Ich hatte schon ein paar Forenmitglieder gezielt angesprochen erhoffe mir aber von einem öffentlichen Faden natürlich noch mehr brauchbare Informationen.
Wir möchten zu viert Ende Februar die spanische Mittelmeerküste entlang bis nach Marokko und dann dort bis Marrakesch fahren.
Zwei von uns fliegen bis Barcelona und die anderen beiden Fahren bis Montpellier mit dem Zug, so dass man sich dann in Barcelona treffen kann.
Ich bin aktuell auf der Suche nach einer empfehlenswerten Karte (wir nutzen kein GPS) für die spanische Mittelmeerküste. Für Marokko haben wir uns mehreren Empfehlungen entsprechend die Michelin Karte zugelegt.
Ein Marokko erfahrenes Forumsmitglied war so nett uns ein Routenempfehlung für Marokko durch das Riff Gebirge zu geben, da dieses sehr sehenswert zu sein scheint.
Nun lese ich häufiger über die Gefahr von Entführung und Waffengewalt im Zusammenhang mit dem Cannabisanbau im Riff-Gebirge. Auch Steine werfende Kinder und streunende Hunde soll es viele geben. Das hat leider bei den zwei Frauen für Unruhe gesorgt.
Kann das jemand relativieren, sollte man die Route fahren und einfach Acht geben, oder ist eine Route durch das Riffgebirge prinzipiell nicht ratsam?
Außerdem würde mich interessieren, an welcher Stelle es günstig bzw. praktisch ist von Spanien aus überzusetzen. Ganz unten bei Gibraltar soll es wegen der Autobahn unangenehm werden können.
Ansonsten sind wir auch für Ratschläge zum Flug (mit EasyJet von Berlin nach Barcelona und alle vier wieder von Marrakesch nach Deutschland) und auch allem anderen sehr dankbar.

Liebe Grüße

Martin

Hallo Martin




Ich muss zugeben, dass ich mich aus genau diesem Grund (Mit mehr oder weniger Gewalt werden Leute zum Haschischkaufen gedrängt) per Rad nicht ins Riff getraut habe. Aber das ist schon eine Weile her, wenn Forumsmitglieder da mittlerweile gute Erfahrungen gemacht haben, würde ichs machen. War später mal per Bus in Chefchauen, hat mir gut gefallen. Und gegebenenfalls einfach cool bleiben .



Steine werfende Kids hatte ich sehr selten. Mit streunenden Hunden würde ich aber gerade in abgelegenen Gebieten immer rechnen. Steine bevorraten, Stock auf Gepäckträger für Notfälle und ansonsten: Einfach schneller sein !



Ich fand Mellila/Nador angenehm, ist aber schon eine Weile her.

Von Spanien nach Spanien (in die beiden Exklaven Ceuta oder Melilla) dürfte es am billigsten sein.

Deine Routenplanung ist, zumindest was Deine Planung für den Abschnitt in Spanien anbelangt, hier schon oft diskutiert worden. Mir ist immer noch nicht ganz klar, wie man auf die Idee kommen kann, stur an der spanischen Mittelmeerküste entlangzufahren - ein großer Teil des Reisegenusses auf dem spanischen Teil der Reise wird euch dabei entgehen! Wie immer bei solchen Anfragen empfehle ich aus reichlicher persönlicher Erfahrung eine Streckenplanung durch das spanische Hinterland, ab Barcelona z.B. in etwa kurz an der Küste entlang in die alte Römerstadt Tarragona, dann aber ins Binnenland abbiegen und z.B. über Teruel (hübsche Plaza), Cuenca (mit seinen "hängenden Häusern"), Toledo (muss man da noch Worte verlieren?) weiter durch die Weiten der Mancha mit ihrer Vielzahl von Burgen auf Córdoba (Mezquita, Alcázares Reales, Altstadt) zu. Anschließend könnte man weiter Richtung Sierra Nevada bzw. Granada (Alhambra!) und dann über Antequera entweder Richtung Málaga oder Gibraltar weiterfahren.Die UNESCO-Kulturdenkmäler reihen sich auf diese Weise wie Perlen an einer Schnur auf dieser Route auf. Euer Nervenkostüm wird es euch auch hinsichtlich des deutlich geringeren bis kaum vorhandenen Autoverkehrs danken und auch die Kulturinteressierten sowie die Landschaftsgenießer kämen auf ihre Kosten. In einem anderen Faden hat hier im Forum kürzlich jemand einen Planungsentwurf für die Gegenrichtung ab Faro vorgestellt, den ich diesbezüglich auch für eine gute Planungsvariante halte.

Da stimme ich dir in vollem Umfang zu.

Vielen Dank für die ganzen Hinweise. Die neue Route übernehmen wird direkt.

Danke, Martin

Hallo Martin!

Steinewerfende Kinder hatte ich hauptsächlich südlich des Atlas. Wie es im Rif ist, weiß ich nicht. Nördlich vom Atlas war dies nicht mehr so das Problem. Was allerdings blieb, war die elende Bettelei. Noch bevor die Kinder "Mama" und "Papa" zu sagen lernen, können sie schon "Donne-moi un stylo" (Gib mir einen Stift). Was habe ich die Gören verflucht.
Mit streunenden Hunden hatte ich auf meiner Tour keine Probleme.

Es grüßt

Bernie

Steinewerfende Kinder habe ich in Marokko auch erlebt. Was die Route durch Spanien betrifft, kann ich auch nur warnen, die Straße entlang der Küste zu nehmen. Siehe dazu auch meinen Bericht: Re: Wie war España? Zwischen Stier und Autobahn (Reiseberichte)

Dann solltest Du angesichts des Reisezeitpunktes auch erwähnen, dass es dort ziemlich kalt werden kann. So schön es ja im Inneren der Iberischen Halbinsel sein kann, das Klima ist einfach nicht mit dem schmalen Streifen entlang der Mittelmeerküste zu vergleichen.

Grüße

zaher

Das ist richtig, aber auch an der Küste hat man dann noch keine Garantie auf frühlingshafte Temperaturen, wenngleich es dort tendenziell ein wenig wärmer sein kann. Grundsätzlich würde ich mich in Hinblick auf die Ausrüstung auf kühle Temperaturen einstellen und mich darüber freuen, falls der ein oder andere etwas wärmere Tag dabeisein sollte. In erster Linie kommt es sowieso darauf an, dass es weitgehend trocken bleibt, niedrige Temperaturen wird man angesichts der Topografie der Iberischen Halbinsel nicht so sehr spüren...

Das Problem an der Mittelmeerküste zu der Zeit ist dafür, dass es anhaltend sehr windig und regnerisch sein kann.
Gruß
Uli

Kann mir aber prinzipiell noch jemand Karten für Spanien empfehlen?

Danke. Martin

Hallo Martin,
für einen ersten Überblick über das Kartenangebot ist der Händler Mapfox nicht schlecht. Darauf stieß ich bei der derzeitigen Vorbereitung meiner Tour nach Spanien in diesem Herbst. Gekauft habe ich mir dann am Ende aber einen 1:300.000-RV-Autoatlas, gebraucht und billig bei dem großen Internet-Buchhändler, von dem ich nur die Blätter mitnehme, die ich voraussichtlich brauchen werde (im Gegensatz zu dem Hallwag-Frankreichatlas fallen hier die Blätter entgegenkommenderweise von selbst aus). Die einzelnen Etappen habe ich mit Googlemaps geplant (und dann in der Karte angemarkert) und hier und da in Google-Streetview hineingeschaut, um zu sehen, wie die Straße ist und wie markante "Abbiegestellen" aussehen. Übrigens gab es in der Stadtbibliothek eine erstaunliche Menge von Reiseführern, denen ich auch noch das eine oder andere wichtige Kartendetail und Stadtpläne entnehmen (also entkopieren ) konnte.

Ansonsten würde ich mich bei Landkarten auf das Tankstellenangebot in Spanien verlassen.

hallo martin,
mapa provincial 1:200000
centro nacional de infotmacion geografico
gruß klaus

Anscheinend handelt es sich um regionale Einzelkarten, von denen ich dann sicher jede Menge kaufen und transportieren müsste. Gibt es nichts kompaktes mit annehmbarer Genauigkeit für Spanien?

Martin

Hallo Martin,

wir sind auf ähnlicher Route wie Bafomed vor etwa 20 Jahren nach Gibraltar gefahren und waren zufrieden mit den Michelin 1:400.000-Karten. Die gibt's auch heute noch, z.B. hier. So kamen wir mit drei Blättern durch ganz Spanien.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Die Frage ist, was ist "annehmbare Genauigkeit"? Ich kenne keinen größeren Maßstab als 1:200.000 für Spanien, kann aber für Andalusien sagen, dass schon in diesen Karten etliche kleine Straßen fehlen. In den "noch kleineren" Ausgaben wird diese Ungenauigkeit noch schlimmer und für meinen Geschmack inakzeptabel.
Gruß
Uli

Ich bin mit 1:400000 in Galicien gefahren - die meisten kleinen Straßen waren da auch mit drin. Wenn die Gegend etwas flächiger ist und weniger dicht besiedelt, gibt es gar nicht so viele "kleinere" Straßen. Ich hatte mir lediglich 1 oder 2 kurze Verbindung rausgegoogelt und mit Bleistift eingetragen, die nicht auf der Karte waren. Das waren dann Abkürzungen, die aber nicht tourentscheidend gewesen wären. Sie waren übrigens nicht auf der Karte, weilo sie ziemlich neu waren. Wer einen Gewaltdurchmarsch durch ganz Spanien macht, kann ggf. auch weniger mit den kleine verwinkelten Straßen was anfangen, sonst verzettelt man sich. Ein paar spezielle Radwege wie die vias verdes könnte man vorher herausarbeiten und eben in die Karte einzeichnen. Je spezieller eine Tour auf eine Region eingegrenzt, desto genauer müssen natürlich die Karten werden.