Hallo,

ich bin gerade fast vom Hocker gefallen, aber miene Frau hat gerade eine SOA Radreise vorgeschlagen

Beim rumfliegen auf dem virtuellen Globus haben wir uns dann überlegt:

Flug nach Bangkok, dann mit dem Rad am Meer bis nach Kambotscha.
Vom Meer irgendwie richtung Phnom Penh und dann weiter nach Ho-Chi-Minh-Stadt.

Ich gebe zu mich noch nicht viel schlau gemacht zu haben. Aber meine Frau hat mich gebeten euch mal zu fragen.

Haltet ihr das grundsätzlich für einen guten Einstieg per Rad nach SOA?
Ist Süd-Kambotscha wirklich so leer wie es auf der Karte aussieht?

Es geht mir gerade wirklich nur um die Idee als solches, nicht um Details.

Achso ja, wir sind 24 und 25 Jahre alt, ich fahre problemlos >100km/Tag meine Frau momentan wohl eher 50-60km aber das kann sich ja noch ändern. Wir würden dann ohne Zelt reisen wollen, Also nur Hotels und günstige unterkünfte.

beste Grüße

Philipp

Hi Philipp,

hier ist ein topaktueller Reisebericht:

Project Into the East: Mehr als nur Radfahren (Reiseberichte)

Grüße

Herbert

Danke Herbert,

habe auch noch andere gefunden und auch noch etwas rumgeplant.

Haltet ihr die Reiseländer für Anfängertauglich?

beste Grüße

Philipp

Was heißt schon "anfängertauglich"? Für mich wäre es das nicht. Mir wäre als Anfänger zu viel "anders". Anderes Klima, Kultur, Verkehr, natürliche Gefahren, gesundheitliche Gefahren. Manch anderer mag das aber lockerer sehen.

Wenn Ihr gelegentliche Fahrten auf der Autobahn, Mopedschwärme von allen Seiten, schwül-heißes tropisches Klima, ungewohntes Essen, überfüllte Großstädte, enorme Kommunikationsprobleme, seltsame Verdauungsreaktionen etc. reizvoll findet, dann seid ihr dort genau richtig.
Mal im Ernst - hast Du mit Deiner Frau schon mal eine größere Radreise in Europa gemacht? Dann solltest Du wissen, worauf es ihr ankommt. Wenn Du das einigermaßen berücksichtigst, fährt sie in Zukunft auch mal wieder mit

Davon mal abgesehen, finde ich den östlichen Teil von Thailand zum Radfahren recht unattraktiv, in Kambodscha gilt das zumindest für die Landschaft.
Da wäre Laos schon interessanter.

Grüße

zaher

Hallo,

Danke für die bisherigen Antworten.
Was den Verkehr angeht, damit werden wir klar kommen denke ich. Nach BKK würde ich aber eher nicht mit dem Rad rein fahren sondern uns fahren lassen.

Asien Erfahrung haben wir beide, meine Frau bisher aber nur aus Japan (und da liegen natürlich WELTEN dazwichen), ich traue mir mit meiner Indienerfahrung durchaus zu dort klar zu kommen.

Wir haben unsere erste Routenidee etwas verkürzt:

Phnom Penh, Angor Wat, Thai-Küste, Hoch bis BKK.

Wenn es uns so zuviel werden sollte, können wir mit Bussen oder wie auch immer an die Küste Tailands und Strandurlaub machen :-)

Wenn Kambodscha aber wirklich so unatraktiv ist, würde ich durchaus auch mit dem Rad in Angor Wat starten. Dieses Weltkulturerbe steht eigentlich schon auf der Liste. Von Phnom Penh oder auch BKK (je nachdem wie es sich mit flügen anbietet) kommt man da ja recht problemlos hin.

@zaher ahmad: Wieso würdest du nicht an der Küste fahren wollen?
Ich habe in einem englischen Reiseblog gelesen, das sich die NR3 von BKK nach Süden (oder auch retour) relativ angenehm fahren lassen soll. Und man ist die meiste Zeit relativ nah an der Küste. Was spricht deiner Erfahrung nach dagegen?

beste Grüße

Philipp

Relativ angenehm ist eben relativ.
Du fährst überwiegend auf einer mehrspurigen Schnellstraße durch stark zersiedeltes und/oder Industriegebiet. Freilich hat es da genug Platz auf der Riesenstraße, es ist aber wenig abwechslungsreich und fährt sich recht zäh. Vom Meer wirst Du nicht viel sehen, auch wenn es meist nicht weit weg ist. Es gibt keine Küstenstraße im eigentlichen Sinne. Wenn Ihr dort fahren wollt, ladet Euch eine sehr gute Karte aufs Navi, damit ihr die unzähligen kleinen Nebenstraßen (Beschilderung ausschließlich in Thai, die meisten Leute auf dem Land sprechen kein Englisch!) nutzen könnt. Damit kann man auch immer mal wieder direkt am Meer fahren. Die 3 wird erst hinter Trat schöner. Schau Dir die Gegend einfach mal bei irgendeinem Web-Map-Anbieter in höherer Zoomstufe an. Einigermaßen attraktiv ist aus meiner Sicht eigentlich nur der Abschnitt zwischen Trat und Kep.
Zudem ist das Meer zwar zum Baden geeignet, hat aber nichts mit dem kristallklaren Wasser im Süden Thailands zu tun. Eher Nordseequalität, nur wärmer.
Es gibt schon Gründe, dass der ausländische Strandtourismus fast ausschließlich im Süden des Landes stattfindet und die Küste zwischen Pattaya und Trat hauptsächlich von der einheimischen Oberschicht für den Wochenendausflug genutzt wird.
Man kann dort schon Radfahren, wenn man im Zuge einer längeren Reise vorbeikommt. Das sind drei Tage. Extra Hinfahren um gerade dort meinen Urlaub zu verbringen und zu Radeln würde ich nicht, da gibt es weitaus lohnendere Ziele bei gleichem Aufwand. Laos hatte ich ja schon erwähnt, Nordthailand (Chaing Mai) soll auch hübsch sein.

Grundsätzlich habt ihr ja schon sehr lohnende Einzelziele ausgesucht. Nur eignen sie sich meiner Meinung nach nicht so gut für eine ausgesprochene Radreise, weil man die meiste Zeit zwischen den Sehenswürdigkeiten schwitzend auf endlosen geraden Straßen verbringt, wo es nicht viel gibt. Nach Angkor würde ich trotzdem fahren, mit dem Zug/Bus.

Grüße

zaher

Ich kenne die Gegend mittlerweile ganz gut - Angkor What ist natürlich eine Reise wert, aber der ganzhe Streifen von Bangkok östlich bis zum Megkong ist landschaftlich überwiegend öde. Als bekennender Laos-Fan (war gerade im Feb. wieder dort und auch in Myanmar) würde ich eine Busetappe nach Siam Reap empfehlen (Zug fährt nur bis zur kambodschanischen Grenze, von dort wären es noch zwei Tagesetappen durch öde flache Landschaft a 100 km). 1-2 Tage zwischen den Tempeln herumradeln und dann mit dem Bus weiter nach Kampong Cham. Von dort die (vor 4 Jahren meist unasphaltierte) 308er Richtung Norden, dann nach Laos und bei den Megkong-Fällen vorbei zu den 1000 Inseln. Südlich von Pakse bietet sich dann eine Runde durch das Bojaven-Plateu an - alles (relativ) flach, ländlich und nett.

Die landschaftlich attraktiveren Teile von Laos sind allerdings mit Steigungen verbunden...

Im Prinzip ist es eine sehr gute Idee von deiner Freundin - alle Frauen die bisher in SO-Asien geradelt sind haben sich dort sehr sicher gefühlt. Eine Klubkollegin und ich sind ürbigens bei unserer letzten Reise immer im Renn(Team)Dress mit kurzer Hose und teilweise ärmellosem Trikot geradelt - war nicht das geringste Problem, für Tempelbesichtigungen hatte sie einen ganz dünnen (also sozusagen gewichtsoptimierten) Wickelrock dabei. Mich hat man meist in kurzer Hose reingelassen, wenn nicht gabs einen Rock für mich zum ausborgen. Ich bin ich bisher auf allen SO-Asien-Reisen trotz nicht übertriebener Vorsichtsmaßnahmen (so habe ich nach kurzer Eingewöhnungszeit überall das "Crash-Eis", welches serienmäßig in jedes Getränk getan wird aber auch Salat konsumiert) von Magenproblemen verschont geblieben.

Für weitere Auskünfte oder Tips besonders für Laos stehe ich gerne zur Verfügung.

Gute Fahrt wünscht Gerold (ich bin ab Mitte Dez. wieder in dieser Gegend...)

Man kann sich aber auch den Sitten und Gebräuchen der Länder die man bereist etwas anpassen. In jedem Reiseführer kann man nachlesen, auf was geachtet werden könnte. Da die Asiaten von Natur aus erst einmal freundlich sind, werden die nichts dazu sagen, was sie Denken kann einem egal sein. Mir persönlich ist das ganz und gar nicht egal. Ein Radelpärchen, durchgestylt mit Metallicblauen Partnerlookdress, das ich in China beobachtet habe, wurden angegafft wie Marsmenschen, in Thailand bekam ich mal einen Zettel, worauf geschrieben stand, das sich die Touris doch bitte angezogen im Ort bewegen sollten und in den restlichen asiatischen Ländern die ich besucht habe gilt: so wenig Haut wie möglich zeigen, in Tempeln und ähnlichem sowieso. Halbnackte Frauen im Trägershirt, ein seidenes nichts und viel braune Haut können durchaus eine Anblick sein, der überhaupt nicht stört, aber in anderen Gegenden wird das ganz anders gesehen.

Gibt vor allen zwei gute Hauptgründe warum ich auf Radreise immer im Rennlook daherkomme :

1) in dem fürs Radeln optimierte Gewand macht selbiges auch am meisten Spass und
2) wenn du ausschaust wie gerade von der Tour der France falsch abgebogen hast du den "Sport-Bonus". d.h. für die Bereisten fällst du aus allen gängigen Schemen - sie wissen nicht ob sie dich für arm oder reich halten sollen, Rucksacktourist bist du auch nicht, einer der bekannten Gruppenreisenden schon gar nicht - eher bringt man für die für die Einheimischen meist unvorstellbare sportliche Leistung Respekt auf. Spart mancherorts einigen Stress mit Verkäufern, Schleppern etc.

Ich kann damit leben, dass ich für manche wie ein Marsmensch ausschaue oder das Kinder (wie am Ho-Chih-Minh-Pfad passiert) vor Schreck weglaufen. Abseits vom Rad ziehe ich in SO-Asien übrigens meist eine lange Hose an - schon aus Schutz vor Insekten.

Aber wir schweifen vom Thema ab - eigentlich hab ich das Kleidungsthema nur als Beispiel gebracht wie problemlos und angenehm SO-Asien für radfahrende Frauen ist (zum Unterschied von zB Marokko, das ich auch sehr gut kenne).

Gruß Gerold

Mein Reisebericht wurde bereits schon verlinkt, hier noch ein paar extra Anmerkungen:

Zelt ist grundsätzlich nicht nötig bei den extrem preiswerten Unterkünften. Jedoch wirst du bei 50-60km ein Problem bekommen. In Thailand an der Küste sind die Abstände ein wenig mehr, in Kambodscha viel mehr. Kambodscha war mit das schönste Teilstück, aber da kommt auch mal 100km lang nichts! Da müsstet ihr es im Notfall so machen wie wir: Die nicht so leistungsfähigen Radler nehmen für die Strecke einfach den Bus. Vietnam ist überhaupt kein Problem, extrem dichtes Hotel/Hostelnetz.

Versucht die Küste zu meiden. Ist nicht schön. Schnellstraße ist zwar einfach fahrbar, aber die Abgase und der Autolärm verursacht gerade bei feinfühligen Gemütern schnell Migräne. Vielleicht startet ihr von Bangkok erst Richtung Norden und quert dann das Land? Überhaupt soll der Norden viel schöner sein (ich war aber auch nur im Süden)

Ich habe die gleiche Meinung wie Zaher. Meine Reisealternative sieht so aus:
Eine der schönsten Küstenstrecken ist Südost Thailand. So etwa zwischen Hua Hin und Songkhla. Das sind knapp 1000 km, überwiegend ruhige, asphaltierte und flache Straßen (Navi erforderlich), ausreichend Hotels und super Strände fast ohne Tourismus. Genügend Inseln gibt es auch in der Nähe.
Ich bin damals mit dem Zug von BKK nach Hua Hin gefahren, aber eigentlich könntet ihr erst gute 100 km weiter Südwärts aussteigen.
Von Hat Yai fährt der Zug wieder zurück nach BKK.
Um dich noch mehr abzulenken: SriLankan-Airlines hat den tollen Gabelflug Frankfurt-Colombo-Bangkok. In Sri Lanka einen Monat radeln und dann weiter nach BKK fliegen würde ich jederzeit wieder machen, und ich halte das Land auch für Anfänger tauglich.

hallo matthias73,
du schreibst "navi erforderlich". welche karte hast du auf dem navi? openstreetmap?
ich bin mitte dezember bis mitte januar mit frau von ho-chi-minh-town nach phuket unterwegs.
vielleicht hat ja der ein oder anderen ein paar gute tracks.
gruss dominik

Hallo Dominik , ich hatte die Nokia Karte vom Handy benutzt. Navi ist erforderlich, um die kleinen Straßen entlang der Küste zu finden. Und falls du durch z.B. Bangkok fährst, dann ist es auch sehr hilfreich.
Den Track hatte ich nicht aufgezeichnet, aber vielleicht findest du was bei gpsies.de
Versuche Großstädte auszulassen. In Thailand kannst du auch sehr einfach mit Bus&Bahn dein Rad mitnehmen.
Viel Spaß im Urlaub!