Hallo Rainer,
die Verhältnisse in Spanien und damit auch bei der Renfe unterscheiden sich je nach Region. Während es in Katalonien und drumrum ziemlich mitteleuropäisch zugeht, einschließlich dem Fahrradtransport (mit gewöhnlichen Personen- und Eilzügen, Einsteigen und Fahrrad Anlehnen reicht) wird es in Richtung Kastillien, Andalusien und Extremadura deutlich bürokratischer. Hier sind auch die Eilzüge (als »Medidistancia« und Regional Exprés) platzkartenpflichtig – und das auch noch für Ross und Mann. Die Reservierung für Dich selber bekommst Du so dazu (was natürlich das freizügige Reisen erschwert, aber das gab es in Spanien sowieso noch nie), die für Deinen Esel musst Du verlangen. In den meisten Triebzügen wie den seit einigen Jahren allgegenwärtigen 449 gibt es dann genau drei Stellplätze im Mittelwagen mit dem von weitem auffallenden Niederflureinstieg.
Hinter dem Klo gibt es die drei Hängeplätze.
Der dritte ist auf der gegenüberliegenden Seite neben dem Getränkeautomat. Auf der anderen Wagenseite liegt ein Gepäckraum mit Rollstuhlstellplätzen.
Das Verrückte daran ist, dass dieselben Triebwagen in Katalonien und damit unter anderem zwischen Barcelona und Cerbère ohne Platzkartenpflicht verkehren. Dort gibt es auch einen annährenden Taktverkehr. Wenn Du möglichst ein paar Tage vor der Heimfuhre um die Fahr- und Platzkarten bis Barcelona kümmerst, dann wird Deine Heimfuhre problemarm funktionieren.
Nachtrag: Vor dem Busfahren rate ich ausdrücklich ab. Mit der erwähnten Tasche (»bolsa«) kannst Du auch mit der Fernbahn fahren. Gerade alsa hat mir mehrmals mitgeteilt, dass der Fahrradtransport im Ermessen der Fahrer liegt. Richtig vollgestopfte Laderäume habe ich dort auch erlebt. Alsina Graells war übrigens meist kooperativer. Die völlig kritiklos positive Einstellung zum Busbetrieb werde ich allerdings nie begreifen können. Bei der Renfe hatte ich erst einmal eine unschöne Diskusssion – und das war im Bahnhof Madrid Atocha. Dirt ging es allerdings nicht um das Fahrrad, sondern um meine Taschen. offiziell erlaubt die Renfe nur drei pro Nase. Dass meine sechs kleinen Taschen viel besser staubar waren als eine große, interessierte den besonders diensteifrigen Kameraden dort weniger.
Zudem dauert die Busfahrt deutlich länger.