Hallo, wir (ein Paar: er 66 sie 59) sind neu hier,und freuen uns auf eure Antworten.
Wir planen Ende August 2014 von Nord-Deutschland über Frankreich und Spanien nach Portugal zu radeln, überwiegend mit dem Zelt. Wir sind noch sehr unerfahren, haben bis jetzt relativ kleine Touren unternommen (Elbe-Radweg, Weser-Radweg). Ist von euch schon mal jemand diese Strecke gefahren und hat Erfahrungen? Eine Grobplanung der Fahrtroute soll auf vorgegebenen Radrouten von Hamburg, Hannover, Kassel, Frankfurt, Karlsruhe, am Rhein entlang bis Basel erfolgen, dann die EuroVelo 6 in Frankreich Ri.Tours,entlang der Loire nach Süden, dann die EV 3 Ri. Bordeaux-Biarritz, Ri. Salamanca, dann Portugal oder an der Nordküste über Santander etc. an der Küste entlang.
Wer kann uns sagen, ob man in diesen Ländern jeweils für eine Nacht (od. länger) wild campen kann? Unser Tagespensum haben wir erst einmal auf 50 km fixiert, da wir zeitlich unabhängig sind und auch längere Stopps einlegen möchten. Danke für eure Unterstützung!

Hallo hajo2,
willkommen im Forum! Gemäß Altersangaben habt ihr wohl eine ambitionierte Tour vor.

Zum Wildcampen: In Deutschland und Frankreich vielfach gut machbar. In Frankreich finden sich aber auch oft kleine Campings mit kleinen Preisen (insbesondere Camping municipal). An der Atlantikküste könnte es aber mit Wildcampen etwas schwierig werden (Kiefernwälder: Brandgefahr, dürfte verboten sein: Strände: Sandstrände mit viel Wind und Gezeiten, eher ungeeignet; südliche Biskaya: zu dicht besiedelt oder Naturschutz). In Nordspanien an der Küste ist es vielfach dicht besiedelt oder auch Naturschutz. Muss man je nach Region aber etwas differnzierter betrachten (Galicien ist recht gut). Flaches Hinterland ist auch oft dicht besiedelt, agrarisch genutzt oder hat Verkehrsadern. In den Bergen ist die Topographie oft ungeeignet. Portugal ist (zumindest im Norden) für Wildcamping eher ungeeignet - im Vergleich zu Galicien sehr dicht be- und zersiedelt oder agarisch genutzt oder Naturschutz.

Zur Route: Da ihr wohl eher wenig Berge fahren wollt, sind meine Routen nur eingeschränkt für euch verwertbar. Zur Route bis Bordeaux sage ich jetzt gar nichts, da gibt es zuviel Varianten. Für die Küstenstrecke zwischen Arcachon bis San Sebastian habe ich kürzlich schon viel geschrieben, schau mal im Faden zu "Seit diesem Sommer: Vélodyssée (France)" in "Länder". Ein paar Aspekte der nordspanischen Küste bis Portugal könnt ihr aus meinem Bericht Vuelta Verde (Bericht beginnt bei #458306) entnehmen. Die Route ging aber ab Porto und dann nach Osten und führt immer wieder auch in die Berge, aber eben auch viel Küstenabschnitte dabei.

Ich denke ihr solltet euch erst mal klar werden wie und wo ihr lang fahren wollt.
Die Küste entlang (Santander) oder durch das Landesinnere (Salamanca).
Dann kann man euch auch entsprechende Empfehlungen geben.
Vielleicht wären die diversen Jakobswege in Spanien und Portugal als grobe Wegweiser was. Die kann man auch von Santiago aus in die jeweils andere Richtung fahren.

Was das Wildzelten an geht generell ist es fast im ganz Europa verboten, aber wo kein Kläger da auch kein Richter. Und solange ihr nicht gerade in einen Stadtpark Zeltet , oder in Omis Vorgarten solltet ihr auch keine Probleme bekommen. Problem ist da wohl eher den richtigen Platz zu finden. Und kann es dann doch schon mal sein das ihr hierbei mehr als die geplanten 50 Tageskilometer zu fahren.

Ich bin nicht sicher, ob ich diese Route richtig verstehe (die Formulierung "entlang der Loire nach Süden" verunsichert mich etwas). Jedenfalls besteht die EV3 in Frankreich bestenfalls auf dem Papier. Das muss einen nicht stören, es gibt genügend schöne Routen, die man sich selber suchen kann.


Wildcamping-Erfahrungen habe ich nicht, aber in Frankreich gibt es jede Menge (auch günstige) Zeltplätze.

Viele Grüße,
Stefan

Hi-ich selbst bin diese Strecke auch noch nicht gefahren,aber mein Bruder (53)hat 2013 in Zusammenhang mit einer Spendenaktion Waisenhäuser in diesen Ländern angefahren.Näheres kannst Du unter :www.Händelstadt Halle hilft.de erfahren. Hat brandneue Tipps,die Dir vielleicht weiterhelfen können und kann sicher über den Routerverlauf was sagen.Den Bildern und Videos nach muß es sehr schön,aber auch anstrengend gewesen sein...
carpe diem!Hotte

vor längerer Zeit (2004) bin ich mal vom Niederrhein nach Bilbao gefahren. Damals ging's durch die Eifel bis etwa Trier, dann diagonal durch Frankreich bis in den Raum Biarritz und dann weiter nach Bilbao. In 2006 bin ich dann von Porto über Santiago de Compostella bis Marseille geradelt. Auch die von Dir angesprochene Wegeführung über die Eurovelo 6 aus dem Raum Basel und weiter entlang der Loire nach Tours sowie die Eurovelo 1 zwischen La Rochelle und Bayonne habe in jüngerer Vergangenheit befahren. Allerdings habe ich nur selten gezeltet. Einzelheiten zu meinen Streckenverläufen und den entsprechenden Entfernungen kannst du auf meiner Homepage sehen. Zugang über den Link in meiner Signatur.

MfG

-horst-

Erinnert mich an unseren Jakobsweg. Das letzte Stück bis Portugal kann man da sicher auch noch dranhängen.

Der EV 6 hat den Vorteil, dass die Campingplatzdichte so hoch ist, dass man eher nicht Wildcampen muss.

In Spanien würde ich tatsächlich den Camino Frances empfehlen. Auch da muss man nicht Wildcampen. Es gibt genug Campingplätze und wenn man nicht, kann man Pilgerherbergen nutzen.

Ich würde überhaupt die ganze Strecke pilgern. Also mir einen Pilgerausweis besorgen. Keine Angst, man kann da ankreuzen "aus sportlichen Gründen". Damit stehen einem einmal die Pilgerherbergen offen. Und falls es mal keine gibt und auch keinen Campingplatz, bekommt man in Frankreich einen zugewiesen.