Hallo!
Ich bin gerade mit einem Umbauprojekt beschäftigt und benötige wahrscheinlich eine neue Kurbelgarnitur.
Es geht um einen Antrieb für Rohloff. Vorhanden ist ein Kurbel/Lagerset Shimano Alfine 170 mm Kurbellänge mit Hollowtech II Lager. Hier Link Ich bin 1,85 m groß, Schrittlänge 90.

Zwei Fragen habe ich:
1. 170 mm dürfte zu klein für eine optimale Kraftentfaltung sein.
Mit folgender Seite habe ich mich beschäftigt, da fährt ein ähnlich wie ich gebauter Fahrer mindestens 175mm: http://www.customcranks.de/de/Kurbellaenge_komplex.html
Auf folgender Seite habe ich meine Daten eingegeben und komme bei "flachem Gelände" bei Eingabe von 185 cm auf 187-181 mm und bei Eingabe von 90 cm Schrittlänge sogar auf 189 bis 194 mm! http://www.fahrradsucht.de/berechnung/kurbellaenge.php#sp
Laut Patria-Homepage sind wiederum "zu kurze Kurbeln kein Problem". http://www.patria.net/ergonomie/kniewinkel-und-kurbellaenge/ Wobei "kein Problem" und nicht optimale Ktaftentfaltung auch zwei verschiedene Bereiche sind.
Ich bin verwirrt. Was meinen die Experten? 180mm? 175 mm? 185 mm? Oder einfach die 170 mm weiterfahren und so gut 100 Euro sparen?

2. Frage:
Ist die SHIMANO XT 10-fach Kurbel FC-M780 empfehlenswert? Die gibt es auch mit 180mm Länge.
http://www.bike-discount.de/shop/k1175/a55580/xt-10-fach-kurbel-fc-m780-180mm-schwarz.html

Zu 2.:
Eben diese fahre ich (Beinlänge 88 cm) an drei Rädern zur (wie sagt man so schön:) vollsten Zufriedenheit. Der Horror wäre/ist für mich, die Knie nicht genügend anwinkeln zu können.

Hier habe ich noch Infos ausgegraben. Demnach ist die Kurbellänge wichtig:
http://www.tour-magazin.de/technik/test_...beln/a7193.html

Demnach nicht so wichtig (samt Link auf wissenschaftliche Untersuchung):
http://www.triathlon-tipps.de/die_richtige_kurbellaenge_beim_rennrad_finden_si_502.html

Hallo,

ich fahre diverse Kurbeln zwischen 165 und 175 mm, ohne einen Unterschied zu bemerken. Der Unterschied zwischen den Fahrradtypen (MTB, Rennrad, Liegerad) ist größer. Ein zu stark angewinkeltes Knie ist ungesund.

Grüße
Andreas

Hallo Roland,

mir stellt es sich so dar: je kleiner die Kurbel, desto weniger wird das Knie bei Stellung "Pedal nach oben" angewinkelt. Für Andreas ist wenig anwinkeln ein Graus und also viel anwinkeln gut, für andere Menschen ist es z.B. so, dass viel anwinkeln schmerzende Knie bedeutet. So kommt Patria meines Erachtens auch auf die Idee, kleine oder zu kleine Kurbeln seien kein Problem. Ich würde schauen, dass ich - wegen der besseren Hebelwirkung - die größtmögliche Kurbel nehme, die aber noch nicht für Knieschmerzen sorgt. Welche Kurbellänge fährst du denn sonst so? Wenn dir die keine Schmerzen bereitet, bleib doch bei der.

Die Alfine-Kurbel würde ich persönlich verkaufen. Sie sieht in meinen Augen nicht gut aus und hat die meiner Meinung nach unausgereiften HT2-Lager. Lieber ne Vierkant-Alivio mit passendem Kettenblatt...

Herzliche Grüße
Felix

PS: wäre toll, wenn du Bilder vom fertig aufgebauten Van Nicholas in "Unsere Räder" zeigst!

Hallo!
Danke für die Antworten.

Zum Thema Kniewinkel: Bei einer 1 cm kleineren Kurbel kann man ja den Sattel 1 cm nach hinten schieben, dann dürfte der Winkel wieder gleich sein.

Sonst fahre ich 175mm. Knieschmerzen gab es nur bei zu hoch eingestelltem Sattel.


PS1: Jetzt habe ich hier noch einen Thread gefunden, dies unter dem Stichwort Kurbelarmlänge:
Re: Kurbelarmlänge 175,180,185 ? (Ausrüstung Reiserad)
PS2: das fertige Van Nicholas stelle ich gern vor, es sollte eigentlich schon fertig sein... Bisher ist nur die Gabel dran.

Unterschiede zwischen 170 und 175mm habe ich im Fahrbetrieb ebenfalls nicht feststellen können. Beides war und ist mit 1,85m Größe problemlos.

Lass doch einfach zunächst die vorhandenen Kurbeln dran und fahre damit. Solltest Du Probleme bekommen, kannst Du immer noch wechseln. Außerdem kann man bei vernünftiger Qualität Kurbeln und Kettenblätter einzeln wechseln. Wird von zehn linken Daumen nur meist übersehen.

"Problemlos" ist halt nicht optimal. Ich würde gern den bestmöglichen Vortrieb für meine Muskelkraft haben.
Entscheidend ist - wenn überhaupt, die in einem Link genannte Studie bestreitet ja einen Unterschied - wohl nicht die Körpergröße, sondern die Oberschenkellänge.

Ich habe nur 175- er Kurbeln im Bestand bei 92cm Schrittlänge. Um den bestmöglichen Vortrieb mache ich mir keine Gedanken. Schwierigkeiten mit den Knochen habe ich keine und ich kann auch sehr lange Touren damit fahren. Ich messe deshalb der Studie eher verkaufsfördernde Aspekte bei. Lass Dich nicht kirre machen. Ich habe auch eine Studie gemacht: Du musst für den Vortrieb möglichst viel Gewicht ins Pedal stellen. Ich bin dazu auf dem besten Weg nach der weihnachtlichen Fressorgie.

gute Nacht der Peter

Das kriegst Du eben mit Blick in den Kaffeesatz nicht raus. Studien sind schön und gut, wenn Du nicht selber Studienobjekt warst, sind sie für Dich nur wenig aussagekräftig. Meine Ober- und Unterschenkellänge habe ich außerdem nie gemessen. Wenn Du zuviel Geld hast, kannst du natürlich einen Sack voll Kurbeln beschaffen und dann die besten raussuchen. Mir ist das einfach zu aufwändig, außerdem machen ein paar Millimeter das Kraut nicht fett.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich (Schrittlänge 91) ne XT FC-M770 ohne Kettenblätter (für Single Speed Anwendung) in 180mm gekauft, da eh eine neue Kurbel fällig war und ich auf HT2 umsteigen wollte.
Anfangs auf der Ebene hatte ich gar keinen Unterschied zur 175er gemerkt. Jetzt, nach einigen Wochen muss ich sagen, dass es sich (subjektiv) angenehmer tritt. Vorteile sehe ich aber eher am Berg. Eine Steigung, die ich jeden Tag fahre trete ich bisweilen einen Gang höher als früher.
Ab SL 90cm ist es in jedem Fall ergonomischer die 180er zu fahren, Menschen mit Knieproblemen mal ausgenommen.
Größere Schrittlänge brauchen für den optimalen Vortrieb größere Kurbeln, da lange Beine nun mal tendenziell längere Wege bei geringeren Kräften und niedrigeren Frequenzen bevorzugen als kurze Beine - ist eigentlich anschaulich auch ohne Biomechaniker zu sein.
Wenn du eh vor einen Neukauf stehst würde ich dir die 180er auf jeden Fall empfehlen.
Grüße Olaf

Mich würde wirklich mal interessieren, ob das eine Lieblingsepisode aus dem Radlermärchenland ist, die jeder vom Vorgänger abschreibt, ob es Menschen gibt, die daraufhin wissenschaftlich untersucht wurden, unter Einbeziehung auch psychologischer Faktoren, und wo rein anatomisch, dh unabhängig von Gewohnheiten (!) die Schwierigkeiten beim Anwinkeln der Knie liegen sollen/können und wo da ggf. ein mittlerer Bereich ist und ob zu wenig Anwinkeln auch problematisch ist.

Reine Erfahrungsberichte sind für mich da kaum aussagekräftig. Zum einen gibt es nachweislich sensiblere und weniger sensible Menschen, manche behaupten gar, 10 mm Unterschied nicht zu bemerken, zum anderen gibt es eine Menge anderer Faktoren, die mit reinspielen und die man privat und allein kaum wissenschaftlich relevant auseinanderhalten kann, bis hin zum eingebildeten Knieschmerz, der das Ugewohnte zum Problem hochstilisiert, weil man das ja schon vorher befürchtet hat.