Bei meinem Fahrrad habe ich mich bis heute - also nach fast 5 Jahren und einigen Tausend Kilometern - noch nie um den Schaltzug gekümmert, ihn also weder geölt noch irgend etwas repariert oder gewechselt. Aber inzwischen schaltet es sich schwerer und manchmal ist der Gang nicht sofort drin. Ich habe mir also überlegt den Schaltzug auszuwechseln, entweder komplett mit Bowdenzug, vielleicht sogar mit Schalthebel, oder vielleicht auch nur das Schaltseil. Der Schaltzug ist zum Teil im Rahmen verlegt. Was schlagt Ihr mir vor?

Und jetzt die Hauptfrage: "Wie fädele ich einen neuen Bowdenzug in den Rahmen ein?" Wenn ich den alten herausziehe, muss ich dann gleichzeitig ein dünnes Zugseil mit in den Rahmen einziehen, mit dem ich dann wiederum den neuen Bowdenzug einziehen kann? Oder gibt es da eine bessere Methode? Auf was muss ich besonders achten? Wenn mir jemand das genau erklären würde, wäre ich ihm sehr dankbar.

Einfädeln, in der HoffnungAnnahme, daß die Außenhülle durchgehend ist:

- alten Zug entfernen, Hülle dabei im Rahmen drinstecken lassen.
- neuen Zug in alte Hülle einführen bis er am anderen Ende wieder rausschaut.
- Zug am Nippel festhalten und alte Hülle zum anderen Ende rausziehen.
- im umgekehrten Weg neue Hülle auf neuem Zug einschieben, dabei solange rumnotteln, bis die Hülle etwaige inwändige Kanten oÄ überwunden hat.
- Fertig.
- Kein Ablängen des neuen Zuges, bis er endgültig und passend verlegt ist.

Bei Kabeln oder Zügen klebe ich beide Züge per Klebeband hintereinander. Dann bleibt der Durchmesser ähnlich und es gibt keine Kante, wo man mit hängebleiben kann. Und dann mit Gefühl durchziehen - wenn Du es auseinanderreisst, hast Du den Hauptgewinn. Also im yWeifelsfall wieder retour. Diese Variante ist m.E. besser, als mit einem Zugdraht zu arbeiten.
rainer*

ich würde erstmal gar nichts tauschen. Schaltzug herausziehen (nur den Draht), etwas Öl in die Hülle spritzen und den Schaltdraht ölen. Die Schalteinheit an der Nabe zerlegen und säubern. Dann alles wieder zusammen und die Gänge flutschen bestimmt wieder.

Moin
Ich hatte auch mal ein Fahrrad mit im Rahmen verlegten Schaltzügen. Bei meinem Rahmen war ein Führungsröhrchen im Rahmen eingelötet. Ich musste also nur den alten Schaltzug entfernen und den neuen Schaltzug in das Führungsröhrchen einführen. Der neue Zug kam dann automatisch an der richtigen Stelle im Rahmen wieder heraus. Vielleicht hat dein Rahmen ja auch so ein Röhrchen.

Nur um sicher zu gehen: Kette, Kassette und Kettenblätter sind noch in gutem Zustand? Die können auch für degradierendes Schaltverhalten verantwortlich sein, wobei nach 5 Jahren auch gut und gerne der Zug hinüber sein kann.

Sag doch mal was über das verbaute Material. Ist die verbaute Hülle ausgekleidet (oder läuft tatsächlich das Drahtseil einfach so in der Drahtspirale der Hülle? Ist die Hülle im Rahmen unterbrochen oder durchgehend? Im letzten Fall sollte sie im Rahmen beweglich sein. Ist das Drahtseil rostfrei oder nur verzinkt? Verzinkter Stahl ist deutlich rauer.
Sollte es schon ein rostfreies Seil in einer kunststoffausgekleideten Hülle sein, dann nicht schmieren. Das würde ein paar Tage scheinbar gut funktionieren, aber danach wird das Schmiermittel schon fast zwangsläufig zäh. Der Stellweg ist zwar nicht so lang wie beim R-Gerät, doch noch immer deutlich größer als bei einer mechanischen Bremse. Jedenfalls lang genug, um Dreck aufzusammeln und im Inneren der Hülle zu verteilen. Ich nehme stark an, dass es nicht reichen wird, nur das Seil zu wechseln.

War die nabe schon mal beim Service??
das Sollte man bei der 8 Gang alle 2 Jahre machen lassen, oder es selbst machen.
Ich man das bei meinem Bullitt 1 mal im Jahr aber das ist auch etwas höher belastet wie ein normales Rad.

- nabe öffnen
- reinigen
- 1 stunde öl bad, 1 Tag abtropfen lassen.
- lager fetten
- zusammen bauen.

lg stephan

Selber machen wäre o.k.
Im Fachgeschäft ist mit 2-3mal Service wahrscheinlich schon fast der Kaufpreis einer neuen 8er Alfine erreicht. Ich laß es drauf ankommen, bis die Nabe muckt. Bis jetzt nach 4 Jahren noch nicht. Wenn schon, überlege ich mir auch zuerst ob ich das Ding selbst warte oder ein neues Hinterrad kaufe.

Tausch die Zughülle gleich mit aus. Shimano SP41 oder vergleichbares. Der Zug entspricht einem normalen Schaltzug für Kettenschaltungen, knifflig ist nur die Klemmung hinten. Die muß recht genau stimmen, sonst passen die Gänge nicht.
Werkstatthandbuch inter-8

Ich fahre seit nunmehr 40.000 km mit einer "Nexus Premium", die sich m.W. zumindest im Hinblick auf alles außerhalb der Nabe von der Alfine nicht oder nur unwesentlich unterscheidet (zumindest, wenn du die Alfine mit Drehgriff schaltest; wobei "Schalthebel" eher auf das Gegenteil schließen lässt). Ich habe es grundsätzlich wie du gehalten: Fahren, fahren, fahren und nicht drum kümmern. Die Nabe selbst läuft seit dem ersten Tag ohne Probleme, gewartet wurde sie nie.

Weniger haltbar war die Schalteinheit mit dem Zug. Jeweils im Winter nach 15-20 tkm hat sie sich verabschiedet. So wie es sich entwickelt und "angefühlt" hat, gehe ich davon aus, dass die Außenhülle des Zuges brüchig geworden ist, Wasser eingedrungen, der Zug dann eingefroren und meine dem trotzenden Schaltversuche dem Schalter dann den Rest gegeben haben. Da war der Drehgriffschalter dann eben auch hin.

Meine Lösung sah jeweils so aus, dass ich Drehgriff samt Innen-/Außenzug als Komplettset gekauft und getauscht habe. Angesichts eines Preises von < 10 Euro für das ganze Set habe ich über Alternativen nicht lange nachdenken müssen.

Liebe Radforumfreunde, erst einmal herzlichen Dank für Eure vielen Tipps. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass Ihr mir, einem Neuling im Forum, so helft!
Ich kann es kaum glauben, bin wirklich gerührt. Also vielen, vielen Dank.
Ja, und was mache ich jetzt? Froh bin ich schon einmal, dass ich alle Ratschläge verstanden habe und auch selbst umsetzen kann. Nur die Nabe, will ich nicht zerlegen, da sie noch leicht und problemlos funktioniert.
Wie der Bowdenzug aufgebaut ist - mit Kunststoff ausgekleided oder nicht, das werde ich mir morgen bei Tageslicht anschauen.
Am symphatischsten - ich bin ein fauler Kerl - erscheint mir der Versuch erst nur einmal das Seil auszuwechseln, denn das dürfte nicht so schwer sein. Und wenn es dann nicht besser ist, wechsele ich auch den Bowdenzug. Tipps dafür habe ich ja jetzt genug. Ich muss mir auch erst einmal anschauen, ob der Bowdenzug durchgehend ist, in einem Röhrchen verlegt ist, also einfach die Voraussetzungen einmal genau prüfen. Ich will mein Rad für meine Portugal-Spanien-Reise (vieleicht auch bis Deutschland zurück) von April bis August ??? fertig machen.

Sollte es kein eingeschweißtes oder eingelötetes Rohr für die Schaltleitung geben, dann kann ich nur empfehlen, auf die ausschließlich schönheitsverstärkende Innenverlegung zu verzichten. Außen lang und nie wieder Ärger. In diesem Fall kann ich mich sogar mit Kabelbindern anfreunden.

Danke Falk, da hast Du Recht! Georg