Hallo Ilka,
also ich war das letzte mal 2007 in Skandinavien, bis dahin aber sehr oft. Zu den Zugverbindungen jetzt kann ich nichts sagen. Ich bin zuletzt immer bis Warnemünde gefahren (Interconnex) und dann mit der Fähre nach Trelleborg (Übernachtung im
Motel - rechtzeitig buchen!). Von dort aus kann man schon ganz gut losradeln.
Jugendherbergen (Vandrarhem) gibt es in Süd- und Mittelschweden sehr viele. Das Preisniveau ist akzeptabel, jedoch sollte man sich noch in D eine Mitgliedschaft besorgen, die für einen Teil der Häuser benötigt wird (DJH-Familienmitgliedschaft 21€/Jahr mit Reisekrankenversicherung + 37 €).
Es gibt zwei JH-Verbände in Schweden
STF und
SVF. Die haben zusammen so viele Häuser, dass man in Süd- und Mittelschweden eigentlich immer eines in Tagesreichweite hat. Es empfiehlt sich aber immer zu reservieren, da nicht nur Touristen gern dort wohnen, sondern auch die Einheimischen diese preiswerten Unterkünfte zu schätzen wissen. Der Standart ist sehr unterschiedlich: Von Stockbett mit Gemeinschaftsbad bis hin zu Zimmer mit Fernsehen und Bad inklusive. Die Preise entsprechend, aber immer moderat. Hat man Bettwäsche mit, spart man Geld!
Wenn es keine JH in der Nähe gibt, dann in der nächsten Touristeninfo nach einem Privatquartier fragen. Klappt auch meistens ist vom Preis her allerdings weit gefächert, je nach Lage. Es gibt auch noch jede Menge private Vandrarhemer, da bin ich aber nur zufällig draufgestoßen. Ein Verzeichnis dafür habe ich nirgens gefunden, mag aber in Zeiten von Google anders sein.
Gezeltet habe ich dort vor vielen, vielen Jahren das letzte Mal. Es gibt private und kommunale Zeltplätze und für die letzteren brauchte man eine "Campingkort", für die man einen Jahresbeitrag bezahlt. Es gibt recht viele Zeltplätze jedoch fand ich die Preise recht hoch (wobei ich als Einzelperson immer relativ teuer weggekommen bin). Viele Zeltplätze haben auch Zimmer (Rum) oder Bungalows zu vermieten. Für vier Leute ist das okay (für Einzelreisende wie mich eher nicht, da immer der ganze Bungalow vermietet wird).
Hotels sind recht teuer, eigentlich nur für den Notfall (hab mal 100 DM für eine Übernachtung in einem absoluten Provinzhotel hingeblättert).
Die Tourplanung sollte sorgfältig gemacht werden (was aber heutzutage kein Problem mehr ist). Zweistellig numerierte Straßen sind inzwischen tabu (früher hatten die gaaanz breite Randstreifen, sind inzwischen aber alle mit Mittelleitplanke versehen und damit für Radfahrer unbenutzbar), dreistellig numerierte eigentlich mit Kindern auch. Im südlichen Schweden gibt es aber genügend Alternativen. Durchfahrten durch größere Städte sind schrecklich. Es gibt zwar irgendwelche speziellen Radverkehrsführungen, aber die sind für die Einheimischen gemacht, nicht für durchfahrende Radreisende.
Supermärkte haben inzwischen auch oft am Sonntag geöffnet und sind (im Süden) auch genügend dicht. Die Preise ein bisschen teurer als in D, das Angebot aber teilweise sogar besser (beides gilt nicht für alkoholische Getränke
) Tankstellen sind auch oft Supermärkte, nur teurer.
Gaststätten gibts nur in den größeren Orten und sind sehr sehr teuer, da ist höchsten mal eine Pizzaria oder eine Burgerbude drin. Pubs oder Kneipen auf den Dörfern? absolute Fehlanzeige, die Schweden betrinken sich zuhause!
Insektenschutz wird umso wichtiger, je weiter man nach Norden kommt. Besonders für die Kinder. Es gibt dort Viecher (Broms), die schneller fliegen, als man auf dem Rad fährt und einem kleine Fleischstückchen rausbeißen - tut echt weh) Und die Sonne nicht unterschätzen! Auch wenn es relativ kühl ist, kann einen die Sonne schnell verbrennen.
Trotzdem ist Radurlaub in Skandinavien sehr schön!
Gruß, Uwe