Zumindest was uns Oberfranken betrifft glaube ich an die Existenz eines ländlich-provinziellen Verlegenheits-s, mit dem man aus entsprechend eingeschränktem Selbstbewusstsein heraus versuchte, mit wechselndem Erfolg das bürgerliche Hochdeutsch zu imitieren, ohne dessen grammatikalische Regeln zu kennen (die Städter kennen die genauso wenig). Also macht man halt vorsichtshalber öfter mal ein s mit rein.
Warum etwa heißt es zwar Weihnachtsmann, aber nicht Ostershase ? Warum Kindswohl, aber nicht Gemeinswohl ? Auch den Lammsbraten als Gegenstück zu Deinem Schweinsbraten-Beispiel gips ja nicht.
Früher gabs bei uns in den umliegenden Städtchen mal eine Schmidt-Bank. Selbstverständlich hieß die bei uns auf dem Dorf "Schmidtsbank", denn Vorsicht ist ja die Mutter der Porzellanskiste.
Vom Fahrradsradio sind wir aber jetzt weit weg