Vielen Dank nochmal für die vielen Hinweise. Die Fahrt nach Livorno und zurück hat besser geklappt als wir uns das vorgestellt haben. Trenitalia hat zur Zeit eine Pünktlichkeitsoffensive. Keiner der 12! Züge, mit denen wir gefahren sind hatte mehr als 5 Min. Verspätung.
Zu den Umsteigestiuationen:
Innsbruck: XXL-Aufzüge (wie im Krankenhaus) auf jedem Bahnsteig, die ganze Familie paßt auf einmal rein. Einfach bestens.
Bozen, Verona, Prato, Livorno: Aufzüge, die gerade so ausreichen, dass ein bepacktes Fahrrad hineinpasst. Die Aufzüge sind langsam, wenn man wenig Zeit hat und mehrere Fahrten machen muß wird es knapp. Das schieben der Fahrräder über die Gleise ist praktisch nur noch in Verona möglich. An vielen Bahnhöfen wurden die Übergänge zurückgebaut.
Bologna:
Wie beschrieben endet der Zug aus Richtung Brenner an den Stumpfgleisen West. Glücklicherweise fährt der Zug nach Prato an den Stumpfgleisen Ost. Also Umsteigen ohne Unterführung. Einfach am Gleis 1 entlang ans andere Ende des Bahnhofs. Ist in 10 Minuten machbar.
Firenze S.M.N.
Der Sackbahnhof ermöglicht leichtes Umsteigen. Die Züge Richtung Livorno/Grossetto fahren tatsächlich auf den Gleisen 1-4 im Flügelbahnhof. Umsteigen in 15-20 Minunten ist aber machbar. Rifredi haben wir uns garnicht angeschaut, aus dem Augenwickel habe ich am Bahnsteigende Rampen in die Unterführung erkennen können.
Die Auswahl an Fahrzeugen und Fahrradabteilen ist ja wirklich unglaublich. Wir haben immer alles Untergebracht. Teilweise konnten wir den Rollstuhlplatz für den Anhänger nützen.
Bequem ist zum Beispiel der Zug zwischen Bologna und Prato (Niederflureinstieg).
Zwischen Prato und Bologna gibt es Doppelstockwagen, die keine Fahrradpiktogramme haben. Im Wagen mit dem Rollstuhlsymbol kommt man aber prima unter. Hier gibt es dann auch keine Mittelstange im Einstieg.
Richtig spannend wurde es dann erst auf Sardinien. Schienenersatzverkehr Richtung Sassari brachte den ganzen Inselfahrplan durcheinander. Das Wagenmaterial aus den 50er? Jahren bietet nur superkleine Gepäckabteile.
Fahrradfahrer aus Turin haben uns beim einräumen geholfen. Dem Capoditreno war besonders wichtig, dass man überall durchgehen kann. Der hat nur den Kopf geschüttelt: "Vier Fahrräder und dann auch noch die Carozza!"
Es gibt zwar auch superneue Triebwagen auf der Insel, aber die Fahren nicht auf den langen Strecken, sondern z. B. die Kurzstrecke von Olbia nach Golfo Aranci.
Fazit: Es ist machbar. Auf der Anreise haben wir die Fahrt auf zwei Tage aufgeteilt und das war auch gut so. Wir waren um 18:00 Uhr in Livorno und sind gemütlich auf einem markierten Radweg zum Hafen gefahren. Auf dem Schiff erwartete uns eine 4er Kabine mit Dusche. Zurück haben wir uns 13 Stunden am Stück gegeben. Das hat sich schon gelohnt wir zwei super Wochen mit dem Fahrrad auf Sardinen verbracht. (Strecke: Macomer-Bosa-Cugllieri-Cabras-Oristano-Aborea-Costa Verde-Portoxxedu-Arbus-San Gavino, rund 330 km, mit drei Kindern eine ganz ordentlich Tour.) Hier noch ein paar Bilder: (Auch im Anhänger war die Stimmung meistens gut!)