Hallo Zusammen,

ganz neu bin ich zwar nicht mehr im Radreise-Forum (meine letzten Beiträge sind allerdings schon ein paar Jahre alt) aber ich stelle mich trotzdem eben kurz vor: seit circa 15 Jahren radle ich sehr gerne durch Stadt und Land. Wobei ich keine ambitionierte Radfahrerin bin, sondern täglich zur Arbeit und zurück mit dem Rad fahre und die meisten alltäglichen Strecken auch per Rad erledige. Das ergibt dann täglich aber meist nicht mehr als ein paar Kilometer. Gerne möchte ich mir nun bald ein neues Rad kaufen - momentan fahre ich noch mit meinem alten Specialized „Vita“ umher.

Das Rad ist bis jetzt ganz okay gewesen – nur bin ich damit wenig flexibel: die Reifenbreite kann nur minimal variiert werden, ich kann keinen vernünftigen und stabilen Ständer anbringen (gibt der Rahmen nicht her) und auch so habe ich das Gefühl, dass mir das Rad nicht mehr reicht.

Leider habe ich von Fahrrädern nicht so viel Ahnung, weshalb ich dachte es wäre eine gute Idee, den ein oder anderen Rat aus dem Forum einzuholen.

Gerne möchte ich auch ab und an etwas längere Touren mit Gepäck (Gepäcktaschen) mit dem neuen Rad machen. Ich dachte also an ein Tourenrad/ Trekkingrad. Da ich weiblich und recht klein bin (1.57 m) dachte ich an einen Damenrahmen, glaube mich aber daran zu erinnern mal gelesen zu haben, dass Herrenrahmen wegen der Oberstange stabiler sind. Stimmt das?

Am liebsten möchte ich jedoch kein Herrenrad sondern lieber ein Damenrad - wenn sich die Stabilität der Rahmen nicht zu doll unterscheiden sollte.

Als Ausgabenmaximum habe ich mir 1000-1500 Euro gesetzt. Ja, ich weiß, dass ist für ein vernünftiges - qualitatives Rad nicht viel und wahrscheinlich das absolute Minimum an Investition - aber mehr ist finanziell nicht machbar.

Nun habe ich ein paar Fragen an alle die Lust haben mir ein paar Tipps zu geben:

1. Welche Art von Rad würdet ihr empfehlen: Trekkingrad, Tourenrad, Crossrad oder gar Etwas ganz anders?



2. Welchen Hersteller würdet ihr empfehlen (ich hatte mir überlegt vielleicht ein Rad von der vsf Fahrradmanufaktur oder Steppenwolf zu nehmen so weit es bei denen auch so kleine Rahmen gibt)?



3. Welche Ausstattung (Stahlrahmen/ Alurahmen, welche Schaltung – Felge oder Scheibe, welche Bremsen, welchen Lenker) würdet ihr empfehlen?

Wie gesagt, dass Rad so möglichst so etwas wie ein „Alleskönner“ sein – also sowohl im Alltag eingesetzt werden können als auch auf längeren Touren mit Gepäcktaschen. Außerdem soll es wirklich stabil sein denn oft fährt auch noch ein Kleinkind im Sitz hinten mit.


Habt vielen Dank für eure Antworten.

Viele Grüße

Die Stabilitätsunterschiede kannst du selbst beurteilen, indem du einfach in den nächsten Laden marschierst und dir ein Fahrrad von jeder Bauart geben läßt. Stell dich links neben das Rad, fasse es mit der rechten Hand am linken Lenkerende und neige es von dir weg. Dann drückst du mit dem Fuß seitlich gegen das Tretlager und beobachtest, wie weit sich das unter dem Druck zur Seite wegbiegt. Der Unterschied ist drastisch!

Genau diese Steifigkeit brauchst du jedoch, wenn du das Rad schwer beladen willst, insbesondere wenn die Last hoch liegt, wie etwa bei einem Kindersitz. Bei montiertem Kindersitz spricht andererseits viel für einen tiefen Rahmendurchstieg, weil du keine Möglichkeit hast, beim Aufsteigen das Bein hinten über das Rad zu schwingen und weil du bei besetztem Kindersitz das Rad zum Aufsteigen nicht allzu schräg halten kannst. Es kippt dir sonst in der Hand um, dreht sich um die Achse Lenkkopf-Hinterradaufstandspunkt, wobei das Vorderrad vom Boden abhebt.

Wenn du also darauf verzichten kannst, beim Radeln unbedingt einen Rock tragen zu müssen, kauf dir das Rad, bei dem du gerade noch den rechten Huf über das Oberrohr bringst, ohne das Fahrrad schräg zu halten.

Ansonsten: dicke Reifen, schon allein dem Kind zuliebe! Du kannst aus dem Sattel steigen, wenn's rumpelt, das Kind jedoch bekommt jeden Schlag mehr oder weniger ungefiltert mit und sieht ihn nicht mal kommen, kann sich also nicht darauf vorbereiten.

Beim Rahmenmaterial wage ich mal die These, je tiefer der Rahmendurchstieg, desto mehr spricht für Aluminium. Das ermöglicht dicke Rohrdurchmesser bei moderatem Gewicht und damit am ehesten eine halbwegs erträgliche Verwindungssteifigkeit. Das grottigste Rad, das ich je gefahren habe, war ein Berceau-Rahmen aus Stahl, made in Germany, mit fingerdicken Oberröhrchen. Das Ding hat sich bei Langsamfahrt allein unter meinem garnicht mal sooo üppigen Körpergewicht verwunden wie ein nasses Handtuch. Wenden in der Garage war schon aufgrund der Lenkerform unmöglich, weil man da mit dem Knie eingehakt ist.

Guck dir mal Hardtail-Mountainbikes an.

Gruß,

Clemens

zu1.
Das liegt an Dir. Ich bevorzuge ein Trkkingrad, da das idR komplett ausgestattet ist d.h. mit Gepäckträger, Nabendynamo und Beleuchtung, bei den anderen muss das idR nachgerüstet werden.



zu 2.
da sage ich lieber ncihts zu, ist mE eher drittranging als Kriterium.

Da Du gern einen Damenrahmen möchtest, schau doch mal in die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Trekkingbike, die haben mE welche getestet.
Ebenso in der letzten - also nicht der aktuellen -Ausgabe des Radtouren-Magazins.
Ich meine mich zu errinern, dass zB dieses Rad positiv bewertet wurde.

Gruß

Olaf

Wenn Dir Rahmenhöhe 45 oder 50 passt: Fahrradmanufaktur T400 Deore XT. Inzwischen gibt’s das auch mit Trapezrahmen, das sollte eigentlich von der Stabilität ausreichen. 2010 hatten sie auch welche mit Tiefdurchsteiger im Angebot (meiner Erinnerung nach auch in 50 und noch eine Rahmenhöhe mehr, falls Du lange Beine hast), die gibt’s möglicherweise noch wo als Restbestände oder gebraucht.

Da ich seit über 50 Jahren Damenräder fahre, sehe ich mich außerstande, mich noch umzugewöhnen und tue das auch weiterhin. Ohne einen stabilen Ständer, der das Rad auch beladen sicher hält, würde ich allerdings nicht losfahren.

Bei mir hat sich die "mangelnde Stabilität" bisher noch nicht bemerkbar gemacht. Und ich fahre viel.

Nach meinem Eindruck ist das wichtigste die Rahmengeometrie. Das Fahrrad muss "passen". Alles andere halte ich für relativ sekundär.

Da man/frau ab ca. 700 Euro Listenpreis (diese Räder werden oft schon ab 500 Euro angeboten) ein brauchbares Fahrrad für Dein Anforderungsprofil bekommt, ist ein Kostenrahmen von 1.000 bis 1.500 Euro also mehr als reichlich.

Zu 1.:
Was, bitteschön, willst Du bei Deinem Bedarf mit einem Crossrad? Du brauchst ein alltagstaugliches Tourenrad oder in denglisch ein "Citybike" bzw. ein "Trekkingbike". Im "Bikeshop" muss man/frau viel denglisch reden, sonst versteht einen der Salesman nicht. Also immer brav von "Wiebräiks" reden, wenn Du V-Bremsen haben möchtest.

Zu 2.:
Jeder Hersteller hat taugliche und untaugliche Modelle im Programm. Außerdem wird fast alles von wenigen großen Herstellern fabriziert (z. B. Kinesis, Shimano) und dann nur noch für unterschiedliche Marken zusammen geschraubt.

Zu 3.:
Vorschlag Nr. 1 mit Alurahmen.
Vorschlag Nr. 2 mit Stahlrahmen.
Vorschlag Nr. 3 gibt es auch mit kleineren Laufrädern (559mm Felgen statt 622mm), leider mit Drehgriff für die Schaltung (liese sich aber ändern).

Beim T400 sind zwei Gepäckträger auch schon dran. Vor allem, wenn das vorhandene Gepäck nicht von vorneherein klein und leicht ist, braucht man zum Verreisen eher Back- und Frontroller.

Das ist alleine deine Entscheidung, es gibt auch Fahrer mit Rennlenker in der Stadt. Obwohl mir davon das Genick weh tut. Aber ich fahre ein Trekkingrad, ist in meinem Augen das "komplette" Rad.



keinen, viele Hersteller sind dazu in der Lage für deinen Preisrahmen sehr gute Räder herzustellen. Auch Stevens kann man sich anschauen.



bei dem Preisrahmen und deinen Anforderungen, Alurahmen, Kettenschaltung...



siehe oben...Trekkingrad
Stevensbikes

gibt es in verschiedenen Höhen. Die Gepäckträger und Rahmen sind sehr stabil, und halten auch 20-25 kg Gepäck als Mix-Rahmen problemlos aus, ohne das der Rahmen flattert. Sehe allerdings das der Ständer (gegenüber meines Baujahres) geändert wurde, da müsstest du dann mal schauen und event. mit dem Händler reden.

Ergänzung: sehe erst jetzt das der Gepäckträger "anders" aussieht auf den Fotos. Da musst du wirklich dann aufpassen, da mir i.M. nicht bewusst ist, ob da die Fotoretusche der Werbeabteilung zugeschlagen hat oder ob dieses Modell wirklich so verbaut ist und dann die Stabilität noch gewährleistet ist

Gruß
Joachim

Der Gepäckträger sieht bei Stevens wohl neuerdings tatsächlich so aus...

@radlsocke: Das frühere VSF T-400 wird nun als TX-400 bezeichnet, wie auch aus Deiner Verlinkung ersichtlich.

Hi,

Der Gepäckträger hat seinen Dritten Befestigungspunkt im verstärkten Schutzblech, sollte von der Stabilität her also kein Problem sein. Sieht aber auf den ersten Blick stark nach Luftschloss aus.

Grüße
Felix

Für all das, was du so fahren willst, nehme ich das Randonneur von der Fahrradmanufaktur. - Auch mal mit Kindersitz.
Allerdings bin ich doch ein klein wenig länger, als du und liebe es mit Rennlenker zu fahren. - Auch in der Stadt.
So etwas suchst du aber wohl eher nicht. Also dann doch lieber ein "einfaches" Trekkingrad.

Insofern würde ich dir ebenfalls ein TX-400 empfehlen:
http://www.fahrradmanufaktur.de/katalog/expedition/TX-400-Shimano-Deore-XT-30-Gang

Ich finde die Räder von denen nicht nur sinnig bestückt, die sind auch qualitativ in Ordnung.
Mit dem o.g. sind Stadtfahrten, wie auch Kurztouren und Radreisen kein Problem. Eines für Alles quasi. - Alles schon dran, was man so benötigen könnte.

Sieht so aus

Als ich meins gekauft habe (Katalog 2011), gab es 4 verschiedene Varianten im Bereich "Trekking" mit jeweils T-400: Rohloff, XT 27-Gang, Nexus 8-Gang und Deore/Alivio 24-Gang, Rahmen jeweils Diamant oder Curve.

Ab Katalog 2012 sind zwei Varianten (Rohloff und Deore XT-30 Gang) in den "Expedition"-Bereich (neu abgeteilt) übergewechselt, heißen beide XT 400, und den Curve-Rahmen gibt es nicht mehr, sondern für die Damenversion nur noch Trapez (welche es 2010/11 leider nicht für das T-400 gab und welchen ich bevorzugt hätte. Aber was soll’s: Hält und läuft und läuft und läuft über alle möglichen und unmöglichen Untergründe, und schleppt meistens so 16 bis 20 kg Gepäck klaglos ... – feines Radl ist das, ohne Gepäck dann nochmal wendiger, und ich würde es sofort nochmal kaufen ).

Wenn man sich die Bilder auf der Webseite genauer anschaut ist dies wirklich so. Da fehlen die Bohrungen für die kleinen Streben der normalen Gepäckträger und die Streben des Schutzbleches gehen zum Gepäckträger. Ob da wirklich die Steifigkeit am Gepäckträger noch gegeben ist, wie ich das bei meinem/unseren Rädern aus früheren Jahre kenne, sollte man sich vorher genauer anschauen. Gerade da auch ein Kind im Kindersitz transportiert werden soll.

Gruß
Joachim

Frage:

Gibt es auf der Seite der Fahrradmanufaktur irgendwo die Rahmenmaße?
Irgendwie finde ich die nicht.

Grüße, Ludger

Beim jeweiligen Rad unter der Abbildung: Spezifikationen
Beim verlinkten XT 400 steht da z.B. "Rahmenhöhen: Diamant: 26" 47, 52, 57 cm | Trapez: 26" 45, 50 cm"

Ichg meinte mehr so Daten wie Länge Oberrohr, Sitzrohrwinkel, Länge Kettenstrebe etc.

Grüße, Ludger

Früher gab es diese Daten mE im Downloadbereich, aktuell wohl leider nicht mehr :-(
Daher 1:1 für Stevens

Ja, da hat die Fahrradmanufaktur etwas nachgelassen. Aber warum nicht nachfragen?
http://www.fahrradmanufaktur.de/de/index/kontakt.php

Kann gut möglich sein, dass das jetzt die üblichen Verdächtigen wieder in den falschen Hals kriegen, aber wenn Du ein Neubaufahrzeug beschaffen und keine Teile übernehmen willst, dann solltest Du auf Felgenbremsen verzichten. Technische Gründe gibt es für die Nutzung der Felgen als Reibpartner der Bremse schon länger nicht mehr. Der Verschleiß ist gerade im Alltags- und Winterbetrieb hoch. Nur, weil die Oma mit Stempel- und Fußbremse und der Vater mit langschenkligen Seitenzugbremsen herumgefahren sind, musst Du das nicht nachmachen.

Ansonsten,
Das halte ich für ziemlich gleichgültig. Mit diesen Kategorien konnte ich auch noch nie wirklich was anfangen, ihre Grenzen sind dafür zu fließend. Nimm einfach den Bock, der Dir gefällt. Meine Hobel lassen sich auch nicht darin einordnen. Müssen sie auch nicht, die Kisten sollen fahren und nicht heißen.

Nö. Sie bemühen sich auch nicht oder sehen dafür bei ihrer typischen Kundschaft wohl keinen Bedarf. Ich war dieses Jahr auch mal an Fahrradmanufaktur interessiert. Hab auch zielgerichtet einen Fachhändler für diese Räder besucht. Er konnte mir Oberrohr- und Hinterbaulänge der verschiedenen "Größen" auch nicht sagen. Er war auch zu faul, die vorhandenen Ausstellungsräder mal grob mit Zollstock zu messen und mich Probe fahren zu lassen. Ich fand´s peinlich bis indiskutabel. Aber trotzdem produziert die Fahrradmanufaktur preiswerte, relativ hochwertige alltags- und reisetaugliche Räder, mit denen man ziemlich viel anfangen kann. Leider kann ich keins kaufen, weil ich keine nennenswerten Informationen oder gar eine sachkundige Beratung erhalte.

Das ist doch eigentlich das Gute an einem Forum – man kann mal fragen?
So viele Reiserad-Kandidaten sind’s ja nicht.

Probefahren war meinerseits übrigens kein Problem.

Habe gestern mal über das Kontaktformular auf der Webseite der Fahrradmanufaktur angefragt und heute die Daten als PDF-Datei erhalten.

Leider ist bei der Oberrohrlänge ist angegeben, ob diese parallel zum Oberrohr oder horizontal gemessen wurde.

Kommt da noch was???

Hallo Zusammen,

vielen Dank zunächst für die vielen hilfreichen Antworten.

Ich musste das Thema "neues Fahrrad kaufen" erst mal auf Eis legen und habe leider ganz einfach vergessen zu antwrten.

Pardon.

Heute nun war ich mal wieder in nem Fahrradladen weil jetzt doch das neue Rad her muss.

Aktuell interessiere ich mich für das Patria "Petite" (würde dann wahrscheinlich eine Shimano XT Schaltung nehmen):

http://www.zweirad-just.de/raeder/alacarte_patria_01.php

oder vielleicht ein Gudereit SX - 75 Trapez:

http://www.gudereit.de/kollektion/sportline/produktdetailseite/product/product/show/sx-75.html

Das Gudereit soll im Laden knapp 1000 Euro kosten, das Patria würde locker 600 Euro mehr kosten.

Das Gudereit ist aus Alu und das Patriarad aus Stahl.

Wie findet ihr die Räder?

Sind die ok?

Oder habt ihr vielleicht noch bessere Ideen?

Toll fände ich auch ein Specialized Damentrekkingrad ohne Federgabel. Habe aber noch kein gefunden in meiner Größe (1.57 m).

Habt vielen Dank für Eure Antworten

Grüße,

Pudel

Hallo, irgendwie ist Sommerloch, da sucht jemand ein Fahrrad und keiner schreibt was...

Zu deinen Frage:

Das Patria hat doch eine SRAM-Dualdrive.... Oder gibts das auch mit normaler Kettenschaltung? Mit der Dualdrive kenne ich mich nicht aus, keine Ahnung, ob die reisetauglich ist. Der Übersetzung nach (möglichst kleiner kleinster Gang und breite Spreizung insgesamt) sollte sie es schon sein.

Warum willst du unbedingt eine XT? eine LX oder Deore tuts auch. Damit wir uns nicht falsch verstehen - die XT ist ganz sicher gut. Aber sie kostet rleativ viel und bringt nur einen leichten Gewichtsvorteil. Dass eine XT haltbarer wäre, ist ein Trugschluss. Wenn es dir aufs Geld ankommt, dann nimm eine LX, wenn du es dir leisten kannst, dann eine XT.

Das Gudereit würde ich nicht nehmen. Ein Rad mit 28"-Rädern bei deiner geringen Körpergröße - da siehst du aus wie der Affe auf dem Schleifstein. Andererseits - wenn du gut drauf sitzen kannst, warum nicht....

---

Noch ein wichtiger Tipp: Die meisten Trekkingräder werden mit viel zu großen Übersetzungen ausgeliefert. Insbesondere sind die Kettenblätter zu groß (=Pizzateller). Kombinationen von 26-36-48 braucht man für ein vollgeladenes Rad im Gebirge nicht, und kleiner Frauen sind ohnehin nicht die typische Kraftpakete, die dicke Gänge bergauf treten. Achte gleich beim Kauf drauf, insbesondere bei einem Indiviualaufbau, dass kleiner Kettenblätter verbaut werden. Ideal ist 22-32-44, aber diese Kombination gibts leider nicht mehr so viel.

Gruß
Thoralf

Gudereit kenn ich auch nicht.
Aber mit Herrn Just war ich immer sehr zufrieden. Er hört auch genau hin, wenn sich mal wieder ein für mich unlösbares Problem ins Fahrrad schleicht.

Da hätten wir ein Spezialized mit Starrgabel:
bei Bike24

Hat nur Zweifachkettenblatt, das würde ich so nie zum Trekking nehmen.

Gruß
Thoralf

und nur einen, an einem Punkt abgestützten, Gepäckträger.
Ich bin mir nicht sicher was der macht, wenn da zwei gewichtige Taschen dran hängen.

Hallo,
mittlerweile gibt es im MTB-Bereich häufig 40-30-22 - Übersetzungen.
In Verbindung mit 11-36er Kassette wirklich sehr angenehm.

Gruß
Frank

Was genau ist jetzt vorteilhafter an 22-30-40 / 11-36 im Vergleich zu z.B. 22-32-44 / 11-32? Bzw. wo liegen die Vor- bzw. Nachteile?

Mehr Bergtauglichkeit, größere Bandbreite.
Nachteile kann ich keine erkennen.

Naja, die Bandbreite ist aber nur minimal größer. Die Bodenfreiheit ist aber wirklich größer. Um den Preis von 10% kleinerem Schnellgang.
Ich würde den Unfug einer 3-fach Kurbel mit nicht mal 2:1 Spanne lassen.
Statt 22-30-40 lieber 20-32-44. Und dann noch zumindest der 36er Pizzateller, bei 11-fach bekommt man ja sogar Ritzel bis 4x Zähne.

ciao Christian

Der Nachteil ist das unnötige mittlere Blatt.
24/38 kann praktisch das selbe mit nur 2 Blättern.

Naja, vorne 24 Zähne statt 22 Zähne ist schon ein Unterschied.
Und 2 Kettenblätter wären mir zuwenig. Mit 3-fach bin ich besser bedient.

Grüße

Es gibt sehr wenig objektive Argumente, die gegen 3-fach sprechen. 3-fach bietet mehr Gänge, die Bandbreite kann erhöht werden. Das hat eigentlich nur Vorteile. Man kann auch ruhig vorne 3-fach und hinten trotzedem 12-36 oder ähnliches fahren. Halte ich sogar für sehr sinnvoll.
Demgegenüber ist das Argument, dass 2-fach vorne etwas bequemer zu schalten sei, zu vernachlässigen. (Bitte kein Gewichtsargument - das ist albern).

Zur eigentlichen Frage des Fadens: Ich fahre selbst ein T-300 der VSF-Fahrradmanufaktur und bin damit sehr zufrieden. Hier habe ich das Rad vorgestellt und ein bißchen was dazu geschrieben: Re: Unsere Räder - Teil 4 (Ausrüstung Reiserad) (im oberen drittel der aufgerufenen Seite. Ich schaffe es nicht, direkt zum Beitrag zu verlinken.)

24 vorne und 36 hinten gibt bei einer Trittfrequenz von 80 noch unter 7 km/h, und 38/11 bei TF 100 ziemlich genau 45 km/h. Sollte als Spektrum eigentlich ausreichen.

Ich trete gerade im oberen Bereich bergab gern auch mit eher geringer Trittfrequenz mit. Trittfrequenz 100 ganz sicher nicht - eher 50 oder niedriger. Teilweise bis 20 oder 30 runter, so, dass man gerade noch ein bißchen Widerstand spürt.
Aber das ist sicher Geschmackssache.
Nach unten finde ich 24-36 auch ok - aber wenn man 3-fach nimmt, ist 22 vorn auch kein Problem. Warum das nicht mitnehmen? 22-36-48 finde ich vorn ziemlich genial.

Eine gut (!) abgestimmte 2x Schaltung vermeidet viele Schaltvorgänge zwischen mittlerem und großem Blatt. Seit der Umrüstung auf 2x (33/44) fahre ich, außer an längeren Anstiegen, immer auf dem großen Blatt.


andre

Mag ja sein, aber ist das (am Reiserad!) ein Grund, auf die Spreizungsmöglichkeiten einer 3-fach-Schaltung zu verzichten?
Ich habe ja schon am Rennrad Probleme, die Argumentation pro 2-fach einzusehen. Am Reiserad finde ich es absurd.

Selbstverständlich bietet 3x eine größere Spreizung. Ich bezweifle aber, das die 'langen' Übersetzungen am Reiserad sinnvoll nutzbar sind. 38/11 mit 57-559 und 90er TF reicht für 40 km/h (http://www.gear-calculator.com/?GR=DERS&KB=22,38&RZ=11,13,15,17,19,21,24,28,32,36&UF=2120&TF=90&SL=2.6&UN=KMH)


andre, fährt am Reiserad 35/17 mit R-Getriebe auf 57-559

Geschmackssache. Ich finde es schon wichtig, auch über 40 km/h mittreten zu können. Das Problem steigert sich nocht, wenn man das Rad auch als Alltagsrad verwenden möchte - da wird selbst denen, die behaupten, ein Reiserad brauche keine dicken Gänge (warum eigentlich nicht? Möglich ist es ja...), verständlich sein, dass man auch mal über 40 km/h treten möchte.

Rohloff ist natürlich wieder was ganz anderes. Wobei ich Rohloff mit vorn 2-fach ganz interessant finde ^^

Ich verstehe gerade noch, dass man auf Reisen bei Passabfahrten mittreten will - auch wenn ich es nicht nachvollziehe und lieber die investierte Energie zurückhole und mich von der Schwerkraft antreiben lasse.

Aber im Alltags-Stadtverkehr?

Also ich fahre im Alltag fast nie über 30 km/h. Am Randonneur reicht mir auch 38/11 als größte Übersetzung. Damit schaffe ich über 40 km/h. Das ist für mich jederzeit völlig ausreichend.

Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu, obwohl ich sonst immer bei den Unwissenden bin, die Fragen haben:

Wenn das Fahrrad in hügeligem Gelände, bergab also auch schon mal flott und/oder mit schwererem Gepäck in Gepäcktaschen benutzt werden soll, würde ich immer zu einem Herrenrahmen tendieren, ab einer gewissen Belastung sind die Damenrahmen instabil. Das setzt allerdings voraus - denke ich - dass Du für Fahrten mit dem Kindersitz Dein altes Fahrrad benutzt. Ich jedenfalls würde es nicht hinkriegen, jedesmal beim Absteigen dran zu denken, dass ich mein Kind nicht vom Gepäckträger runterkicken sollte. Allerdings dürfte bei Deiner Körpergröße das Angebot an Herrenrädern schon etwas eingeschränkt sein...

Wenn Du unbedingt einen Tiefeinsteiger brauchst, nimm eins von diesen häßlichen Dingern mit ofenrohrdicken Aluminiumrohren, vermutlich vergleichsweise am wenigsten instabil (ohne dass ich da gesicherte Erkenntnisse hätte)

Ansonsten erste und wichtigste Frage: Wie sitzt Du für gewöhnlich auf dem Fahrrad? Aufrecht, leicht geneigt, stärker geneigt, Rennradhaltung. Danach musst Du zunächst mal Deine Wunschkandidaten aussortieren. Sonst passt es nämlich nicht. Aufrecht auf längeren Touren kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber soll es auch geben. Denn davon hängen Rahmengeometrie, Sattelbreite, Lenkerform wesentlich ab. Wenn ich das richtig sehe sind die Tiefeinsteiger meist "Aufrechtfahrräder"

Insbesondere wenn Du aufrecht fährst würde ich auf eine gefederte Sattelstütze nicht verzichten wollen, meine Erfahrung ist, dass nur Parallelogrammfedersattelstützen gut funktionieren.

Ich fahre vorwärtsgeneigt (mit Federsattelstütze), mit schwindendem Bauchumfang zunehmend. Finde ich wesentlich rückenschonender, aber jeder Mensch ist anders.

Das zeigt dann schon, dass ein Forum eine nette Sache ist, aber ausgiebige Probefahrten notwendig sind. Wenn Du in einer Stadt mit Verleih wohnst und Dein Rad ein City mit aufrechter Haltung ist und du liebäugelst mit Trekking oder strassemtauglichem MTB - einfach mal irgendein Rad des Typus für einen Tag ausleihen und damit rumfahren.

Wechsel von Nabe auf Kettenschaltung oder umgekehrt kann man da auch gleich mal antesten. Ich habe das auch so gemacht, von Hollandrad mit Dreigangnabenschaltung auf ein Trekkingrad mit Kettenschaltung und völlig anderer Körperhaltung gewechselt, vorher ein Wochende ein Kurzurlaub auf Leihfahrrad (tat alles etwas weh, aber weniger als befürchtet).

Im flachen Terrain haben Kettenschaltung und Nabenschaltung beide ihre Vor- und Nachteile (Kettenschutz, Pflegeaufwand etc), im gebirgigen Terrain (Mittelgebirge/bergisches Land reicht, Alpenpässe sind nicht nötig)haben Nabenschaltungen nur Nachteile (ausser Rohloff, aber die sprengt Dein Budget)

Mir gefällt Metall besser als Aluminium, aber das ist Geschmacksfrage. Es mag Komfortunterschiede zugunsten Metall geben, aber die sind bestimmt nicht ausschlaggebend, schon gar nicht wenn die Sattelstütze gefedert ist.

Reifenbreite ist ebenfalls terrainabhängig und von den persönlichen Fähigkeiten abhängig. Im Forum gibt es viele Könner, die offenbar mit 35er - Reifen überall hinfahren, ich fühle mit noch mit 42ern auf schlechten Wegen unwohl (fahre 47er Conti Faltreifen)

Auf den Rädern von der Stange sind fast immer irgendwelche Marathon-Drahtreifenmodelle, meine Erfahrung ist dass eine Investition in gute, teurere, leichte, pannengeschütze Faltreifen mit einem Vectrangürtel oder ähnlichem Pannenschutz den Fahrspass wegen sinkendem Rollwiderstands ganz erheblich erhöht.

Wenn Du viel im Dunkeln fährst...die Serienfunzeln taugen meist nicht viel, Aufrüstung kostet. Ach ja, Seitendynamo halte ich für ein NoGo, Nabendynamo muss.

Bremsen: Ich habe Magura HS 11 Felgenbremsen, komme ich gut mit klar. Scheibenbremsen sollen noch besser sein, keine Erfahrung mit.
Soviel zunächst von mir

Gruß
Henning

Echt? Man lernt doch wirklich nie aus.

(Ich wäre ja für chemisch reines Messing)

Ich bin allenfalls in der Minderheit, aber nicht allein (ja, ja "Metall" war nicht das richtige Wort, aber dem geneigten Leser ist wohl klar dass ich Stahl meinte)... ich schrieb ja: eher Geschmacksfrage.............

Gab oder gibt es nicht von Norwid (?) so ein schönes Teil aus blankpoliertem Edelstahl - optisch genial....aber nur am Rande, so etwas ist preislich ausgesprochen off topic...

Heh, es geht um rotierende Masse. Und die ist über die Kette mit der pulsierenden Bewegung des Hinterrades gekoppelt! Und dann noch die Zusatzbeschleunigungen im Wiegetritt. In der Wirkung kommen da schnell mehrere kg zusammen!


*duckundrenn*



P.S.: Scherz beiseite: In meinen Augen ist 2fach vs. 3fach eher eine Schaltkomfortfrage. Zur Zeit fahre ich an meinen Alltagsrädern 2fach. Da ist vorn Schalten fast nicht nötig, lediglich vor Anstiegen wird vorn runtergelegt (Schaltlogik einfacher).
Als ich noch 3*8fach fuhr (was mehr diebstahlbedingt, denn eines Umstellungswunsches geschuldet ist), habe ich vorn regelmäßig geschalten. Die Schaltung war leicht versetzt, im "Halbschritt-Sinne" fand ich das deutlich feiner gestuft - vor allem in den häufiger genutzten mittleren Gängen. Das hatte auch verschleißtechnisch Vorteile. Aber ich kann gut nachvollziehen, wenn die Schaltlogik, die bei jedem Kettenblattwechsel vorn ggf. noch des Gegenschaltens hinten bedurfte, nicht jedem "in Fleisch und Blut" überging. Wer mit dem Schalten des Kettenblattes sowieso schon immer etwas "faul" war, der mag das mittlere Blatt in vielen Konfigurationen in der Tat nicht vermissen. Am Reiserad würde ich aber wegen des größeren Spektrums im Zweifelsfall auch stets wieder 3fach nehmen.