Hallo,

ich suche einen Reifen für 26" / 2.1" mit möglichst viel Profil (Einsatz: Sandpisten, matschige Steppe, etc.) und gleichzeitig gutem Pannenschutz. Gewicht spielt keine Rolle. Natürlich sollte er auch für hohe Lasten ausgelegt sein. Die Lebensdauer muss nicht für Weltreisen taugen, d.h. das Profil darf sich ruhig relativ schnell abfahren. Leider passen in meinen Rahmen keine 2.35"-Reifen, weswegen viele Downhill-Reifen ausscheiden.

Bis jetzt habe ich nur den Marathon Plus MTB 2.1" gefunden, der diese Kriterien erfüllt. Hat jemand Erfahrung damit?
Und: Was gibt es für empfehlenswerte Alternativen?

Besten Dank für ein paar gute Hinweise!

Gruß Michael

Ich benutze zwar Fat Albert, kenne also die Dackelschneider unter den MTB Reifen nicht selbst, erinnere mich aber, dass gerade die Matschreifen oft deutlich schmäler sind. Habe mal schnell bei Schwalbe geschaut, da hat der 2" Dirty Dan leider schlechteren Pannenschutz als der breitere, und Contis Mud King ist mit 1,8" deutlich schmäler, alles andere hat wenig Profil wenn schmal. Aber schau doch auch noch bei den weiteren renommierten Herstellern von MTB Reifen wie Maxxis, vielleicht gibts sowas ja. Wobei man den Dirty Dan ja mit Pannenmilch "verbessern" kann.

ciao, Christian

Michael, wenn Du das Thema Matschreifen weiter verfolgen willst, wäre wohl eine Anfrage bei den Bergradlern (IBC Forum) sinnvoll.

Jetzt fällt mir ganz spontan noch ein Reifentyp ein, der grobstollig ist und oft so schmal: Spikereifen! Spart gleich noch ne Klingel. Mit genug Vorlaufzeit könntest ja bei Nokian anfragen, ob sie Dir ein Paar Mäntel vorm Bestücken rausziehen.

Wäre der Continental Traffic Plus was für dich?

https://www.conti-online.com/www/fahrrad_de_de/themen/plusfamilie/trafficplus_de.html

Das Biest ist allerdings arg schwer... Ansonsten gibts noch den Continental Mud King Protection:

http://www.conti-online.com/www/fahrrad_de_de/themen/mtb/cc_marathon/MudKing18.html

Erfahrungen habe ich mit beiden Reifen nicht, habe mich letzten Endes doch für was anderes entschieden.

Gruß
Thoralf

Hi Christian & Thoralf,

danke für die Hinweise zu dem Mud King. Allerdings erschließt sich mir nicht ganz dieses "Matsch-Argument" auf der Hersteller-Seite:



Hätte vermutet, je breiter desto besser!?

Ansonsten frage ich mich wie gut dieses Conti "ProTection" tatsächlich ist. Habe an einem anderen Rad die relativ leichten Explorer mit demselben Schutz und hatte nie eine Panne, allerdings immer ohne schwerem Gepäck.

Bei dem "Traffic Plus" wäre ein Erfahrungsbericht sehr willkommen. Im großen und ganzen beschränken sich ja fast alle größeren Reiseberichten auf etwas mit Schwalbe Marathon in der Ausrüstungsliste (für Asphalt und leichten Schotter sicherlich eine gute Wahl). Muss ansonsten doch mal im MTB-Forum anfragen.

Danke schonmal soweit für die Tips! Viele Grüße, Michael

Bei einer ähnlichen Frage - Sandpisten, Wellblech, Dornen - habe ich mich für eine Mischbereifung entschieden: Vorn grobstolliger leichter MTB-Reifen, hinten Marathon Mondial. Das ganze garniert mit Pannenschutzband (dazu gibt es hier allerdings zwiespältige Erfahrungsberichte).
http://www.amazon.de/gp/product/B00E1LVZ...DWVV4SH36BXZEHQ

Überlegung: Vor allem vorn darf das Rad nicht wegschmieren. Hinten soll es auf hohe Lasten ausgelegt sein. Ausprobiert habe ich die Kombi noch nicht...

Es gibt z.B. von Maxxis relativ schmale Reifen mit Downhill-Karkasse ("Dual-Ply"), die bauen in Wirklichkeit schmaler als die Breitenangabe in Zoll. Als 2.35" gelistete Reifen haben je nach Felge 53-55 mm Breite, vielleicht passt das ja grad noch. Ein Beispiel wäre der Minion DHF, siehe Reifenbreiten-Datenbank, oder auch High Roller. Andere Möglichkeiten wären evtl. noch sowas wie Conti Mountain King in der "Protection" Ausführung als 2.2" (siehe die genannte Datenbank).

Den Marathon Plus MTB 2.1" habe ich derzeit im Gebrauch und weiß, ehrlich gesagt, nix Rechtes mit diesem Reifen anzufangen.
Der Reifen ist v.a. eines, nämlich schwer - und mit schwer meine ich schawääär. Er braucht außerdem, vermutlich wegen der störrischen Pannenschutzeinlage, einen ziemlich hohen Druck, bei mir mindestens 3 bar auf dem unbeladenen MTB (mit Rucksack max 110kg Gesamtgewicht), um einigermaßen kontrolliert ums Eck zu kommen. Mit Luftdrücken, die geeignet wären, auf weichen Böden Traktion zu erzeugen, ist er schlicht unfahrbar. Gibt man ihm die Luft, die er braucht, ist er auf Asphalt absolut okay, auch bei Nässe, und rollt dort auch einigermaßen widerstandsarm. Meine Nachmittagsrunden enden meist mit Steilabfahrten durch die Weinberge auf Asphalt und dort gönne ich mir zu Übungszwecken immer wieder mal ein paar Vollbremsungen. Dabei zeigt sich ein weiteres Problem mit dieser Pannenschutzeinlage, die so hart ist und eine derart glatte Oberfläche aufweist, daß es offenbar zu keinerlei Vernetzung mit dem umgebenden Material kommt. Die äußere Gummischicht zwischen den Stollen ist derart dünn, daß sie beim Bremsen schlicht aufreißt. Es fehlen auch schon einzelne Stollen, wo man dann auf die blaue Glatze der SmartGuard-Einlage gucken kann. Was hingegen tatsächlich funktioniert, ist der Pannenschutz. Damit kann man nun wirklich unbesorgt zum Altglascontainer radeln. Von außen kommt nix durch, Schlangenbisse sind wegen des hohen Druckes ausgeschlossen ... ob die Luftpumpe noch funktioniert und das Flickzeug noch nicht überaltert ist, muß man schon gelegentlich mal bewußt kontollieren, denn in der täglichen Praxis benötigt man diese Dinge nicht mehr.

--> Guter Reifen für Forststraßen und Alltag, der im Vergleich mit Tourenreifen etwas mehr Geländeeignung bietet, vom Verschleiß her aber eher auf MTB-Niveau liegt.



Gruß,

Clemens

Sehr praktisch die Datenbank, danke danke! Da stellt sich natürlich nun die Frage, wie weit man das mit der Breite ausreizen sollte, also wieviel Sicherheitsabstand man zum Rahmen lassen sollte!?

Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht, genau so etwas hatte ich mir in diesem Forum erhofft

Eine Alternative wäre vielleicht der Smart Sam Plus, der wiegt in der 2.1" Version fast 300g weniger, hat wohl ein ähnliches Profil, der Pannenschutz ist auf der Schwalbe-Skala aber nur eine Stufe schlechter.

Ich fahre Conti Racesport jetzt seit ~1000km pannenfrei. Allein die Stollen bieten ja schon einen gewissen Pannenschutz.

Ich denke vorne Conti X o. Mountain King Protection und hinten Marathon Mondial ist eine gute Kombi - beide 55mm, dann kannst Du, wenn Dein Rahmen das zulässt noch 65er SKS Bluemels verbauen

Ich fahre den Smart Sam seit ca. 1500 km Pannenfrei am MTB.
Fährt sich auf allen Bodenbelegen gut.

Ja, der Mountain King II hat mit "ProTection" in einem Test für Tourenreifen hinsichtlich Pannenschutz am besten abgeschnitten und ist immer noch leicht gegenüber Downhill-Modellen: Mountainbike Magazin 03/2014

Dank Reifenbreiten-Datenbank habe ich erfahren, dass auch der 2.35"er Continental Mud King nur 54mm Stollenbreite zu haben scheint, und die Stollen sehen wirklich sehr marschtauglich und überzeugend aus ... (das Gewicht ist mit 1100g aber heftig). Alternativ wäre evtl. auch der Baron 2.3 interessant (800g). Hat die jemand hier?

Die Schwalbe "Matsch-Reifen" sind alle erst ab größeren Breiten, ca. 62mm in der 2.35"er Version erhältlich (Muddy/Magic Mary, Dirty Dan, etc.). Maxxis sieht auch ganz vielversprechend aus, muss ich nochmal genauer unter die Lupe nehmen.

Generell bleibt dann noch die Frage, ob die breiteren Reifen in Kombination mit der Andra 30 eine sinnvolle Kombination sind (Breite 25mm, Maulweite 19mm)!?

Sind sie nicht – und die Außenbreite von Felgen ist für die Zuordnung von Reifen nutzlos. Entscheidend ist die Maulweite (und zu gewagte Kombinationen von breiten Reifen und schmalen Felgen machen dich früher oder später zum besten Kunden der Reifenhändler).

Hi Falk,

findest du 54mm Stollenbreite bei 19er Maulweite schon zu viel?

Welche Felge würdest du stattdessen empfehlen (Disc, SON, schweres Gepäck)?

Macht es Sinn vorne einen breiteren Reifen als hinten zu montieren? Die Federgabel ist da toleranter als der Rahmen hinten ...

Gruß Michael

Ja, aus eigener Erfahrung viel zu viel. Reifenbreite maximal doppelte Maulweite, gerade bei hohen Lasten. An der Federgabel liegt es übrigens nicht, sondern am Walken durch die einwirkende Masse. Vorderräder sind wegen der geringeren Achslast unkritischer.

Das ist mir schon klar, mit "toleranter" meinte ich auch die Einbaumaße, die lassen mehr Platz für dickere Reifen ...

Wozu benötigst du eigentlich in Sand und Schlamm einen erhöhten Pannenschutz? Das sind doch in dieser Hinsicht eher unkritische Untergründe. Natürlich gibt's Lustigeres als Plattfüße zu beheben, aber den absolut kugelsicheren Pannenschutz gibt es nach meinen Erfahrungen nicht ohne Abstriche bei den übrigen Reifeneigenschaften. Ganz "nackt" möchte ich da auch nicht mehr vor die Tür (ich finde jeden Nagel), aber ich habe z.B. ewig lang einen Specialized Reifen mit "Armadillo"-Einlage gefahren (das ist m.W. eine Gewebeschicht aus Kevlar) und habe die als vollkommen ausreichend empfunden. Höchstens ein, zwei Reifenpannen pro Jahr, das paßt doch, wenn der Rest stimmt.
Guck dir mal von Maxxis die Modelle Medusa (Schlamm) und Ranchero eXCeption (Fels, Sand) an. Die beiden habe ich zumindest auf dem Radar.

Ich fahre die Ryde Andra 40 mit 25 mm Maulweite, die ist atombombensicher .

Die Schwalbe Matschreifen findest Du nicht nur unter "Gravity" (runter rasen), sondern ein paar Seiten weiter hinten auch schmäler, aber wie gesagt mit schlechterem Pannenschutz

Welche meinst du denn genau? Es wäre nicht das erste Mal, dass mir die Filter auf der Website einen Streich gespielt haben. Dachte schon, den Fat Albert gibt es nicht mehr, aber jetzt habe ich ihn wieder gefunden Vielleicht wäre das doch die beste Wahl! Den Dirty Dan gibt es auch mit 2.00", aber da hat der Fat Albert wohl besseren Pannenschutz.

Genau den meine ich. Ich ging davon aus, dass Du deutlich schmälere brauchst als 2,35", sonst hätte ich gleich die FA in 2,25 empfohlen (hab ich hinten, 2,35 vorne, aber in UST, mit extra aufgebauten Laufrädern seit 2003 fast pannenfrei). Möchte nicht sagen, dass die besser sind als Conti & Co, waren halt meine ersten und wenn man zufrieden ist bleibt man dabei - als Gewohnheitstier.