079839 - 11/08/14 07:05 PM Re: Dresden - Danzig August 2014 [Re: Kay2711]
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Hallo, danke für die gute und ausführliche Reisebeschreibung.
Ich kann die Beschreibungen vom R1 und den Erfahrungen wirklich bestätigen.
Wir sind den R1 im vorigen Jahr, von Küstrin bis nach Frombork gefahren, das ist an der poln. Ostsee, genauer gesagt am Haff, und dann weiter in die Masuren über die Wolfsschanze, Rößel,Lötzen,Mikolaiken bis Allenstein und von dort mit dem Zug nach Stettin.
Von Stettin am Oder Neiße Radweg wieder zurück nach Küstrin.
Dort hatten wir unser Auto sicher untergestellt.
Wer da Fragen hat oder Interesse an der Streckenführung ,meldet euch einfach.
Wie seid ihr eigentlich zurück gefahren?
Allgemein sind die Zugfahrpreise in Polen sehr günstig und es gibt eine Direktverbindung mit dem Zug von Allenstein nach Stettin.
Du kannst das Glück entlang des Weges finden und nicht erst am Ende der Straße.....
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