Lehrbücher....... Jura Die Neuauflage erscheint erst
2020........................... In der Basler Zeitung steht, dass das Buch Lust macht, im Jura auf Entdeckungsreise zu gehen.
.......................... Große Jura-Prüfung 2012 Karte................. Französischer Jura .......................... OpenFietsMap ............................1972 Ein Amtsrichter ringt vier Neussern das Versprechen ab, nie wieder auf die Bögen einer Eisenbahnbrücke über den Rhein zu klettern.
............................Bis heute haben weder die Wasserschutzpolizei, noch das THW, die Feuerwehr oder die Hundesuchstaffeln der Polizei nach uns gesucht. Wenn Züge nicht fahren konnten, dann war das nicht mehr unsere Schuld.
............................2015 Die Patriarchen studieren Jura.
............................Jura oder "Zwei Patriarchen im Intensivkurs" (Reiseberichte)............................2017 Die Patriarchen sind zurück.
............................Strecke geplant ........ Die verpassten Abschnitte sind für die nächste Tour der Patriarchen vorgesehen ............................Strecke gefahren....... Altkirch . L’Isle-sur-le-Doubs (caminaro) Prolog:............... Neuss-Altkirch (F) oder: „genug gebastelt.“ (Reiseberichte)Die Anreise nach Altkirch war neben der ordentlichen Körperertüchtigung mit der ständigen Vorfreude verbunden, mit Ingo wieder auf Tour zu gehen. Es ist Mitte August, seit kurzem ist die Rheintalstrecke gesperrt und meine Wartezeit auf dem Campingplatz zieht sich wie Kaugummi in unendliche Längen. Gegen 22:00 Uhr strampelt der gute Freund endlich mit 3 Stunden Verspätung schnaufend den Berg hoch. In Windeseile bauen wir zusammen sein Zelt auf und schlagen uns hungrig auf die Planen unterm Baum. Die Zeit kennt für uns kein Ende. Unausgesprochen wird klar, dass wir unsere Lorbeeren im Leben längst verdient haben.
Auch wenn wir uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen wollen, so stellt sich doch die berechtigte Frage:
„Brauchst Du noch ne Professur?“ Tag 1: Altkirch . Vieux-Ferrette . Liebsdorf . Cornol . Col des Rangiers . Saint Ursanne........... oder: "Was stört mich mein Geschwätz von gestern?"
In der Nacht hat es geregnet und bereits nach einem Kilometer spielt die Lampe an Ingos Rad mal wieder verrückt. Einen Faden dazu gibt es
hier. Ich kenne den Zirkus schon von vor zwei Jahren.
Über kleine Wege radeln wir frohen Mutes unserem ersten Highlight entgegen.
In Vieux-Ferrette hat der
Käsepapst Bernard Antony sein Domizil. Bei bestem Wetter parken wir unsere Karossen standesgemäß vor der Pforte und begeben uns ins Allerheiligste.
"Beginnen Sie bitte mit dem Chaource auf sechs Uhr und probieren Sie die nachfolgenden Käse im Uhrzeigersinn." Der zarte Schmelz des
Bleu d’Auvergne war der passende Abschluss einer kleinen Zeitreise. Brot, Butter und ein exzellenter
Muscat Grand Cru Goldert 2013 rissen zwar ein tiefes Loch in die Reisekasse, sorgten andererseits für eine ausgezeichnete Stimmung.
Die Erkenntnis, dass aus der heutigen Königsetappe aus Radlers Sicht nichts mehr werden wird, bereitet uns wenig Sorge.
Königsetappe? Im Januar hatte ich den Track in BaseCamp geplant und mir erst im Juli die Papierkarte genauer angeschaut. Da waren beim Anstieg auf den
Col de la Croix doch tatsächlich drei Steigungspfeile mit der Erklärung 16% vermerkt.
Das geht heut nimmer!
In Cornol beobachten wir den Verkehr auf der N6. Die ist seit der Eröffnung der Autobahn nicht mehr sehr stark befahren So radeln wir hoch bis kurz vor den Col des Rangiers.
Radeln? Naja. Auf so manch einer Rampe waren es auch 14%. Die 9% oder 10% las ich auf dem Tacho und auf dem Navi nicht selten. Oben hätten wir uns beide eine Champagnerdusche verdient, doch es blieb beim schnöden Wasser.
Die Abfahrt nach St. Ursanne könnte schöner nicht sein. Die Zeltwiese auf dem Campingplatz bietet uns ausreichend Platz und einen lustigen Abend in Gesellschaft eines italienischen Rennfahrer Teams.
Am kommenden Wochenende werden
aufgemotzte Stinker die Bergstrecke malträtieren. Andere Zelter und mich malträtiert nur das Gegröle des holländischen Teams bis in die Nacht und am frühen Morgen ab 6:00 Uhr.
Tag 2: Saint Ursanne . Saint-Hippolyte…….. oder: „selber Kochen? So ein Quatsch!“
Wie immer ist uns das Frühstück heilig. Vorräte haben wir noch genügend. Gestärkt machen wir uns auf den Weg entlang des Doubs. Mal ist es die linke Seite, mal die rechte Seite. Scheinbar erwischen wir immer die mit der heftigsten Rampe. Kurz vor dem Campingplatz bei Glère sind es 15%. Was für eine Schinderei!
Schön ist es aber trotzdem.
…….. Frühstück in St. Ursanne
…….. Rennstinker in St. Ursanne
…….. Alte Zollstation bei Brémoncourt
…….. Pause bei Glère
…….. verschobenes Haus nach Erdrutsch bei Vaufrey
…….. Angelidylle in Saint-Hippolyte
…….. Zeltidylle in Saint-Hippolyte
Gegen Mittag bauen wir die Zelte auf, halten einen Mittagsschlaf und verwerfen die Idee, heute mal selber zu kochen.
Im Restaurant an der Brücke serviert uns Madame Guillaume
„La truite d'Appenans aux amandes“ zum Chardonnay. Als Nachtisch servierte sie mir
"un colonel". Eine Kugel Zitronensorbet in einem vollen Glas mit Wodka. Liebe Leute, sowas mag ich ja gar nicht. Madame Guillaume verstand meinen Einwand zunächst nicht, brachte mir dann jedoch eine doppelte Portion Sorbet ohne Wodka.
Tag 3: Saint-Hippolyte . Dampjoux . Vallée de la Barbèche . Belvoir . Orve . La Source Bleue . Cusance . Pont-les-Moulins …….. oder: „ein perfekter Tag“
Vor 2 Jahren sind wir von hier dem
Dessoubre gefolgt und standen schon damals vor einer verschlossenen Ladentüre. Auch gestern blieb uns die Türe während der Mittagszeit verschlossen.
Heute haben wir das Glück der Tüchtigen und die schöne Holztüre der
Crèmerie Au Bon Comté öffnet sich mit leisem Geklingel. Madame Marie Francoise Socie heißt uns herzlich willkommen. Die Käsetheke ist der Hammer.
Beladen mit mehreren Sorten Käse, sauleckerer Marmelade, Butter, einer geschenkten Flasche Milch sowie Baguette, Croissants und Pain au chocolat, lassen wir uns am Ufer des Doubs nieder und wollen gar nicht mehr weg.
Das Vallée de la Barbèche ist ganz hübsch, die Straße schmal und der vermeintliche Talschluss vor Belvoir noch im Rahmen des Machbaren.
Mit diesem Blick wäre die kommende Abfahrt ins Vallée du Cusancin perfekt.
Aber.... kommt es erstens und dann anders.
Im November 2016 berichtete Fabian hier im Forum über seine kulinarische Jurareise.
Kulinarische Radreise im Jura (Reiseberichte)Dabei erwähnte er die kommenden Rampen und das Château de Belvoir mit keiner Silbe. Es muss am deftigen Mittag- und Abendessen gelegen haben.
Egal. Nach einer kleinen Ebene folgt der endgültige Talschluss mit 15% hinter Vernois-Lès-Belvoir.
........ Wen interessiert schon die Richtung? Wichtig ist die Zahl.
........ Blick von oben zurück
........ Blick von oben nach vorne.
........ Auf der großen Wiese vor dem Château de Belvoir gibt es erstmal ne längere Pause
........ mit phantastischem Blick
........ und bescheidenem Glücksgefühl.
Eigentlich endet die Straße am Tor zum Schloss. Doch es gibt einen schmalen Fußweg hinab an der Süd-Ost Seite, der zur
Eglise Saint-Nicolas à Belvoir führt und für die Unerschrockenen befahrbar ist.
…….. mit einem bewundernswerten Blick auf die Rosen verlassen wir diesen schönen Ort
…….. und erreichen hinter Orve die kleine D119, auf der uns auf den nächsten 15 km 2 Autos begegnen.
…….. auf dem Trampelpfad zur
Source Bleu begegnen uns viele Wanderer, die den Weg vom Parkplatz nicht scheuen. Wie immer versuchen wir das Ende des Pfades radelnd zu erreichen.
Während eines Cappucinos im Cafe ziehen dunkle Wolken auf. Zum angepeilten Campingplatz in Baume les Dames sind es noch 13km. Wir geben Gas, finden bereits einen CP nach 7km, testen die Toiletten und werden so etwas von freundlichst begrüßt, dass wir keine andere Wahl haben.
Wir bleiben hier! Der
Camping de L'Île bei Pont-les-Moulins im Tal der Cusance ist ein wahres Kleinod für Radler. Die Inhaberin kommt aus der Schweiz, zeigt uns unsere Parzelle und bietet uns einen Wohnwagen an, der mit Bänken und Tisch ausgestattet ist. Es gibt kostenloses WLAN, Strom und Brötchenservice am nächsten Morgen. Weiterhin stehen dem Radler auch überdachte Sitzbänke zur Verfügung. Eine 4-sprachige Bibliothek sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Auch vom EV6 liegt der Camping de L'Île nur knapp 4 Kilometer entfernt. Ein Umweg, der sich bestimmt lohnt, auch wenn ich den Municipal in Baume les Dames nicht kenne.
Zwei Aussagen möchte ich nicht unterschlagen:
1. „ Auch wenn auf unserem Campingplatz alles belegt ist, so finden sich für Radler immer noch ein Tisch und zwei Stühle.“
2. „ Jürgen, ist es ok, wenn ich uns vier Bier hole?“ ........ noch vor dem großen Regen schaffen wir den Sprung ins Trockene
........ draußen ist es recht ungemütlich
........ im Wohnwagen könnte die Stimmung nicht besser sein
........ Brot haben wir für die nächsten Tage genug. Es wird jedoch Zeit, eine Abhandlung über die verschiedenen Aggregatzustände französischer Backwaren in deutschen Ortliebs zu verfassen.
Während einer kurzen Regenpause schaffen wir es sogar, die Zelte halbwegs trocken aufzubauen.
Eingangs schrieb ich noch:
".......ein perfekter Tag!" Es sollte nicht der letzte bleiben.
Tag 4: Pont-les-Moulins . Baume les Dames . Besancon . Busy . Chenecey-Buillon . Vallée de la Loue …….. oder: „ noch so ein perfekter Tag“
…….. an der Mühle scheint wieder die Sonne
…….. der Doubs ist immer wieder schön
…….. der EV6 am Kanal bei Baume les Dames
…….. ich mag die bunten Kirchenfenster
…….. ich mag auch diese Cremerie, obwohl die in St. Hippolyte unschlagbar ist.
…….. Das Café National hat bestimmt schon bessere Zeiten erlebt.
Auf der Fahrt über den EV6 sehen wir bis Besancon immer wieder kleine Frachtschiffe sich durch die Schleusen schleusen, ……..
…….. Sonnenblumen in der Sonne blühen, ……..
…….. und ratlose Radler, über die nächste Übernachtung rätseln.
Der nächste CP ist in Besancon, der übernächste in Ornans an der Loue. Zum nächsten hab ich keine Lust. Zum übernächsten ist es nach meiner Streckenplanung für heute zu weit.
Der folgende Dialog mag Auskunft über unsere Dialogfähigkeit geben.
„Iingo, hast Du Bock, in Besancon zu übernachten?“
„Das kennen wir schon. Außerdem ist es da gefährlich! Diebesbanden soll es geben.“
„Gerüchte.“
„Gesindel.“
„FakeNews.“
„Komm, lass uns in die Stadt radeln, was zum Essen kaufen und dann fahrn mer weiter!“
„Ich rauch noch eine“
"Ja, passt schon."…….. ne halbe Stunde später gibt’s in Besancon Kekse, Wasser, Wein und Schokolade. Brot haben wir noch ausreichend
…….. das Leben ist ein langer ruhiger Fluss
…….. für diese Gattung gibt es kein Ende. Niemals!
…….. diese Gattung verschwindet in den nächsten Tagen in die Kochtöpfe der Nation.
Ein Stück hinter der Schneckenfarm windet sich der Track links den Berg hoch nach Busy. Der Doubs strahlt wunderschön in der nachmittäglichen Sonne.
Die Auffahrt nach Busy ist schwer aber noch so gerade radlbar. Der nachfolgende Anstieg hoch zur N83 kostet mich die letzten Nerven.
Bei 39% steigt mein Garmin mit leeren Akkus aus. Ich schiebe 50kg in 20-Meter Etappen die Rampe hoch. Natürlich sind die 39% Spinnerei. 19% bescheinigt mir mein Tacho.
Oben auf der N83 ist so gut wie kein Verkehr. Auf dem Standstreifen lässt es sich vorzüglich rollen.
Hätte, Wette, Fahrradkette. Wären wir bereits bei Beure auf die N83 gefahren, hätten wir den Doubs nicht so wunderbar in Erinnerung behalten, die Ente und die Schnecken nie gesehen.
Kurz hinter der N83 und nach ein paar Metern auf der D10 wollen wir rechts runter. Doch ein Schild
Sackgasse lässt mich zaudern. Wenn’s da unten an der Loue wirklich nicht weitergeht, müssten wir die Rampe wieder rauf.
Wir rollen gemütlich die D10 bis zur Brücke in Chenecey-Buillon runter und schlagen uns über Trampelpfade, halb verschlossene Zäune, über fremde Grundstücke bis zum nächsten Forstweg an der Loue durch. Das hätte auch ins Auge gehen können, denn Alternativen bedeuten Umwege.
Etwas später finden wir eine Wiese. Eine schöne große Wiese am Fluss. Stille. Eine atemraubende Stille umgibt uns. Zeit, zu bleiben? Ja!
Zeltaufbau, Katzenwäsche, Dinner for two. Die restlichen Essensvorräte verstauen wir unter den liegenden Patrias im Rahmendreieck, trinken die letzten Tropfen vom Roten und krabbeln in die Schlafsäcke.
„Iingo, gibt es hier Füchse?“
„Nö. Da wo es Bären gibt, machen sich die Füchse rar.“
„Gerüchte.“
"Schlaf gut, war schön heute."Draußen ist es stockfinster. Nicht ein Laut ist zu hören. Kein Rascheln im Gras, kein Fauchen vom Luchs. Mir ist es unheimlich. Das einzige Geräusch, das mich nicht schlafen lässt, ist das Pochen der Blutbahn in den Ohren. Ich denke an die Nacht in Portugal, in der der Fuchs mein Zelt zur Spielwiese erkor. Mir bleibt nur eine Schlussfolgerung:
„Füchse mögen nur gelbe Zelte. Simplify your live! Gute Nacht.“ Tag 5: Chenecey-Buillon . Châtillon-sur-Lison . Lizine . Amondans . Cleron . Ornans …….. oder: „in diesen großartigen Landschaften geht uns das Herz auf“
Um 08:03 Uhr sitzen wir auf den Rädern, rocken die Wiese, tanzen über Forstwege und stolpern über groben Schotter. Es ist noch frisch, das Frühstück muss warten.
…….. ein Blick auf die Loue am frühen Morgen
…….. ein Blick auf den einen Patriarchen am frühen Morgen
…….. ein Blick auf den anderen Patriarchen am frühen Morgen
…….. mir kommt Kunze in den Sinn.
„……… ein Ende ist nicht abzusehen!“ …….. Wo sind denn hier die Burgfräuleins?
…….. Weiter gehts.
…….. Natur pur
........ für diesen Blick sitze ich jetzt 850km im Sattel. Genial.
An dieser kleinen Brücke hat uns die Straße zurück. Von hier ist es
nicht möglich, der Loue Richtung Ornans in Ufernähe zu folgen. Entweder muss man nördlich über Épeugney der D101 folgen oder die D135 und D103 über Amondans nach Cleron wählen. Durch
Épeugney bin ich auf meiner Tour nach Rom gekommen.
Klick Heute möchte ich sagen, dass die Strecke über Amondans die schöneren Ausblicke bietet.
An der kleinen Brücke brauche ich noch ein paar Minuten für mich. Ingo fährt schon mal vor und sucht einen Platz fürs Frühstück. Ich werde ihn so schnell nicht wiedersehen. Mein Hinterrad ist fast platt. Der erste Platten nach 5700km. Da ich keine Lust habe, alleine zu schrauben, schiebe ich die Karre bis zum Frühstücksplatz am Ufer der Loue. Es sind nur 2km. Zu zweit schraubt es sich leichter und mit schwarzen Fingern schmeckt der Kaffee einfach besser. Dass der Schwalbe Dureme solange hielt, fasziniert mich. Bei genauer Betrachtung stellt sich raus, dass sich ein Mini-Glassplitter langsam durch den Mantel gearbeitet hat.
…….. Kommen wir zu den schönen Ausblicken.
Vor Lizine............
........ In Amondans
........ Oberhalb von Cleron Ich möchte nicht verschweigen, dass der Aufstieg nach Amondans ganz schön viele Körner gekostet hat und einem auf dem Weg zwischen Cleron und Ornans auf der linken Seite der Loue auch nur die Höhenmeter geschenkt werden.
Bei den Patriarchen zeigen sich nun erste Ermüdungserscheinungen.
Ich liebe
diesen Ort. Ich liebe
diesen Platz. Ich liebe dieses Café.
Ingo besorgt in der benachbarten Pâtisserie jede Menge süsses Zeugs. Wir hocken auf der Terrasse mit lang ausgestreckten Beinen und lassen es uns richtig gutgehen. Es gibt nichts mehr zu tun, als einen Tisch fürs Abendessen zu reservieren und zum Campingplatz zu radeln.
Die Erfahrung von Fabian, der auf seiner Tour dem Tipp aus dem Jurabuch folgte und die Beschreibung, dass diese kleine und wundervolle Adresse einfach nur gut ist, lässt mir das Wasser im Munde zerlaufen. Wir fahren also direkt zu Madame Marylène Rigoulot, lassen dabei den Tisch von Gustav links liegen und sind erstmals schwer angeschlagen.
Ein Feuer hat
Le Jardin de Gustave den Garaus gemacht.
Wann das Restaurant wieder eröffnet, konnte uns Madame Rigoulot nicht sagen. Wir wünschen ihr alles Gute und radeln zum Campingplatz. Irgendwer hat mal hier im Forum geschrieben, dass der erste CP hinter Ornans kostenlos sei.
Also: Dieser CP macht den Eindruck eines Aldiana-Clubs für Wohnmobilenthusiasten mit aufgeschnallten eBikes und ist mitnichten kostenlos.
Wir radeln zurück. Wir erfreuen uns gemeinsam an diesem Ort.
Der
Camping Domaine Le Chanet hat einen Swimmingpool. Bevor wir diesen entern, quatschen wir noch länger mit einem Australier, der auf einer Weltreise seiner Honda 110 mit Beiwagen die Sporen gibt.
„Ich hol mal drei Bier“ Mit nem Hamburger, fettigen Pommes und Chicken McNuggets beenden wir im CP-Resto den Tag, der so wundervoll begann.
Tag 6: Ornans . Chantrans . Bolandoz . Nans-sous-Sainte-Anne . Source du Lison . Salins-les-Bains …….. oder: „mir gehen die Körner aus!“
Zum einen hab ich mit den fetten Fritten schlecht geschlafen, zum anderen bereitet mir der geplante Aufstieg über Chassagne-Saint-Denis nach Bolandoz doch erhebliches Unbehagen.
Gegenüber vom
Pizzaautomaten versorgen wir uns mit dem notwendigen beim Bäcker und beim Metzger, trinken noch 2 Cappus im Café und erkundigen uns in der Touristeninfo nach der geplanten Strecke.
„Ui-Jui-Jui-Jui-Jui-Au-Au-Au…“ verstehe ich auch ohne Französischkenntnisse.
Dass die freundliche Dame dabei die Augen nach oben verdreht und die rechte Hand steil gegen die Ladendecke reckt, gibt mir den Rest.
Ingo war bei dem Gespräch nicht dabei. Seine Körpersprache drückt vollste Zufriedenheit, gepaart mit unerschütterlichem Selbstvertrauen, aus.
......... gewisse Unterschiede sind durchaus erkennbar.
Wir nehmen die D492 nach Chantrans. Sie scheint meiner augenblicklichen Stimmung eher entgegenzukommen. Ich hechel Ingo hinterher, komme überhaupt nicht in meinen Rhythmus und hadere mit allem an mir. Dass Ingo des öfteren vorfährt ist völlig in Ordnung und war zwischen uns auch so abgesprochen. Heute nervt mich das. Die Beine sind schwerer als schwer, der Kopf und alles tut weh und ich bin nicht in der Lage, in meine Kraft zu kommen.
Dabei sind es nur 250hm auf 5km. Heute meine Grenze.
Oben wartet Ingo, verliert kein Wort über die Warterei und reicht mir mit seinem großen Herzen einen Kaffee.
Die Hochebene bei Bolandoz ist ein butterblumenbunter Traum in Grün.......
......... da lohnt es sich so richtig, einen Umweg in die Botanik zu machen.
........ Blick nach vorne
........ Blick zurück
........ Großartige Abfahrt ins Vallée du Lison
........ Großartige Rückansicht auf die romantischen Gärten in Nans-Sous-Sainte-Anne
........ Mit diesem Blick möchte man stundenlang verweilen
........ doch eine ausgedehnte Vesper gibt es erst an der
Source du Lison. ........ Noch mehr Bilder gibt es
hier Bevor wir unser Zelt in Salins-les-Bains aufschlagen können, geht’s noch einmal rauf …………
……… und einmal runter.
„Jürgen, 2 Bier?“ Da ich nach 700hm zu platt bin,
"piep" zu sagen, beenden wir den Tag im Resto vom Campingplatz so ganz ohne fettige Pommes.
Tag 7: Salins-les-Bains . Pont-D'Héry . Andelot-En-Montagne . Les Nans . Champagnole …….. oder: „Bergfest!“
Direkt vor dem Campingplatz führt die D472 rechts ab nach Mouchard. Es sind lediglich 8 flache Kilometer. Bis wir dort eintreffen, wird es noch ein wenig dauern. 180 km und gute 2000hm brauchen Zeit.
Salins-les-Bains ist eigentlich nur ein lautes Straßendorf an der D472, dass wir auf dem schnellsten Weg verlassen wollen. Erst auf der D467 Richtung Pont-D'Héry wird es ruhig. Selbstverständlich geht es bergauf. Langsam aber stetig. Oft schweift mein Blick nach links ins Tal der Furieuse auf der Suche nach einer Bahntrasse. Erst in Pont-D'Héry können wir sie erkennen. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sie befahrbar ist.
…….. Rathaus von Salins-les-Bains
…….. Bahntrasse bei Pont-D'Héry
…….. Bergfest in Andelot-En-Montagne
„Ingo, wie kommen wir eigentlich nach Hause?“
„Ich dachte, Du wolltest einen Stinker vom ADAC in Freiburg mieten“
„Kann ich machen. Nur wann musst Du zu Hause sein?“
„Spätestens am Mittwoch. Donnerstag hab ich Geburtstag.“
„Ich will Dienstag zu Hause sein. Mittwoch gibt es kein Schützenfest mehr.“
„Schützenfest? Meinste?“
„Ja klar!“
„Ach ne, ich weiß nicht“
„Außerdem möchte ich dir zeigen, was ich so gebastelt habe.“
„Na gut. Aber ich kann nicht so lange machen, will nen frühen Zug ab Neuss bekommen.“Ich zücke mein Handy, reserviere telefonisch einen großen Kombi beim ADAC in Freiburg. Derweil versucht Ingo einen Zug mit der App auf seinem Daddelphone zu buchen. Es scheint schwierig zu sein. Die Zeit vergeht…………..
…….. irgendwann brechen wir ohne Buchung auf. Der nächste Berg ruft.
…….. Ist das nicht schön hier?
........ vor der nächsten Rampe gibt es in Les Nans eine verdiente Abkühlung.
........ und nach der Rampe eine verdiente Abfahrt über die
Route des Sapins. ........ mitten rein ins schöne Champagnole.
…….. weiter zum Campingplatz
…….. zurück ins Dorf. Aus "Le Pirat" wurde
San Marco „Ingo, ich möchte mich bei dir ganz herzlich bedanken. Du hast heute an den fiesen Rampen mehrfach in Sichtweite auf mich gewartet.“
„Ich merkte, dass dir das wohl bekommt.“Wohl bekomms!