es hätte ein schöner Feierabend werden können, aber..

"du kennst dich doch aus mit sowas, meine Schaltung springt irgendwie über" so beginnt meistens ein abendfüllendes Programm. An der Schaltung war alles OK, nur der Freilaufkörper hatte seitliches Spiel von etwas über 1cm! Also Rad raus und Freilauf runter. Unter dem Gummidichtring (der sich mit einer Nadel leicht entfernen ließ) leuchtete das Grauen: Lagerkugeln, ohne Schmierstoff und rauh und schwarz gerostet. Und mit einer riesigen Lücke, in die locker 3 weitere Kugeln hineingepaßt hätten. Da es sich um kein Produkt vom Marktführer und auch nicht um eins aus Chikago gehandelt hat wurde der Versuch gemacht es zu zerlegen. Was auch mit Erwärmung nicht gelang.
Aber wozu haben wir eine Flex?
Was dann ans Tageslicht kam habe ich noch nicht gesehen: Freilaufklinken und Kugeln (teilweise sogar noch als solche zu erkennen) in einer Umgebung aus Rostkrümeln.
Inzwischen wurde mit Teilen (Ritzelträger, Lagerkugeln) vom Markführer und einer angemessenen Menge Schmiermittel das Ding wieder funktionstüchtig gemacht.
Was mich wirklich erstaunte war der vergammelte (Rost) Zustand der (verzinkten) Achse, beide Radlager waren beidseitig gedichtete Rillenkugellager. Feuchtigkeit hätte also eigentlich nicht ins Innere der Nabe gelangen können....

Es hätte wirklich ein schöner Abend werden können..
HS

Aber er war zumindest informativ...

mitfühlende Grüße
Pantani

Hat das Rad einer Frau oder einem Mann gehört?

Hallo,

Ich tippe mal:

a) jahrelanges Laternenparken ohne jede Wartung und Pflege

b) Fahrradputzen mit dem Kärcher ( dann wars zu 90% ein Mann)

Gruß Robert

Uiihh, das könnte der Beginn eines neuen Frauen/Männer-Threats sein...

Pantani

...der in ein Wein-Bier-Gelage ausarten könnte *seufz*

es gehört (immer noch) einem Mann (Büromensch mit sauberen Fingernägeln), das Rad ist ca.3 Jahre alt, hat knapp über 10tkm gefahren und stammt aus dem Vertrieb einer sogenannten Premium-Automarke.
Der Besitzer hatte sich etwas zu sehr auf die sogenannte Wartungsfreiheit verlassen und meistens nach den sonntäglichen Ausfahrten per Lappen geputzt. Untergebracht war (und ist) das Rad in der Garage.

Der Abend war auch insofern informativ: da ich doch meistens neugierig bin habe ich die Räder gleich mal gewogen, und siehe da: mein Laufradsatz (XT, 36Loch, ZAK 19) ist 840gr. leichter, zudem bin ich hocherfreut über die Leistungsfähigkeit der Ersatzteilversorgung des Monopolisten
HS

Ne, ich bin Soziologe, also das war ein rein berufliches Interesse...

Tja und bei a) wars eine Frau- bei meiner ehemaligen Liebsten warn häufiger auch Edelstahlbremszüge fest.
Gruß Jan13

Sag mal Jan, bist Du 13 Jahre alt?

Und Du hast eine "ehemalige" Geliebte? Kannst das mal erklären?

Wo es dann besonders im Winter immer schön feucht ist.

Gruß, Bernhard

schön wäre das.

Langsam entwickelt sich eine schwarze Woche. Gestern kam einer mit einem Aldi Klapprad.
" ...ob ich nicht mal eben schnell schauen könne und was man da machen kann..."

Nach einer Gedenkminute (um nicht unhöflich zu werden, ich war nah dran ...) meine Antworten:
"1. Zurückbringen.
oder
2. sofort einen Kasten Bier holen
und
3. mit meiner Regierung einen Termin vereinbaren."

Freitag oder (hoffentlich nicht) Samstag kann ich mehr zu dem schweren Eisenteil schreiben. Ein flüchtiger Blick auf das Ding lässt nicht viel Gutes erwarten.
HS

das kleine blau-silberne Klapprad ist sauschwer, an allen Ecken sind Verstärkungen (teilweise mit extrem ausgebildeter Wassersammelfunktion - womit die Lebensdauer und damit die Ärgerperiode doch wirkungsvoll eingeschränkt werden kann) angeschweisst, die Hinterradschwinge war unbeweglich (wie sollte sie sich auch bewegen - die Schraube war mit Gewalt angeknallt), im Schwingenlager war Fett, aber zwischen den Kunstoffbuchsen (mit Schmiernut!) und nicht zwischen Lagerzapfen und Lagerbuchse. Die "Federgabel" ist bis auf die Faltenbälge und die "Simmerringe" komplett aus Stahl gefertigt. Das "Federbein" ist eigentlich nur eine Haltevorrichtung für die Feder, mit Dämpfung ist da nichts. Die Lager der Klapppedale gewähren freizügig Einblick auf die Lagerkugeln und beeindrucken mit eckendem Lauf. Sparsame Versorgung mit Fett bei Vorderradlager und Steuersatz war zu erwarten.

Nach vernünftiger Behandlung mit Wälzlagerfatt bewegt sich zumindest die Hinterradschwinge, über die Rolleigenschaften der Laufräder gebe man sich besser keinen Illusionen hin..

Alu-Felgen von Schürmann und Reifen von Rubena.

Mein Fazit:
das Ding gehört in die Kategorie "Besser schlecht gefahren als gut gelaufen"
HS

Bis froh, das es kein Pferd ist (sonst müsstest Du es erschiessen)

Falk

ja, Erlösung kann eine Gnade sein.

Ich hätte es mir nicht gekauft.
HS