Hallo Igel-Radler,
auch von der modernen Hirnforschung bestätigt (d.h., es gibt
hatten wir das mit den Männer- und Frauenhirnen nicht schon mal in einem anderen Thread? Und hatte Eva-Maria da nicht eine gute Antwort dazu geschrieben?
Ich glaube eher, die geringere Zahl alleinradelnder Frauen hängt mit unseren mythischen Archetypen zusammen, wie wir sie in Märchen und Sagen finden: Der männliche Held, der - allein - in die Welt hinauszieht, um sein Glück zu finden, begegnet uns in vielen alten Geschichten: Hans im Glück, Der Jüngling mit den goldenen Haaren (bekannter unter dem Namen "Eisenhans"), Tischleindeckdich, Die ferne Zarin (auch
Da ist was dran. Vor allem die Brüder Grimm waren arge "Machos", die große Probleme mit selbstbewussten und klugen Frauen hatten (z.B. mit A. v. Droste-Hülshoff oder als die große Schwester einfach auszog und einen Junggesellenhaushalt zurückließ
)
Viele "weibliche" Mythen verschwanden aus den Grimmschen Märchen oder wurden (in Nacherzählungen) abgeschwächt. Ein anderes Beispiel sind Nacherzählungen des Nibelungenliedes, wo die Brünhild-Saga völlig verschwindet. (Im Orginal ists noch eine versuchte Vergewaltigung und nicht etwa eine harmlose Umarmung, wofür Brünhild König Gunter fesselt und an die Wand hängt.)
Dank für die Literaturtipps, lese ich bei Gelegenheit mal. Ich empfehle: Die Frau, die auszog, ihren Mann zu erlösen
http://www.sigrid-frueh.de/buecher/3-596-22858-1.shtml
Wo die Mythen der "starken Frauen" aber in recht kurzer Zeit verschwanden, müsste es aber umgekehrt auch wieder drin sein, sie zurück zu bringen. Ich bin da sehr optimistisch. Binnen zwei Generationen hat sich schon unheimlich viel für Frauen getan, das wird so weitergehen, zumal es mittlerweile schon viele weibliche Vorbilder gibt.
Noch ein Lesetipp: Clärenore Stinnes "Mit dem Auto durch zwei Welten" - Ok, nicht ganz angemessen für ein Radforum. Aber in den Zwanziger Jahren durch Russland und die Mongolei zu fahren, entbehrt nicht einer gewissen sportlichen und mentalen Leistung. Vor allem, wie ihr Kameramann über sie schreibt, ist zum Piepen. Am Ende hat sie ihn dann aber doch geheiratet
Mit reiselustigen Grüßen
Petra
Nachtrag: Zu Stinnes:
http://literaturbeilage.zeit.de/show_art...p;rubrik_id=124