Hallo Sportskameraden

Nachdem ich nun eine Weile im Internet nach einer Antwort auf meine Frage gesucht und keine bzw. nur bruchstückhafte Antworten gefunden habe, stelle ich die Frage hier:

Wie befestigt man am besten ein Stromkabel, sprich das Lichtkabel, unter einem Schutzblech (Metall oder Plastik), namentlich hinten?

Bei meinem Komplettrad sind da so kleine Bleche und Nieten im Einsatz und das Kabel ist ein eine steife Kabelhülle gezogen, damit es nicht auf den Reifen runterhängt. Zum Vernieten fehlt mir aber das Werkzeug. Was für andere Möglichkeiten gibt es?

Meine bisherige Lösung: Ich habe das Stromkabel in einen langen Schrumpfschlauch zusammen mit einem Draht gelegt, den Schrumpfschlauch gemäss seiner Bestimmung schrumpfen lassen, den Draht dem Schutzblech gleich gekrümmt und diesen Draht dann mittels Kabelbindern und Löchern, die ich ins Schutzblech gebohrt habe, am Letzterem befestigt. Das ist recht aufwändig und sieht zudem recht hässlich aus (nicht zuletzt darum will ich die Schutzbleche jetzt auch austauschen).

Gibt es bessere Ideen (Leim, Klebeband, etc.), die sich langfristig bewährt haben?

Für Tipps bin ich sehr dankbar.

Gruss

Stahlwade

Mit dem SKS Kabelführungskit geht es super. Habe ich seit Jahren drin: Kabelkanal

Sieht interessant aus. Weißt Du, ob die nur mit SKS-Schutzblechen funktionieren oder auch mit anderen? Aus den Fotos mit der verpackten Ware werde ich nicht schlau, wie die montiert werden müssen.

Beste Grüße, Fundador

Meine Frage vorab wäre: warum willst Du das Kabel partout unter dem Schutzblech verbauen?

Ich hatte bei meinem letzten Aufbau die gleiche Idee, weil ich eine "cleane" Optik erreichen wollte. Ich bin aber schlussendlich davon abgegangen
a) weil ich, wie Du, keine geeignete und sichere Befestigungsmöglichkeit gefunden habe
b) weil ich mittlerweile zur Erkenntnis gekommen bin, dass die Verlegung innerhalb des Schutzbleches zu unsicher ist.

Das Risiko ist, dass das Kabel direkt Regenwasser und aufgewirbelten Steinen ausgesetzt ist und sehr leicht beschädigt werden kann. Außerdem kannst Du Beschädigungen erst bemerken, wenn es vermutlich schon zu spät ist und das Rücklicht ausfällt.

Bei meinem Rad habe ich schließlich das Kabel außen auf dem Schutzblech mit diesen runden und durchsichtigen Lackschutzaufklebern fixiert. Das hält gut und das Kabel ist ausreichend geschützt, weil es weder an den Reifen kommen kann, noch kollidiert es mit Taschen am Gepäckträger.

Ich würde es mir an Deiner Stelle noch einmal überlegen!

Vielen Dank schon mal für die Antworten. Ja mir geht es vor allem um die Optik. Es handelt sich um einen klassischen, naja fast klassischen Randonneur mit Stahlrahmen und neu nun auch mit gehämmerten Velo Orange Schutzblechen und die will nicht gerne mit einem Kabel verunstalten.

Das SKS Kit hab ich nicht gekannt. Ich nehme an die Klips sind auch aussen sichtbar?

Am Besten? Überhaupt nicht! Dort ist es nicht nur am dreckigsten, die Leitung wird auch noch dauernd gesandstahlt. Mach um solche Stellen eine so großen Bogen wie nur irgendwie möglich. Verlege über die Schutzblechstreben. Altmodisch, aber noch immer die beste Lösung und vor allem im Störungsfall zugänglich.

Nachtrag: Scheiß auf die »Optik«! Form folgt Funktion – und nicht andersrum.

Hmmm... danke Falk aber ich möchts eben schon irgendwie dort unten reinkriegen. Es muss doch eine Bescht Präktis geben, wie man das dort festmacht, ohne Nieten. Einpacken muss man es wohl, weil sonst wirds tatsächlich gesandstrahlt.

Aber ein "klassischer" Randonneur mit schnödem Plastik-Rücklicht? Oder hast Du da auch eine optisch passende Lösung? ;-)

Ansonsten nimm doch ein gutes Akku-Rücklicht, da gibt es doch mittlerweile recht gute und stromsparende Lösungen. Dann hast Du gar kein Kabel, um das Du Dich kümmern musst und kannst die ganze Power Deines (Naben?-) Dynamos in die Leuchtkraft Deines Scheinwerfers stecken.

Ich habe einen Schrumpfschlauch um die Schutzblechstrebe gezogen und das Rücklichtkabel dann auch noch durchgeführt.

Dank allerseits für die Tipps. Aber bisher sind das nur "Workarounds"(Sorry - arbeite bei einer internationalen Bank - da redet man so).

Es gibt auch zweiadriges Kabel, welches am Rahmen und im Schutzblech eingeklebt werden kann. Es ist speziell für Fahrräder und sorgt für eine super aufgeräumte Optik. Ich müsste Montag mal in der Firma schauen, ob ich da noch was von Habe. Es ist zusätzlich mit einem Art Gewebemantel umhüllt. Das hier

Das SKS-Kit ist kaum sichtbar, zumindest bei meinen schwarzen Schutzblechen

Die Clipse erfordern eine Verdickung am Schutzblechrand, ob das bei Nicht-SKS-Blechen klappt, wage ich zu bezweifeln. Ansonsten ist das eine schöne Lösung.

Mein altes Randonneur-Tandem hat Metallbleche mit einem Falz am Ende - da hat der Hersteller die Kabel reingeklemmmt. Das fällt gar nicht auf und funktioniert - mit einem stabilen SON-Koaxkabel hätte ich da auch keine Sorge, dass das vom Dreck beschädigt wird.

State of the Art bei Alu-Schutzblechen ist, eine gerollte Kante aufzubiegen, darin das Kabel zu verlegen und das Blech dann wieder drüber zu biegen. Siehe z.B. hier.

Gruß,
Harald.

Edit: Mehr Kabelverlegungsporno gibt es hier.

Ich hab das schon gemacht mit dem schmalen Tesa-Gewebeband und auch mit dem breiten, wenn ich mich recht erinnere. Wenn das Oberfläche wirklich klinisch sauber ist, geht das ganz gut und hält auch einige Zeit. Nach einem Jahr sollte man aber neu verlegen, dann fangen die Ränder und Ecken des Bandes an, sich doch zu lösen.

Basteleien mit unflexiblem 1,5er Kupfer-Stromkabel und Verlegung normaler Kabel in gebogenen Aluröhrchen hab ich auch schon geleistet. War alles eine konsequenter Weg hin zur Entscheidung für Batterierücklichter.

Auch das wäre eine Möglichkeit, oder schmaler .

Diese SKS-Verlegung ist schon ganz gut, nur stand ich gerade bei einem Stevens vor dem Problem, das ein Kabel mit angecrimpten Steckern nicht mehr durch den Kanal ging:
Resultat: Das Schutzblech ist nicht demontierbar, ohne die Stecker abzuknipsen.
BTW: An allen meinen Rädern habe ich einen Nabendynamo, aber an allen auch Batterie-Rücklichter, warum wohl?

Schutzblech gut reinigen, Bausilikon (Nicht Sanitärsilikon) dünn auftragen, dann das Kabel da draufkleben und das ganze mit einer weiteren etwas großzügiger bemessenen Silikonschicht einpacken. Das Silikon lässt sich gut mit in Spüli getauchten Fingen 'modellieren'

Das hält bisher bei 3 von mir damit ausgestatteten Rädern schon mehrere Jahre.

Gruß, Christian

Oder statt Bausilikon die Heißklebepistole zücken. (Ich habe keine, aber andere machen so gut wie alles damit.)

Mit Heisskleber ans saubere Schutzblech kleben. Hält bei mir seit Jahren.

Mit Pattexpunkten hälts auch, bis zur Trocknung mit Wäscheklammern fixieren. Ich nehm robuste 2adrige Litze 2x o,75 oder 2 x 1,5 - overkill hin oder her.

Hüllen und Abdeckbänder bergen halt immer die Gefahr, dass eingedrungene Nässe und Salz Eigenleben entwickeln. Am Ende des Schutzblechs gut gefettete Lüsterklemmen, damit man das Blech auch mal abnehmen kann.

Ach, die es im großen "Knäul" für wenig Geld im Baumarkt gibt? Was für Lautsprecher und kleine Tischlampen gedacht ist. (Früher standen auf der Packung nicht so viele Einschränkungen.)

Jepp, das Zeug liebe ich bei der Fahrradbeleuchtung auch heiß und innig. Die ziemlich dicke Isolation ist so zäh, das man sein Fahrrad auch mal durch eine Hecke ziehen kann ohne das was reist. Und bei knackigem Frost wird sie nicht spröde. (Ein Sigma Tachokabel ist mir mal bei Frost weggeknackt wie Hartplatik.)

Und das der Leiterquerschnitt deutlich größer ist als bei den beim Fahrrad sonst verwendetetn Strippen ist ja auch nicht von Nachteil.

Leute, vielen Dank für die Antworten, ich bin begeistert. Mein Favorit ist bis jetzt die Heisskleberpistole und das mit dem Lüsterklemmen werde ich auch machen.

Ganz früher, in den Zeiten, als noch die Welt in Ordnung schien und das Wünschen noch geholfen hat, gab es an den Enden der integrierten Leiterstreifen so druckknopfartige "Dockinstationen". Beiliegende passende Klickschuhe ermöglichten elegantes An- und Abklicken des Kabels. Unsere Vorfahren waren auch nicht blöd. Nunja, wir haben dafür Dschungelkämp und andere Anzeichen der aufwärtsgerichteten Evoluzion....