Einen wunderschönen Abend Euch allen. Es ist hier gerade 19:04 Uhr.
Ich bin es den wenigen bekannten und vielleicht vielen unbekannten Lesern schuldig, wenigstens und vor allem aus Anstand zu melden, dass ich gesund in Athen angekommen war. Natürlich anders als gewollt, geplant, gedacht und gewünscht - eher wie immer getragen vom Leben und dem Glück, dass es dieses gut mit einem meint.
Ich lebe und arbeite auf Rhodos, Griechenland und plane die nächsten Touren gerade.
Bike4Peace bleibt mein Projekt und ich danke allen Lesern die mich lange begleitet haben.
Der Abstand zum Forum war gut und ich sehe ein, dass ich weiterhin mein Ding durchziehe und gerne bereit für Feedback bin.
Doch muss ich nach über drei Monaten Distanz einsehen, dass die Welt in einem Online_Forum nicht mein zu Hause ist.
In den kommenden Monaten werde ich wie auch in den letzten Monaten selten online über meine Reisen berichten. Die Welt ist groß, die Zeit nur für den Moment und als Radfahrer habe ich in vielen Ländern einen großen Fehler gemacht: Nämlich schon gebloggt, während ich das Land noch nicht einmal verarbeitet habe.
Mit dem Abstand zum Internet und der puren Radreise und dem direkten und durchgehenden Kontakt mit Menschen, anstatt mit Maschinen die mir verhelfen Inhalte und Bilder zu publizieren, sah ich einfach ein, dass ich nur ein Leben habe und das Anrecht darauf, es auch zu erleben.
Die Menschen daran teilhaben zu lassen ist das eine und das werde ich auch - wenn auch in neuer Form - weiterhin machen.
Doch sich intensiv mit Kommentaren und Kritik in einem Forum zu beschäftigen, empfinde ich heute als Erfahrung, aber auch als Verschwendung von all unseren Kräften - von denen wir ja gar nicht so viel übrig haben, da der Alltag oft schon hart genug ist - vor allem als Reisender.
Mir geht es gesundheitlich gut und ich möchte allen Lesern, die mich hier oft "ausgehalten" und auch "gelobt" haben, miteilen, dass mich Eure Emails über meinen Verbleib und mein Wohlbefinden zu tiefst gerührt haben.
Mir ist klar, dass ich eine extreme und vor allem oftmals planlose und verwirrende Person bin, doch mir ist auch bewusst, dass meine Absichten nicht von negativen Zielsetzungen geprägt sind, sondern stehts eine gewisse und gesunde Nachhaltigkeit verfolgen.
Euch allen einen wunderschönen Sommer. Ich habe in den letzten Wochen Geld verdient und setze auf eine neue Insel über, dann wieder Festland.
Alle Erfahrungen darüber kommen im neuen Jahr auf den Blog - ich freue mich, sie mit Euch teilen zu dürfen.
An alle Spender meiner Reisen in Indien und Bangladesch und Nepal, an die Leute die mich finanziell unterstützt haben. Ich bin gerne bereit an andere Rad-Fahrer zu spenden, die auch auf Spendenbasis radeln - jetzt kann ich es mir leisten.
Einfach eine Mail mit homepage an mich, ich spende solange, bis ich wieder im Gleichgewicht bin.
Desweiteren verkündige ich hier, dass ich kein Teil mehr von uarenotalone.info - dem Philippinen-Grass-Roots-Projekt bin, da ich für mich selbst während der langen Zeit offline entscheiden, an eigener Haut erleben und erkennen durfte, dass ich nicht in Asien helfen muss, wenn vor meiner Nase Menschen, jung und alt, Hilfe benötigen.
Da ich dem Verein in Berlin nie beigetreten war und nur als außenstehender freiwilliger Helfer aggiert habe (wenn ich auch einen großen Teil der Vorarbeit wie Page, Promotion und Orga übernommen habe) gibt es keine Probleme.
Die Hersteller die gesponsert haben, wurde alle benachrichtigt und erlauben mir durchgehend ihr Material weiterhin zu nutzen. Es gibt keinerlei verbrannte Erde. Der Verein führt das Projekt weiterhin durch und kann unter der Homepage
www.uarenotalone.info, welche auf Facebook weiterleitet, betrachtet werde. Aktuell sind fast 25% der Spendensumme erreicht. Das Geld lagert auf einem Konto von betterplace und 100% der Spenden werden dort ankommen, wo sie ankommen sollen.
Von meiner Seite aus, verbleibe ich als Rad-Fahrer der von Ravensburg bis nach Freiburg geradelt war, dann seine offline-Zeit verkündet hatte und ab dem Zeitpunkt ein privates Leben gelebt hat und es aktuell auch genau so lebt. Der Vorstand vom Verein kann über Facebook kontaktiert werden, falls der ein odere andere sich für das Projekt interessiert. Infos können natürlich auch über mich eingeholt werden.
Meine neuen (Rad)Reise-Erlebnisse erlebe ich ab jetzt in erster Linie für mich und versuche jetzt Menschen zu unterstützen die ich auf meiner Reise und vor allem im wahren Leben treffe. Mein Ziel ist es mehr im Einklang mit der Natur und dem Jetzt zu leben und den Menschen die Zeit zu schenken, die ich neben mir stehen habe - anstatt auf meinem Bildschirm vom Laptop - oder denen, die ich nicht sehen kann.
Das geht auch in dem man sein Lebensstil so bewusst wie möglich gestaltet und bei Themen wie Lebensmittelverschwendung, Energie, Ressourcen und Mobilität bewusst entscheidet, was man tut. Ich habe durch die Zeit im Philippinen Projekt einsehen müssen, dass ich die Welt nicht verändern kann - sondern nur mich. Diesen Schritte musste ich gehen und es tut mir für den Verein leid, dass damit auch meine direkte Unterstützung entfällt.
Wieder ein extremer Wandel in meinem Leben, doch einer der sich wie auch die anderen echt anfühlt. Ich danke für die Aufmerksamkeit und verkünde auch, dass es auf meiner Homepage keinen direkten Zugriff auf die damaligen Reiseerlebnisse gibt. Man könnte sagen, dass die kleine aber feine Leserschaft, die alles direkt verfolgen konnte, beschenkt worden war.
Ich habe von 2011 an sehr viel von dem Forum lernen können und bedanke mich für die teils sehr intensiven und langanhaltenden Diskussionen mit verschiedenen Lesern im Forum, die unterschiedlich auf das Leben und die Radreisen blicken, die ich bis heute mal mehr oder weniger gemeistert habe.
Natürlich hört sich das jetzt alles wieder so an, als würde ich schreien: Hier bin ich.
Doch es geht mir weniger um Aufmerksamkeit, sondern um die Klärung von offenen Fragen, welche ich mit Garantie hinterlassen haben - ob bei einem von Euch oder bei drei Lesern.
Es geht mir immer darum, keine verbrannte Erde zu hinterlassen und genau dazu dient der Beitrag. An die jenigen die ich mit meiner Art teils verletzt oder provoziert habe, bitte ich um Entschuldigung - auch ich war teils nur ein verletztlicher Junge der mit harter Kritik nicht umzugehen wusste. Ebenso sage ich aber auch Danke für die Art, wie man sich unterstützt hat - das Forum verbleibt auf Ewigkeit als Begleiter meines sportlichen Lebens in und an mir. Ich widme ihm auf meiner neuen Web-Seite in 2015 ein Extra-Platz - versprochen (wie auch einigen von Euch, die im www ihre Reisen veröffentlichen).
Alles Gute aus Rhodos und eine wundervolle Wärme, viel Sonne und Licht von dieser ziemlich schönen Insel, wo das Fahrrad fahren leider (teils) lebensgefährlich ist.
Alexandros Tsachouridis