Hallo zusammen,

mittlerweile bin ich ueber den Brenner gekommen. Eigenlich recht schoen ueber die Brennerstrasse. Dort war fast kein Verkehr und Traumwetter. Morgen gehts weiter nach Bozen. Von da moechte ich anschliessend zum Gardasee, ueber ruhige und schoene Wege. Vielleicht von Mezzolombardo oder Trento nach Riva. Koennt ihr mir da eine schoene Route empfehlen?

Viele Gruesse aus Brixen mit Panoramablick auf schneebedeckte Alpen

Thomas

Bis nach Rovereto/Mori geht der Etschtalradweg. In Mori zweigt dann der Radweg zum Gardasee/Riva ab. Alles gut ausgeschildert.

Statt von Bozen den Etschtalradweg bis Auer zu nehmen, ist es schöner auf alter Bahntrasse aufwärts bis Eppan/Kaltern zu fahren und dann wieder runter, am Kalterer See vorbei, und dann weiter zum Etschtalradweg. Ist ein kleiner Umweg und ca. 200 Hm mehr (geschätzt).

Wenn Du einen Pass fahren willst, dann empfehle ich Mendelpass bei Eppan.

Gruß
Peter

Am Mendel sollte man, insbesondere an Wochenenden, aber wirklich keine Motorradphobie haben. Der Pass dient nur und ausschließlich zum Joghurtbechervernaschen und ich selbst kann mich auch nicht erinnern, da jemals wie ein normaler Mensch hochgefahren zu sein. Das ist in Motorradkreisen der Heizerpass schlechthin.

http://www.youtube.com/watch?v=InVVzXsIU78

Hallo,

wenn du in Riva an den Gardasee kommst, ist das zwar landschaftlich eine schöne Sache, aber die Weiterfahrt am See eher problematisch.

Alternativ schlage ich vor, weiter südlich vom Etschtal zum Gardasee zu wechseln. Auf Gpsies findest du in der Karteneinstellung "Sigma Fahrrad" schöne Varianten von Rivoli Veronese weg, die dann im Bereich Garda / Bardolino an den Gardasee kommen und sich sehr schön bis ans Südende nach Peschiera fortsetzen.

Diese Strecken sind sehr verkehrsruhig; zwar kurzzeitig knackig im Anstieg, aber dafür auch mit schönen Ausblicken.

Hans

Echt? Inwiefern?

Ich bin vor drei Jahren om Ostufer des Sees von Nago-Torbole bis Peschiera del Garda gefahren. Es war sogar Wochenende. Das fuhr sich recht problemlos. So sehr viel Verkehr war nun auch nicht, und die Italiener sind Reiseradlern gegenüber recht rücksichtsvoll.

Am Westufer soll Schnellstraße sein, da bin ich selbst noch nicht langgefahren.

Gruß
Thoralf

Moechte auch das Ostufer entlang radeln

Die Westseite kenne ich von einer Fahrt mit dem Auto und dort würde ich mit einem Rad definitiv nicht fahren wollen: eng, kurvig, unübersichtlich, unbeleuchtete Tunnels und viele Autos und Wohnmobile. Die Ostseite kenne ich selber nicht, aber war schon öfters hier als sehr verkehrsreich beschrieben.

Hans

Ist trotzdem gut zu fahren. Der Verkehr ist ziemlich langsam, da sind überall Dörfchen, in denen nicht gerast wird. Ich empfand das als total unproblematisch, selbst an einem Wochenende im Juli. (*)

Gruß
Thoralf

(*) Ich habe jedoch schon mehrmals festgestellt, dass Leute vom Dorf eine andere Ansicht von "verkehrsreich" und "gefährlich" haben als Leute aus Wien oder Berlin.

Hallo Thoralf,

so unterschiedlich können solche Sachen empfunden werden. Letztes Jahr waren wir am Gardasee und ich empfand das Radfahren am Ostufer als eine Katastrophe. Nur sehr früh oder sehr spät am Tag war es erträglich. Zwangsweise musste ich auch immer wieder ein Stück die Straße fahren, aber der Verkehr war erheblich, so dass ich froh war, dass ich mit meinem Crossbike schnell in die Berge entschwinden konnte.

Vielleicht hatten wir damals einfach nur Glück...

Wie dem auch sei, im Wiki ist die Strecke beschrieben:

http://radreise-wiki.de/Gardasee_-_Lucca

Gruß
Thoralf

Ich würde den Tipps von m.indurain folgen. Gemessen an deiner an deinem Restprogramm vielleicht doch besser die kleinere Variante über Eppan, Kalterer See. Du kommst übrigens bei Burg Sigmundskron vorbei, das größte der R.-Messner-Museen. Am Kalterer See empfehle ich dir die Fahrt am ruhigen Ostufer. Falls Camping, nimm den St. Josef im Süden. Verkehrsgeräusche hat man da aber auch (Schutzwand). Anschließend rate ich dir die Weinroute zu nehmen, das ist am Hang entlang und nicht im langweiligen Etschtal - du hast mehr Aussicht. Geht über Tramin (Pause machen, empfehlenswerte Gasthöfe), Kurtatsch, Rovero della Luna.

Bei Mezzolombardo ist meine Empfehlung, über Mezzocorona auf der kleinen SP29 am Noce-Fluss entlang, dann die Brücke nicht verpassen, um bei der Verzweigung auf die SS421 zum Molveno-See zu gelangen. Hochpunkt ist etwa bei Andalo, etwa 1000m hoch. Die Anstrengung lohnt, du erlebst oben am See eine Traumkulisse (Camping vorhanden). Dann runter nach Ponte Arche und weiter auf der SS421 über den Lago di Tenno nach Riva. Ab Ponte Arche sehr ruhige Route, im ersten Teil etwas stärkerer Anstieg, ab Fiave sehr gemäßigt über den Ballino-Pass (755m). Netter ist es, die etwas erweitere Dörferroute von Ponte Arche aus zu wählen - über Santa Croce, Bleggio nach Fiave. Der Lago di Tenno liegt unterhalb der Straße, ggf. lohnt das Rad oben stehen zu lassen und die Stiege hinunter zulaufen. Man muss aber nicht runter, Blick von oben auch toll. Danach eine schöne und auch vergleichsweise ruhige Panoramaanfahrt auf das Nordufer des Gardasees (besser als von Arco oder Rovereto kommend).

Auch wenn viel Verkehr, würde ich mir eine Fahrt am Gardasee nicht entgehen lassen. Riva ist als Stadt organischer und angenehmer als Torbole (nur Touris), Jugendherberge vorhanden. Das Westufer wäre grundsätzlich reizvoller, Tunnels sind aber wie oben beschrieben durchaus grenzwertig, auch Steigungen innerhalb der Tunnels vorhanden. Für einen Weltenbummler allerdings auch nur Pipifax. Luxus wäre, erst Ostufer bis Malcesine oder Brenzone und dann ein Schiff nehmen nach Gargnano - dort sind die Tunnels vorbei und es folgen noch ein paar pittoreske Westuferorte und beschränkten Tourismus. Südufer ist wieder absoluter Massentourismus.

Ich habe heute einen schönen Tag in Bozen verbracht. Und ich möchte mich für die zahlreichen Anregungen bedanken und versuche den "Spuren" von m.indurain und veloträumer zu folgen.

Mit den besten Grüßen

Thomas