Hallo Claudia,
ich war drei mal - leider jeweils nur zwei Wochen - mit dem Rad auf Kuba.
Eine Menge von Infos zu Cuba kannst Du hier bekommen
http://2001662.homepagemodules.de/?board=2001662Ein Forum von Leuten, die meist persönliche Beziehungen nach Cuba haben.
Vielleicht kommt Dir vieles in diesem Forum etwas abgedreht vor, aber Cuba ist schon merkwürdig, trotzdem schwer zu empfehlen.
1. Radfahren selbst
Kaum Verkehr. Du kannst sogar auf der Autobahn fahren. Die Straßen sind besser als man denken sollte.
Wenn Du nicht gerade vollkommen knapp bei Kasse bist, kannst Du Dich mit den Dollarbussen ("Viazul") durch das ganze Land bewegen. Fahrräder können mitgenommen werden.
http://www.viazul.cu/home_eng.htmAuch Taxis sind über weite Strecken zu bezahlen. Wichtig sind Preisabsprachen und die Gewissheit, daß der erste genannte Preis verhandelbar ist.
Du findest auch schon immer mehr anderer Radfahrer vor Ort, die mit Tipps aushelfen können.
2. Sicherheit
Für ein Land der Dritten Welt außerordentlich hoch. Hat allerdings mit viel Polizei zu tun.
Als Touristin mit dem Rad wirst Du üblicher Weise von den Bullen vollkommen in Ruhe gelassen.
3. Musik
Vom Feinsten immer und überall auf teilweise hohem professionellem Niveau
4. Kommunikation
Wer in Kuba einsam ist, der will das dann auch so haben.
Hat allerdings seine Kehrseiten. Dazu findest Du in diesem Kubaforum eine ganze Menge.
Allerdings sei deutlich gesagt, wer keine Kontakte zu Huren und Zuhältern und allerhand merkwürdigen "Vermittleren" für alles mögliche haben will, dem gelingt dies auch mühelos.
Unbedingt ein paar Brocken Spanisch mitbringen.
5. Unterkunft
Für Individualreisende nur in Hotels und "Casa particulares" zulässig.
Die gibt es aber ncht überall.
Die Hotels habe ich gemieden wie die Pest (schlecht und eher zu teuer). Casas sind zwischen 15 und 25 $ pro Zimmer zu bekommen. Die in denen ich war, waren in jeder Hinsicht ok.
Wenn Dir der Preis angesichts der Ausstattung hoch vorkommen sollte - das meiste des gezahlten Geldes müssen die Eigner als "Steuer" an den Staat abführen.
Es war nie schwer, für 5 bis 10 $ "illegal" unter zu kommen.
Das ist ein Haufen Geld für kubanische Menschen (Monatliches Durchschnittseinkommen ca 20 $) Man sollte aber wissen, daß solch illegales Vermieten allergrößten Ärger für die Vermieter bringen kann, weshalb ich es nur tat, wenn offiziell nichts zu machen war.
6. Verpflegung
Nun ja.
Als Besitzer von $ wirst Du immer etwas bekommen. Allerdings habe ich kubanische Restaurants gemieden. Sie sind nicht erhebend. Aber in den letzten Jahren haben viele Bauern (und auch Städter) privat Obst und Gemüse anbauen dürfen. Und man bekommt mittlerweile viel gutes Zeug. Ich bin damit gut zurecht gekommen. In den Casas wird man auch für Dich kochen (unbedingt vorher klare Preisabsprachen treffen).
7. Ersatzteile/Reparaturen
Fehlanzeige. Und zwar komplett.
Es gibt zwar Reparaturwerkstätten wie Sand am Meer, die jederzeit Schläuche flicken und auch an Raddecken beigehen.
Ersatzteile aber haben sie für die Räder, mit denen wir unterwegs sind, keine.
8. Soll man es tun?
Wenn Dich die Nicklichkeiten dieser Mischung aus dritter Welt und Realsozialismus nicht stören, dann ja.
Radeln durch die Toscana mit Cappuccino usw. ist was anderes.
Wenn Dein Ding aber das Radfahren selber ist. Wenn Du Son und Salsa magst. Wenn Du Kontakte zu Menschen suchst (eine gewisse Grundvorsicht dabei nicht außer acht läßt), oder wenn Du dem beschissen deutschen Februar entfliehen willst, weil Deine Seele Sonne und Licht braucht, dann mach es.