Hallo zusammen!
Ich lese gerne die Radreiseberichte hier im Forum.

Früher waren wir aktive Radreisler, mit den Kindern sind wir in den letzten Jahren zu "Wanderern" geworden.
In diesem Jahr wollen wir den Sommerurlaub aber gerne auf dem Rad verbringen. Im Herbst sind wir zum Testen mit unseren Jungs (7 und 10) den Vechteradweg in den Niederlanden gefahren, um zu wissen, ob es ihnen Freude macht.

Wegen Corona können wir vorraussichtlich nicht unsere geplante Tour entlang der Maas ab Quelle in Frankreich (dort ist es die Meuse) machen. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir zumindest in Deutschland, vielleicht auch in Österreich Ende Juni/Anfang Juli fahren können/dürfen.
Ich hatte jetzt schon einige Sachen überlegt, hätte aber gerne noch Anregungen/Tipps.

Wichtig ist, dass der Radweg nicht zu viele Steigungen hat und auf verkehrsarmen, kindertauglichen Wegen verläuft. Ich mag es persönlich auch nicht, dauerhaft an Hauptverkehrsstraßen entlang zu fahren, auch wenn es einen Radweg gibt.
Am liebsten fahren wir natürlich mit dem Wind, den können wir aber leider nicht bestellen

Meine bisherigen Überlegungen waren:
Donauradweg von Donaueschingen (Quelle) bis Passau/Regensburg
Mainradweg
Kombination aus Tauber und Mainradweg
Falls Österreich machbar wäre: Alpe-Adria-Radweg bis Kärnten und dann dort Seenschleife.

Beim Donauradweg habe ich die Befürchtung, dass er vielleicht sehr überlaufen ist, wie ist eure Erfahrung?
Ich würde mich über Tipps freuen. Langsam drängt die Zeit für eine Umplanung unseres Urlaubs (der steht zeitlich leider fix: 27.06. bis 08.07.2020, länger geht leider nicht.)
Grüße aus dem Münsterland
Anja

Möglich ist, dass die südlichen Bundesländer Gastro und Hotels später öffnen als im Norden oder Mitte. Da hast du keine Alternativen im Blick. Söder hat für Bayern im Juli Urlaubserlebnisse angedeutet (was auch mit der MwSt-Senkung für Gastro nicht zufällig zusammenfällt).

Generell wird sich das Urlaubsverhalten in diesem Jahr ändern, also überwiegend Binnenurlaub, was nicht einmal sicher ist. Donauradweg ist sicherlich ein Stück beliebter als Mainradweg, abschnittsweise kann es aber auf allen bekannten und "leichten" Radwegen voll werden. Ferienzeiten der Bundesländer musst du auch mal schauen - soweit noch davor, nicht abschrecken lassen.

Österreich wird vermutlich vor Bayern Tourismus vorsichtig öffnen, Grenzöffnungen sind im Gespräch, könnte aber auch noch später anvisiert sein. Alpe-Adria-Radweg hat im Gasteiner Tal natürlich schon einiges an Steigung - oder wollt ihr das mit Bahn machen? Abwärts von Mallnitz ist zudem Straße, kein Radweg. Sollten die Kinder schon eine Abfahrt steuern können, Gefälle ist schon ordentlich. Eine flexibel gestaltbare Alternative wären Seen im Salzkammergut und Chiemgau, also grenzüberschreitend.

Hallo,
ich werfe dann mal den Mur-Radweg rein.
Den hatte ich dieses Jahr geplant.
Da ich den selber noch nicht geradelt bin, kann ich nichts zur Wegqualität sagen.

Hallo Anja,

ich würde Euch den Mainradweg ab Aschaffenburg in Verbindung mit der Tauber ab Wertheim empfehlen. Und dann mit einem machbaren Übergang ins obere Altmühltal weiter.
Ihr kommt dann an die wunderbaren Badeseen oberer und unterer Brombach vorbei und geht durch die tolle Felsenlandschaft der Altmühl bis nach Regensburg.

Anspruchster Teil werden die ltzten 20km vor Rothenburg ob der Tauber sein, da der Radweg etwas auf und ab geht und der Übergang zum Altmühltal. Das ist aber nicht schlimm und kein wirklicher Berg.

Auf der Strecke habt ihr viel Abwechslung für die Kinder, Burgen, Bademöglichkeiten, Campingplätze, Felsen zum Klettern, Versteinerungen.

Ich würde mal entspannte 2 Wochen dafür schätzen. Weiß ja nicht wie lange ihr plant.

Der wind wird so sicher eher mit Euch sein, da grobe Richtung Süd-Ost geradelt wird.

Der Donauradweg, sagt man, ist spätestens ab Ulm bis Regensburg oder gar Passau wohl ziemlich langweilig.

Gruß rennrädle

Ich finde Ende Juni/Anfang Juli ist ziemlich früh. Ich habe erst Anfang August Urlaub und plane mit Plan B = Verwandtenbesuch und Plan C = Heimattouren. Das ist mit Kindern m.E. noch schwieriger, daher würde ich an eurer Stelle für 2020 keine Tour planen, für die ihr weite Anreisen braucht.

Ich würde an eurer Stelle nutzen, dass ihr von Münster aus relativ schnell in den unterschiedlichsten Ecken landen könnt und vornehmlich Tagestouren planen. Mit den Regionalzügen umsteigefrei bis 1 Stunde von Münster entfernt: Essen, Dortmund, Meppen
bis zu 2 Stunden: Emden, Enschede, Paderborn, Düsseldorf, Wuppertal, Köln, Mönchengladbach

Damit könnt ihr problemlos abdecken:
- den Rheinradweg zwischen Duisburg und Köln
- den gesamten Ruhrpott mit all seinen Radwegen wie Weser-Datteln-Kanal bis Ruhrradweg
- das Bergische Land, mit der Bahn nach Wuppertal oder Remscheid rauf, und dann runter zur Ruhr oder den Rhein oder auf einem Bahntrassenweg
- das Emsland, wenn die Grenze zu den Niederlanden wieder geöffnet hat, gibt es das Grenzland dazu, ebenso Touren auf dem R1 westwärts
- Westfalen zwischen Paderborn und Weser

Wenn dann doch Übernachtungen wieder möglich sein sollten, könnt ihr problemlos den Radius erweitern.

Hallo, Anja,
was ich euch empfehlen würde: Ilmradweg (ab Ilmenau) runter, kurz an dere Saale entlang, dann Unstrutradweg hoch, bei Bahnanreise über den Hainich-Unstrutweg ins Werratal (Wanfried-Eschwege-Witznhausen-Kassel), bei Autoanfahrt von etwa Gebesee den Geraradwewg hinauf, ab Geraberg Moortalradwewgf zurück nach Ilmenau.
Das dürfte wenigere überlaufen sein, als die Donau oder der Main, ist allerdings im Gegesatzb zu jenen nicht ganz steigungsfrfei.

Hallo,

ich war schon wirklich sooft am Main unterwegs und habe ihn noch nie überlaufen erlebt.


Rennrädle

zumindest sind die Grenzübergänge in der Region Emmerich Richtung der niederländischen Privinz Gelderland offen. Ich habe noch heute eine Wanderung zwischen Emmerich-Elten und dem niederländischen Lobith gemacht. Am Sonntag werde ich wohl durch die Gemeinde Monferland wandern. Zur Zeit besteht jedoch die Regelung, dass man bei Einreise in Deutschland nach einem längeren Aufenthalt in den Niederlanden für 14 Tage in Quaranäne gehen muss. Ich glaube, die Grenze liegt derzeit bei 72 Stunden. Tagesausflüge dürfte aber kein Problem sein. Vielleicht sieht es demnächst auch wieder besser aus. Gegenwärtig sind jedoch alle Gastronomiebetriebe, Hotels und Campingplätze geschlossen.

Hallo,
Wie Rennradle nannte : Main-Tauber-Altmühl ist eine Gute Idee, Ich bin dort vor 3 Jahre gefahren, und es is fast Auto”frei” Wenig Steigung und abwechselnd Fluss, Wald, Wiesen usw.
Nur das Stück zwischen Gunzenhausen und Treuchtlingen fand ich langweilig. Am ende der Altmühl bin ich dann noch Donau bis Regensburg gefahren, und ab dort wieder mit Zug zurück.

Ich wünsche Euch einen schönen Tour, es gibt soviele tolle Radwege in Deutschland ( und Niederlande )
Grüsse, Yolanda

na ja, Einkaufstouren oder ähnliche Aktionen in Großstädten wie Venlo, Nijmegen oder Arnhem sind doch etwas anders als eine Fußwanderung im grenznahen Bereich des noch so eben deutschen Ortes Elten. Aber dass seitens der niederländischen Regierung ausdrücklich darum gebeten wird, nicht zu kommen, war mir bisher nicht bekannt. Wenn's dann so sein soll, bleibe ich halt auf der deutschen Seite. Das schöne Gebiet bei Lobith mit den zur Zeit in voller Blüte stehenden herrlichen alten Weißdornbeständen habe ich ja zum Glück heute genießen können.

Nur mal so nebenbei: Sollte die ursprünglich geplante Tour im Sommer doch klappen, könnt Ihr gerne bei mir vorbeischauen / übernachten / das Auto lassen. Ich wohne ganz in der Nähe der Maas-Quelle.

gute idee das anzubieten, denn wir suchen auch oft einen Parkplatz für das Auto für längere Zeit.

bei uns, 10km westlich von Aschaffenburg, könnt Ihr das Auto auch stehen lassen, zumindest auf der Straße um die Ecke aber immer im Blickwinkel von unserem Garten.

Übernachtung direkt bei uns geht nicht, aber die Nachbarin gegenüber hat Übernachtungsmöglichkeiten auch für Familien. (Falls das bis dahin wieder erlaubt ist, denn wir gehören zu Bayern)

Wenn interessant dann einfach nochmal melden.

Rennrädle

Die Corona Problematik mal aussen vor gelassen, daran hatten meine Kinder viel Spass. Ich bin das mit Ihnen geradelt als sie 5 und 7 waren, jeweils im Jahr danach dann weiter bis Budapest und an die rumänische Grenze.

Ueberlaufen ist es maximal bis Wien, danach freut man sich eigentlich über jeden, den man trifft. Wir haben immer gezeltet und hatten da auch in der "Hochsaison" (Sommerferien BW & Bayern) nie ein Problem einen Platz zu finden, wobei wir in Deutschland uns Oesterreich uns auch teilweise einfach ans Ufer gestellt haben.

Gruesse, Alex.

Wie Renata schon schrieb, der Main ist für Kinder Klasse. Wir hatten einen 9-Jährigen dabei der Spaß hatte. Im Juli waren wir unterwegs und von überlaufen konnte keine Rede sein. Am Anfang, zwischen Bayreuth und Bamberg, geht es etwas auf und ab. Generell alles kein Problem für Kinder.
Natürlich werdet ihr auch mal an einer Strasse entlang fahren müssen, was überall vorkommt, aber in der Hauptsache ist der Weg gut geführt.Kauft euch den Esterbauer Bikeline dazu (umfassend Infos).

Abwechslungsreicher und "schöner" wäre:
Ihr strampelt ein Stück den Main abwärts, steigt in Wertheim in den Zug bis Rothenburg/Tauber, um die Tauber aufwärts (für mich waren da üble Steigungen dabei) und radelt die Altmühl abwärts (am Anfang ein Stück den Burgenradweg um die Frankenhöhe zu umfahren) . Nennenwerte Steigungen gibts da nicht.
Die Seen hat Renata schon beschrieben.

Falls ihr im Zimmer übernachten wollt hätte ich einen Tipp wo es auch für Kids cool ist.

Gute Fahrt, habt Spaß und gutes Wetter.

PS: Mit offenen Grenzen würde ich die nächsten Monate nicht rechnen.

Hallo,

das übliche Problem bei diesen Bedenken: Wie voll ist überlaufen und woran macht man das fest? Für mich bedeutet überlaufen in erster Linie, dass trotz großem Angebot an touristischer Infrastruktur es schwierig ist Unterkünfte zu finden und die Leute sich in den Restaurants knubbeln. Dass der Radweg selber voll ist, kenne ich nur als lokales und zeitlich begrenztes Phänomen, weil z.B. an einem Sonntag in den Sommerferien bei herrlichsten Sommerwetter die Leute an den Strand radeln. Voll ist ein Radweg übrigens niemals wg. Radreisenden, sondern wg. vieler Ausflügler. Gerade den immer wieder mit Bedenken bedachten Donauradweg von Passau nach Wien habe ich mehrfach als ausgesprochen ruhigen Radweg erlebt.

Altmühl kann ich als Tipp gerade für Kinder unterstreichen. Und auch wenn's ein etwas schlechter Stil ist: Den Tipp von Martin kann ich nicht bestätigen, ich fand's z.B. an der Unstrut über weite Abschnitte selbst für Erwachsene recht öde und die Infrastruktur schlecht, so dass trotz nur ganz wenigen Radreisenden freie Unterkünfte sehr rar waren.

@all: Bitte keine Corona-Diskussion hier, ggf. löschen wir solche Beiträge! Wie der TO das bei der aktuellen Situation mit seinen Kindern handhabt etc. steht hier nicht zur Diskussion.

Gruß
Uli

Mein Senf dazu:
Die Idee von Renata scheint mir gut be- und durchdacht. Solltet ihr nach Regensburg noch Zeit haben, darf ich den Regental Radweg empfehlen, der auch für Kinder ne menge nettes auf flachen Strecken zu bieten hat.
Bayern lockt….... III Regensburg . Passau (Reiseberichte)

Tauber-Altmühl bin ich vor einigen Jahren auch gefahren. Besonders gut hat meiner Frau und mir der Altmühl-Radweg gefallen. Unterkünfte, Speisen und Weizenbier sind in dieser Region sehr preiswert. Das Gefälle der Altmühl ist so gering, dass beim Radfahren wohl der aktuelle Wind mehr Einfluss als die Fahrtrichtung (flussaufwärts/flussabwärts) hat.
Wenn man die Altmühl abwärts fährt, ist am Ende neben der Weltkulturerbestadt Regensburg auch das Kloster Weltenburg mit schönem Biergarten und die Fahrt dorthin per Schiff durch den Donaudurchbruch von Kelheim an der Altmühlmündung aus interessant.
Was vor dem Hintergrund Corona aktuell machbar und nicht zu riskant ist, müsst Ihr selbst recherchieren bzw. abschätzen. Maps zeigt mir heute für den Donaudurchbruch "vorübergehend geschlossen" an; das dürfte wohl heißen, dass derzeit keine Ausflugsschiffe zwischen Kelheim und Weltenburg fahren.
Karl

Weltenburg erreicht man auch per Fahrrad. Allerdings gehts da über einen Berg..

Jepp. Und zwar über einen steilen solchen.

Hallo Anja,

zum Unstrutradweg sei noch erwähnt, dass es mit der Rumpelburg Bad Langensalza, der Modellbahn Wiehe, der Arche Nebra und dem Erlebnistierpark Memleben etlich kindgerechte Angebote gibt.

Schöne Grüße
Olli

Hallo zusammen!

Erst mal vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps.
@Mütze: Wir würden gerne das Angebot mit dem Autostellplatz annehmen, leider schwinden die Hoffnungen, in diesem Jahr in meinem geliebten Frankreich eine Tour zu machen.
Wir haben jetzt an jedem Wochenende eine schöne Tagestour gemacht, um zum Einen unsere Kondition zu trainieren und zum Anderen, aus diesem Pandemie-Trott etwas auszubrechen: Sehr schön war eine Tour am Niederrhein: Von Wesel nach Duisburg und in Orsoy auf die andere Rheinseite über Büderich zurück nach Wesel.
Am vergangenen Sonntag waren wir auf der Moor- und Aatalroute bei Spelle im Emsland. Auch nett, aber ähnliche Gegend wie zu Hause. Deshalb wäre Urlaub v. a. eine unbekannte Gegend. Das ist für Kinder deutlich spannender.

Ich werde mir mal die Tourentipps genauer anschauen, v. a. den Ilmradweg und die Ergänzung mit Altmühltal. Ihr seid wirklich super.Alpe-Adria fänden die Kinder super, ich war mir mit der Steigung dann aber auch unsicher. Wenn dann auch noch die Abfahrt ab Mallnitz Straße ist, scheidet er eigentlich schon aus.

Die Kinder fänden den Isarradweg noch toll, da er durch München verläuft (sie sind Bayern-Fans). Ich mag ja Großstädte nicht so gerne, wäre der denn gut zu radeln mit Kindern?

Leider ist unser Urlaub ja fix, sonst würden wir gerne erstmal verschieben. Ich denke aber, dass Urlaub auf dem Rad noch am unbedenklichsten ist. Und Bewegung ist gerade für die Kinder so wichtig in dieser Zeit!!!!
Ich hatte nur Bedenken bei den beliebten Radwegen, ob wir Unterkünfte finden. Vom Zelten hält mein Mann so gar nichts. Und mit 2 Kindern immer spontan eine Pension o. ä. zu finden ist zwar viel spannender und aufregender, als vorab zu buchen, wahrscheinlich wäre es dann aber eher ein Lotteriespiel (früher haben wir nie vorab gebucht und eigentlich immer was gefunden, bis auf eine Etappe am Loire-Radweg. Da hatten wir nicht an Christi Himmelfahrt gedacht. Es war in Strömen am Regnen, und in den Orten, durch die wir fuhren, war alles ausgebucht. Schlussendlich haben wir beim Hotel angerufen, welches wir morgens in Saumur verlassen haben, ob sie noch ein Zimmer für uns hätten und sind dann im strömenden Regen wieder zurückgeradelt. Sowas vergisst man nie, auch wenn schon 20 Jahre her ist).