Hallo,

bei meinem geplanten CNL-Zug(450, B-Paris) sind lt Bahn alle Fahrradstellplätze ausgebucht. Alternativ wird "Fahrrad als Handgepäck" angeboten. Nun habe ich ien Liegerad, ich kann also nicht den Lenker querstellen. Pedale kann ich nach innen drehen.

Wenn ich das Rad nun rollfähig verpacke (Pappe, Folie), mein Gepäck auf dem Sitz fest schnalle, ist das dann Handgepäck?

fragt
mfg
Michael

Michael,

nach meinen Erfahrungen muß Dein Rad als Handgepäck schon zweifelsfrei "kein Fahrrad" sein. Mit dem Carbonbrenner ICE fahren ist da recht einfach, große Tasche, fertig.
Mit nem Pappkarton auf Rädern bist du sehr auf die Gnade des Zugbegleiters angewiesen, welcher dann im CNL irgendwann auch noch wechseln dürfte. Die sind oft Klasse, aber auch manchmal richtige .
Wenn Du flexibel genug bist, lohnt es sich vielfach, direkt am Zug mit dem Verantwortlichen zu sprechen, da diese Reservierungen auch kontingentiert sein können, d.h., es ist noch was frei, aber im Computer nicht zu sehen. Oder man bleibt am Ball, und packt den Hobel nachts mal um.

Viel Glück

Garantiert nicht. Faustregel: einmal zusammenklappen. Beim Buckelfahrrad ersatzweise Laufräder, Schutzbleche und Träger ausbauen und alles in eine Packhülle, die es vorwiegend für Rennräder gibt. Mit einem sperrigen Liegerad sehe ich, wenn es nicht dafür vorbereitet ist, in dieser Hinsicht ziemlich schwarz.

Ansonsten könntest Du ja auch einfach eine zweite Liege oder ein zweites Bett reservieren (oder die Single-Belegung im Doppelabteil), da sollte dann genügend Platz für das Fahrrad als Gepäck sein. Ist natürlich teurer.

Georg.

Nach meiner Erfahrung ist ein Fahrrad dann Handgepäck, wenn es sich um ein Klapprad handelt, und dieses zusammengeklappt ist.

Den Randonneur hatte bereits als Handgepäck im CNL, sowohl im Liegewagen (6er Abteil mit 4 Personen belegt) als auch im Schlafwagen (2er Abteil mit 2 Personen belegt). Knapp, aber geht. Das Rad wurde, ohne VR und Sattel, in 2 240l Müllsäcke verpackt.



Andre

So hab ich Karfreitag dieses Jahr mein Rad in Rom verpackt und bin damit über Nacht - weil ich kurzfristig keine Radbeförderung im Zug nach München bekam - mit dem Zug Rom-Bozen (mit Umstieg nach München) gefahren. Dieses "Handgepäck" habe ich vor das voll besetzte Abteil gestellt. Niemand hat daran Anstoß genommen (vielleicht ab und zu das Knie eines Fahrgastes).

Wie auch, diese Taschen sind genau dafür gedacht. Nur, was muss man sich unter »mitten in das Abteil gestellt« und »vielleicht ab und zu das Knie eines Fahrgastes« vorstellen, etwa Abteilsitzwagen und echt zwischen den beiden Sitzreihen? Im Liegewagen kann man sowas schonmal machen. aber im Sitzwagen könnte Dir das Zugpersonal für jeden beeinträchtigten Platz den vollen Fahrpreis abknöpfen. Besser als abteilwagen sind für Großgepäck Großraumwagen mit Regalen oder freiem Raum an (meist nur) einem Wagenende.

Ich habe geschrieben "vor das Abteil", nicht "in das Abteil" - die Riesentasche, die ich übrigens in Rom für sage und schreibe 80 Euro gekauft habe, stand auf dem Gang vor meinem Abteil. Großraumwagen gibt es in dem Zug, der Rom um 23 Uhr verlässt, nicht.