Hallo liebe Rad Freunde,ich möchte mir einen neuen Brooks Sattel zulegen und möchte hier mal kurz eure Meinung einholen . Auf einen meiner beiden Räder habe ich bereits einen Brooks mit Federn, nun Überlege Ich mir einen ohne Federn zu kaufen, ist es ein Riesen unterschied und wo liegen die Nachteile oder Vorteile ?

Ich antworte mal mit einer ganzen Liste an Fragen:

1. Welchen Federsattel hast Du aktuell auf dem Rad?
2. Passt Dir dieser von der Form her optimal?
3. Gäbe es denselben Sattel (Form) auch ohne Federung?
4. Bist Du schwer genug, um der Federung außer Quitschen auch eine Wirkung zu entlocken?
5. Wenn 3. mit "Nein" beantwortet: Welcher ungefederte wäre Dein Favorit?

Ich frage deswegen, weil es wenig Sinn macht, sich "irgendeinen" Brooks ohne Federung aufs Rad zu schrauben, wenn dieser dann von der Form und Bequemlichkeit nicht mit dem aktuellen verglichen werden kann.
Ansonsten spart ein ungefederter Brooks mind. 500 - 1000 gr Gewicht (Vorteil?) - ja nach Modell. Ein ungefederter Sattel fährt sich natürlich entsprechend härter / unkomfortabler -vorausgesetzt, der jetzige zeigt deutliche Federwirkung (Nachteil?).
Der B17 ist z. B. deutlich weicher als der Team Pro, der Colt entspricht m. E. vom Sitzkomfort dann eher dem einer Geländerstange, auf der man rittlings sitzt. Je nach dem, welche ungefederte Modell es also sein soll, sind hier also Unterschiede von "eher kuschlig" bis hin zu "geht gar nicht" vorhanden.

Matthias

Hallo Zaubermann,

nach diversen Versuchen mit Sätteln von Selle und anderen habe ich mir letztes Jahr den B17 von Brooks gekauft. Da ich keine Lust hatte den Sattel einzureiten, habe ich mich für die pre aged Variante entschieden (ich weiß, manch einer mag das feige finden). Bisher das Best, was ich je unter dem A... hatte!
Schon bei der ersten Tour 2013 (5 Tage, 720 km) besser als alle zuvor, und nur ca. 100 km vorher eingefahren. Dieses Jahr war ich mit dem Teil 7 Tage Sauerland, Lahntal und Rhein abwärts unterwegs (870 km). Auch Tagesetappen > 150 km waren kein Problem! Nur das Polster in der Radhose sollte nicht zu dick sein, sonst fahre zumindest ich mir einen Wolf

Fahre den Sattel übrigens auch täglich auf dem Weg zur Arbeit (auch im Winter). Die braune pre aged Variante färbt definitiv nicht ab.

Gruß

Jörg

Brooks und Polster in der Hose geht bei mir überhaupt nicht zusammen. Seitdem ich einen B17 fahre, habe ich alle Polster aussortiert!

Ich fahre zur zeit einen Brooks mit der Bezeichnung S was wahrscheinlich auf Small schließen läst , muste mich erstmal dran gewöhnen (Härte )aber mitlerweile habe ich mich eingesessen. Die Federn zusammen mit der geferderten Sattel Stütze (Cane Creck ) werden schon in Anspruch genommen. Schmerzen in den Po Backen bekomme ich nur wenn bei mir die kraft in den Beinen nachläst muss wohl so sein vielleicht auch bei anderen ein Problem .

S sind die Frauenmodelle, das heißt bei Brooks breiter und kürzer. Aber das S ist ja nur eine Zusatzbezeichnung, d.h. das Modell, das du fährst kennen wir jetzt immer noch nicht.

Martina

Als Sattel habe ich mir den B17 Imperial ins Auge gefasst, gibt es da ein Unterschied zwischnen Damen u. Herren oder ist der Uni ?

Der Sattel ist schon sehr abgenutzt sodas nur noch das S und Champion zu erkennen ist .

Vielleicht ein Schritt zurück - wieso überhaupt Brooks? Vorteile sind klar, aber Nachteile hat der auch: schwer, nässeempfindlich, keine genaue Größenanpassung.

Ich bin von Brooks auf diesen SQ Lab umgestiegen. Das ist eine ganz andere Liga. Die Sättel gibt es zentimetergenau angepasst auf jeden Hintern.

Die technische Entwicklung ist m.E. inzwischen über den Brooks hinweggegangen.

Die SQ Labs kann man wochenlang probieren und wieder zurückgeben oder umtauschen gegen eine andere Größe.

Mein Brooks liegt seit zwei Jahren nur noch im Schrank.

Alex

Vielleicht ist auch ein Umstieg auf ein anderen Sattel von Vorteil wie du erwähnst, man sollte nicht so sehr in Brooks verliebt sein!
Erstmal recht herzlichen Dank an Euch
Gruss Rainer

6. Was für eine Sitzposition fährst du?
Bei einer eher aufrechten (Hollandrand) kann ein hinten gefederter Sattel durchaus ein gewisses kofortföderndes Potential aufweisen.
Bei eher sportlich geneigter Haltung ist es eher andersherum, d.h. der Sattel sollte hinten möglichst fest (keine Feder) und in der Mitte eher nachgiebig sein ohne bei Belastung an dieser Stelle in der Breite zuzulegen.
ich bin bisher mit den Garda (mit Loch für den Sommer und ohne für den Winter) von Sportourer sehr gut gefahren.

Das "S" steht für "short" - also kurz. Was üblicherweise für Frauen geeigneter bzw. für Männer naheliegenderweise meist etwas ungeeigneter ist. Und es erklärt die Schwierigkeiten während der Einfahrzeit.

Siehe z.B. beim B66 oder B67 im Vergleich zu B66S oder B67S:

http://www.brooksengland.com/catalogue-and-shop/saddles/city+%26+heavy+duty/

Brooks-Sättel mit der Bezeichnung/Aufschrift Champion gab und gibt es auch noch einige.

Ein paar Photos des gegenwärtigen Sattels wären hilfreich (von unten, seitlich, von oben und hinten) verbunden mit ein paar genauen Maßangaben (vor allem Länge und Breite), dann kann man wahrscheinlich auf das gegenwärtige Modell schließen. Und davon ausgehend Ratschläge geben.

Die Wahl des richtigen Sattels ist eine in höchstem Maße individuelle Angelegenheit. Pauschale Ratschläge sind unmöglich.

So, wie ich das hier sehe, ist bislang noch wenig auf Deine eigentliche Frage eingegangen worden. Ich habe nur ungefederte Brooks-Sättel (B17 und Team Professional). Der erste Brooks-Sattel meiner Frau ist eine gefederte Variante (Flyer). Es mag daran liegen, dass meine Frau kein Schwergewicht ist, aber irgendwie bringt die Federung nicht viel. Eine gefederte Sattelstütze (ideal Thudbuster, auch sehr gut und deutlich billiger, die Suntour NCX) bringt deutlich mehr Komfort. Für mich heißt das, dass ich sicher nie auf eine gefederte Sattelvariante umrüsten werde und meine Frau würde in Zukunft auf die Federung verzichten. Gefederte Sattelstütze + gefederter Sattel ist - meiner Meinung nach - sowieso nicht sinnvoll.

Den Sattel meiner Frau habe ich nach bewährtem Rezept selber etwas vorgealtert: Auf der Rückseite dick mit Proofide eingefettet und für einige Zeit bei ca. 60°C in den Backofen. Das ganze habe ich zweimal wiederholt). Danach habe ich ein Tuch über den Sattel gelegt und die Oberfläche mit einem Kunststoffhammer kräftig bearbeitet. Der Sattel ist nun wirklich deutlich angenehmer. Meine Frau hätte bei ihrem Gewicht sicher sehr lange fahren müssen, um diesen Effekt beim Sattel zu erreichen. Da bei mir ein paar mehr Kilogramm Masse der Erdanziehung ausgesetzt sind, habe ich diese Behandlung nur dem Team Professional zukommen lassen, der immer noch sehr hart ist.

Meine Empfehlung wäre der B17 bzw. der B17S für Damen - also keine Federung!

Ich habe sowohl Flyer als auch B17 - beide Imperial, wobei der Flyer selbst beschnitten, der B17 schon so gekauft wurde.

Die Federung am Flyer bringt in meinem Fall so gut wie gar nichts - hat aber noch einen gravierenden Nachteil: Die Streben, die von der Oberseite der Federn nach vorn führen. Hängt der Sattel zu sehr durch sitzt man auf denselben. Spannt man ab und an nach, geht das, aber ich gehe mal davon aus, dass mein Flyer nicht so lang halten wird wie der B17.

Ich habe mittlerweile SQLab 604, Brooks Flyer, Fizik Aliante und diverse SR und Billigsättel durch und zu meinem Hintern passt der B17 Imperial am besten.