Hej liebe Forumistas,

Ich hätte eine Frage an die Bahn/Bus-Experten:

Ich möchte im Sommer mit einer Gruppe von Freunden von Norddeutschland richtung Frankreich-Spanien-Marokko fahren. Zwei weitere Freunde aus Kiel und Kopenhagen möchten nicht die gesammte Strecke mitfahren, würden uns aber vielleicht gerne ein Stück durch Belgien und Nordfrankreich begleiten. Dafür stellt sich nund die Frage, wie die An- und Abreise am günstigsten zu planen ist. Anreise ist alles easy: durchgehende CNL 40473 von Kopenhagen über Neumünster nach Köln, von dort dann noch ein kurzes Stück Regionalzug nach Liege, alles ziemlich optimal.

Mitgefahren wird dann wahrscheinlich das Stück von Belgien durch die Champagne und das Burgund. Für uns Weiterreisende gibt es im Moment dann von dort weiter zwei Routenoptionen: die sportliche Variante über Clermont-Ferrand und weiter durch Zentralmasiv Richtung Millau oder die gemütlichere durch das Rhonetal. Ich denke, die Besucher würden dann so in etwa in Clermont-Ferrand (bevor es eben in die Berge geht) oder in Lyon wieder austeigen und müssten von dort wieder zurück nach Norddeutschland bzw. Dänemark. Meine erste Idee war, von Clermont-Ferrand aus eine Zugverbindung richtung Schweiz/Rheintalstrecke zu finden und von dort für Anschluss an den CNL 472 Basel-Kopenhagen, bzw. für die Kielerin in etwas (was die Ankunft anbelangt) günstigerer Zeitlage an den 478 Zürich-Basel-Hamburg. Ich habe allerdings gerade festgestellt, dass zumindest die DB-Auskunft für den Vorlauf in Frankreich nur sehr sehr bescheidene Ergebnisse ausspuckt. Diese beinhalten zum Teil mehr als 10 Stunden im Regionalexpress mit einer für Radreise-Anfänger m.E. nach nicht akzeptablen Anzahl an Umstiegen.

Verpackter Transport wäre denke ich auch nur die absolute Notfalllösung, da eben noch nicht die Wahnsinns-Radreise-Zugfahrerfahrung bei den beiden vorhanden ist und das zugtaugliche Verpacken damit für sie glaube ich ein ziemlicher Aufwand wäre. Auch Fliegen ist aus ökologischen Gründen keine Option.

Fällt irgendwem ein, wie man das optimieren könnte? Unser Favorit wäre im Moment denke ich die Weiterreise durch das Zentralmassiv, wir hatten ja aber eh auch schon die Rhonetal-Variante angedacht und gerade wenn es das Abreiseproblem vereinfachen sollte, spräche das natürlich dann doch auch eher für diese Option. Gibt es noch irgendwelche Zugverbindungen mit Fahrradmitnahme aus dem Raum Clermont-Ferrand/Lyon zurück nach Süddeutschland oder in die Schweiz, die die DB-Auskunft nicht ausspuckt? Oder Fernbusse oder so?

Danke für Eure Hilfe,
Ralf

Hallo ralf,

es gibt die Möglichkeit, Fahrräder in manchen TGV unzerlegt mitzunehmen. Davon weiß die DB-Auskunft aber nichts. Wie Du an die nötigen Infos kommst, steht hier:
http://radreise-wiki.de/Bahn_und_Rad_in_Frankreich

Dass das Netz in Frankreich stark auf Paris ausgerichtet ist wird Dich nicht überraschen. Daher noch der Tipp, von Clermont-Ferrand bzw. Lyon mit TGV nach Paris, dann mit Nachtzug weiter nach Hamburg. Evtl. sind da die Verbindungen besser als über Süddeutschland.

Grüße

zaher

Für Bahnauskunft und Buchungen nach und von Frankreich kann ich Gleisnost sehr empfehlen!

Die einfachste Variante: von Clermont/Lyon nach Paris, von dort Nachtzug (CNL) nach Hannover. Soweit ich weiß, geht der Nachtzug auch durch nach Hamburg, das aber ohne Fahrradabteil.

Von Clermont nach Paris per reservierungspflichtigem Intercités (ehem. Téoz). Von Lyon nach Paris gehen auch Regionalzüge (TER), teils durchgehend, teils mit Umstieg in Lyon. Dauer 5 Stunden.

Für weitere Details wurde ja bereits auf das Wiki verwiesen.

Viele Grüße,
Stefan

alternativ zu der bereits genannten Strecke über Paris habe ich auf die Schnelle folgende gefunden:
im TGV mit Radmitnahme täglich ab Lyon 17:04 an Basel 20:37 (scheinbar die einzige Direktverbindung auf der Relation)
dann im CNL ab Basel 22:13 an Hamburg 08:36

ab Clermont-Ferrand scheint es unter 2x Umsteigen nicht nach Basel zu gehen

Ja leider! Das Fahrradabteil fährt nach Berlin weiter - nach Hamburg muss man in Hannover umsteigen (morgens um halb sieben )

Ich verstehe nicht, warum alle immer ihre Räder und das ganze Geraffel in der Bahn mitschleppen müssen. In Europa gibt es in jeder Stadt ne Spedition, die transportieren dir das Rad überallhin. Kosten geschätzt 100 Euro. Dann mit kleinem Gepäck in Zug oder Flieger steigen und ganz entspannt nach Hause fahren und Fahrrad zum Wunschtermin entgegennehmen.
...aber ist wahrscheinlich aus ökologischen Gründen keine Alternative...

Supi. Danke für den Tipp mit der SNCF-Website, das sieht doch schon gleich deutlich versöhnlicher aus, als das was die Deutsche Bahn-Auskunft mir anbot. Zumindest für die Kielerin in die Verbindung mit dem TGV nach Basel glaub ich ziemlich optimal. Ein bißchen schade ist, dass die CNL nach Kopenhagen nicht erreicht wird. Da muss ich nochmal recherchieren, ob es auch noch ein bißchen früher etwas gibt. Leider ist die Strecke Hamburg-Kopenhagen m.E. nach fast alternativlos zum direkten CNL, da die direkten ICEs und ECs keine Räder transportieren und somit nur umsteigelastige Regionalzug/Intercity-Verbindungen über Flensburg-Kolding gehen.

Nu ja, manchmal klappt halt diese Sache mit "Wunschtermin" und "ganz entspannt" möglicherweise nicht so, wie man es sich vorstellt.

Ich nehme mein Geraffel auch immer in der Bahn mit. Weil ich es gerne bei mir habe, da sind halt ein paar Sachen drin, die ich brauche. Und weil ich nicht immer weiß, wann und wo eine Reise endet, dann stelle ich es mir recht lästig vor (habe es noch nicht versucht), in einer fremden STadt eine Spedition zu suchen und denen zu sagen, fahrt mein Rad nach HAuse, möglichst morgen, wenn nicht, dann lasst es halt so lange bei Euch auf dem Flur stehen.

Ich finde das Reisen mit Rad und Gepäck in der Bahn allerdings auch nicht so unangenehm, dass ich unbedingt ALternativen brauche.

Das mit dem suchen in der Stadt klappt in Santiago de compostella. Da laufen dier Die Speditionen im Pilgerbüro nach.

Und die stehen dann mit dem fahrbereiten Hobel auf dem Bahnsteig? Natürlich auch dann, wenn es mal zufällig eine gewisse Verspätung gibt?
Vorher tritt der Papst mal wieder medienwirksam aus der Kirche aus.

@Deul, das dürfte eine absolute Ausnahme sein. Mir fällt kein weiterer Ort ein, wo so viele Reisen beendet werden. Nach dem Zurückschicken von Barcelona 1995 habe ich übrigens über zwei Wochen gewartet. Der Fremdtransport hat schon nicht funktioniert, als er noch »Reisegepäck und Expressgut« hieß.

Das ist Wunschdenken und fernab jeder Realität.
Gruß
Uli

Hallo Ralf,

zusätzlich solltest Du Dir eine Verbindung über Grenoble-Genf-Basel statt über Paris anschauen. Das dauert nicht viel länger und Du sparst Dir den lästigen Bahnhofswechsel in Paris. Man kommt mit dem Nahverkehr (inkl. Fahrrad) gut bis Genf, die ICs nach Basel nahmen Räder mit und ab Basel gibt es auch wieder ICs mit Radmitnahme nach Deutschland.

Grüße
Andreas

So, ich denke das Problem ist gelöst:

Die Mitreisenden hängen einfach noch ein paar Tage dran, kommen bis Montpellier mit, von wo aus es am Freitagabend einen Nachtzug mit Fahrradmitnahme nach Mulhouse/Straßbourg gibt. Von dort wird dann ein kurzer Radtransfer nach Basel/Offenburg eingelegt, um dann die folgende Nacht die Fahrt von dort mit der CityNightLine fortzusetzen.

Gruß,
Ralf