Moin liebe Radlergemeinde,

für die meisten von uns ist in diesem Jahr leider die Haupt-Radreisezeit vorbei.

Doch das Leben der Radreisenden besteht ja nicht nur aus langen, sondern auch aus kurzen Touren. Und für ebendiese möchte ich gerne leckere Rezept- und Verpflegungsideen sammeln - quasi etwas, was zu Hause vorbereitet und dann als Picknick mitgenommen werden kann (auch als Reiseverpflegung während einer Bahnfahrt geeignet).

Ich esse gerne, aber sehr ungerne in irgendwelchen Imbissbuden - und fang hier schon mal an mit einem Rezept für
gefüllte Fladenbrötchen:

Man nehme
500 g Mehl (ich bevorzuge 550 oder 1050)
10 g Hefe
350 ml Wasser
15 g Salz
50 g Olivenöl

Zuerst 200 g Mehl mit der Hefe und 200 g Wasser gut verrühren und an einem nicht zu warmen Ort ca. 12 Stunden gehen lassen.
Dann mit den restlichen Zutaten alles ungefähr 15 Minuten mit der Küchenmaschine/Handmixer oder per Hand durchkneten. Der Teig ist ziemlich weich, aber zäh.
30 Minuten Ruhe sollten wir dem Teig erstmal gönnen.

Für die Füllung gibt es viele Möglichkeiten - ich mag am liebsten Spinat+Feta.
Dafür schmore ich eine Packung TK-Blattspinat (450 g) mit Knoblauch in Olivenöl bei kleiner Hitze, so lange bis der Spinat aufgetaut ist. Salz und Pfeffer nach Geschmack zugeben.
Ein Packung Feta (oder 200 g frischen von der Theke) in Würfel schneiden und mit dem etwas abgekühlten Spinat vermischen.

Den Teig flach ausrollen (Mehl!) oder ziehen und in 6-10 Stücke teilen. (Die "Profis" kneten nicht wie oben beschrieben das Olivenöl drunter, sondern pinseln das Öl auf den ausgerollten Teig, falten ihn und wiederholen das Ganze so lange, bis das Öl aufgebraucht ist - dieser Teig wird noch besser). Auf diese Stücke jeweils ein Häufchen Spinat-Feta-Mischung geben, die Seiten drüber klappen und seitlich andrücken.
Auf ein Backblech legen und ca. 1-2 Std. gehen lassen.

In den 230° heißen Backofen schieben, mit Wasser aus einer Sprühflasche reichlich besprühen und 10 Minuten bei voller Hitze und dann 20 Minuten bei 180° backen.

Oh je, ich merke grad: beim Schreiben ist das alles so kompliziert. Lasst euch aber nicht abschrecken, ihr habt Zeit genug - der Winter ist leider lang!
Jedenfalls schmecken die Dinger oberlecker und lassen sich auch einfrieren.

Die Spinatfüllung kann auch gut mit gebratenem Hackfleisch ergänzt werden - schmeckt auch sehr gut.


Hoffentlich wird hier fleißig ergänzt, Anregungen, Rezepte und Ideen weitergegeben, dass wir im Laufe der kühleren Jahreszeit eine ansehnliche Rezeptesammlung zusammen bekommen

Von Paprikaschoten den Strunk entfernen, Samen rausschütteln und Hohlraum mit Frischkäse nach Wahl auffüllen. Kaltes Brathuhn passt gut dazu.

Couscous in heißes gewürztes (z.B. mit Olivenöl, Brühpulver, Curry, Chili) Wasser schmeißen. Einfacher geht es nicht und ich finde es oberlecker!

Reiskuchen

Und das nimmst du als Picknick mit?

Warum nicht? Ich mag das auch.

Gruß
Thoralf

Spiegelei To Go

Ich auch, aber wie nehmt ihr das mit? Im Glas oder in der Tupperdose?

Spiegelei To Go find ich gut

Beim verpacken von Couscous kann man doch eigentlich nichts falsch machen. Tupperdose, Glas, zur Not geht auch eine Plastetüte

Och, dann lies mal in "Der Wind in den Weiden" nach, was die Wasserratte als "kleines" Picknick aus ihrem Korb zaubert. Je nach Gemüt hat man danach nur vom Lesen einen Wolfshunger oder ist pappsatt.


P.S.
Glas würde ich für Unterwegs nie als Verpackung mitnehmen. (Außer klassischer Picknikkorb im Auto.) Zu schwer und zu bruchgefährdet. Bei uns wurde bei Schulwandertagen kontrolliert und die garantiert bei jemandem auftauchende Glasflasche einkassiert.

Da empfehle ich das Gegenteil. Gerade auf längeren Touren ist es sinnvoll, Sachen zu sich zu nehmen, die nicht so extrem schnell verdaut werden. Eiweiße und insbesondere Fette brauchen länger zum Verdauen und halten viel länger vor. Am besten ist natürlich wie immer ein Mix aus allem. Für mich sehr bewährt hat sich Rührei mit Schinken und Weiß(!)brot oder Spaghetti Bolognese. Da hat man alle drei Hauptnährstoffe (Kohlenhydrat, Eiweiß, Fett) drin.

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Bei eher kürzeren (bis 4 h) sportlichen Runden mit dem Rennrad sieht das anders aus. Da sind Kohlenhydrate immens wichtig. man sitzt näcmlich nicht lange genug auf dem Rad, um Fett signifikant energetisch abzubauen.

Gruß
Thoralf

Wobei man schon eine ganze Menge Gemüse essen muss, um zum Beispiel auf die 30g/Tag Kohlenhydrate, die oft als Grenzwert für Ketose genommen werden, zu kommen. Wenn man einfach nur wenig Kohlenhydrate essen will und sich dabei an 100 oder 200g orientiert, kann man Gemüse eimerweise fressen.

Seit dem ich beim Radfahren mit ~50g Maltodextrin/Stunde unterwegs bin, geht es mir jedenfalls deutlich besser.
Auf Radtour muss es nicht ganz so optimiert sein, da hab ich immer einen ziemlichen Verbrauch an 200g-Tafeln Schokolade, Rosinen und Bananen.

Was sich als Proviant gut macht: Hartgekochte Eier, Onigiri aka. Reisbällchen, Gurke mit Butter, Nudelsalat, Wurstsalat.

Reisbällchen hört sich gut an, gibt es auch ein Rezept dazu?

Ansonsten nehme ich auch gerne Bouletten mit. Hier mein Rezept mit Karotten:

- 250 g Hackfleisch (Rind und Schwein)
- 1 Ei
- etwas Semmelbrösel und in Milch eingeweichtes und ausgedrücktes altes halbes Brötchen (mixen damit es nicht zu trocken wird)
- zwei Knoblauchzehen
- eine Zwiebel kleingeschnitten
- ein Löffel Senf
- ein Karotte in kleine Stücke geraspelt (evtl. kann man auch noch Paprika dazugeben)
- Pfeffer und Salz, evtl. noch Petersilie

Alles zusammenmischen und in der Pfanne ausbraten

Variation: Den Teig mit einer kleine Scheibe Fetakäse ummanteln.

Die Idee hier Rezepte auszutauschen finde ich super, können wir wieder mehr zu den Rezepten zurückkommen?

Robert

meinst du den Teig mit Fetakäse ummanteln oder umgekehrt?


Ja - deswegen hab ich das Thema auch eröffnet und nicht um über Kohlenhydrate zu diskutieren.

Ich hab hier noch ein Rezept für die Tupperdose:

Chilibohnensalat
1 kl. Dose Kidney- oder Chilibohnen
evtl. 1 Dose Mais
1 grüne oder rote Paprika, in kleine Würfel geschnitten
1 kleine Zwiebel, kleingeschnitten
2-4 feste Tomaten ebenfalls kleingeschnitten
geräucherte Putenbrust/Kassler oder anderes geräuchertes Fleisch, kleingeschnitten

Zitronensaft, Salz, Chili od. Pfeffer, Knoblauch, Senf, Cumin (Kreuzkümmel), Rosmarin, Oregano, Olivenöl (Menge nach Geschmack) vermengen und mit dem Salat vermischen.
Dazu Baguette.

Hier sind einige Varianten gelistet: http://www.nekobento.com/?page=onigiri1
Setzt eben traditionell auf asiatische Zutaten. Meine Variante mit heimischen Zutaten: Mit Ei und Tafelkren in Speck eingehüllt. Zur Not geht es meiner Erfahrung nach auch mit Langkorn- oder Milchreis-Reis, besser ist aber natürlich trotzdem Mittel- oder Rundkornreis bzw. Sushireis.

Reis finde ich vor und nach dem Sport überhaupt toll.

Reis find ich auch sehr lecker!

Als Füllung für Reisbällchen eignet sich auch sehr gut geräucherter, klein geschnittener Lachs, gekochte Garnelen oder Tunfisch aus der Dose.

Pflaumenkuchen "to go": Silikon-Muffinförmchen (die sind i.d.R. etwas kleiner als die Formen in den Muffin-Blechen) mit einem Löffel Teig füllen, eine Pflaume hinein, einen Löffel Teig oben drauf und ab in den Ofen. Handlich, klebt nicht - zum Mitnehmen viel besser als Blechkuchen.

Ansonsten auch noch gut: Müsli-Muffins mit viel Müsli (aber ausreichend lange vorher in Milch oder Wasser einweichen lassen). Oder würzig mit Mais und Paprika. Oder als Resteverwertung, wenn der Kühlschrank leer werden muss, bevor man ins Wochenende aufbricht, mit allem, was so weg muss: Käse, Wurst, Schinken, Frischkäse...