habe bisher mit einer Armenierin, einem Litauer und einer St. Petersburgerin gesprochen. Alle würden in ihren Ländern nicht reiseradeln
War letztes Jahr in Armenien radeln, die Leute dort fanden es zwar sehr ungewoehnlich, weil niemand von ihnen auf die Idee kaeme, mit dem Rad ueber die Berge zu fahren. Und Berge gibt es wahrlich genug.
Ausser, dass es kalt sein koennte im Zelt hatte keiner irgendwelche Bedenken, schon gar nicht wegen Sicherheit, im Gegenteil, es erschien allen voellig normal, weil sie selbst auch mal gerne zum Picknick uebers Wochenende zelten faehren oder im Urlaub...
Nicht mal der Auto-/LKW-Verkehr stellt dort eine nennenswerte Gefahr dar, so ruecksichtsvoll wurde noch selten irgendwo ueberholt
Mein Fazit: Wenn man Einheimische in Laendern fragt, in denen Radeln voellig unueblich ist, kommt schon allein aus dem Grund eine eher negative Antwort. Sind das dann noch zusaetzlich Laender, in denen Individualreisen unueblich sind, wird Dir kaum jemand dazu raten dies zu tun, so lange er nicht selbst ueber eigene Erfahrungen verfuegt. Aber diese Leute sind eben selten.
Einheimische sind eben oft nicht in der Lage, die spezifische Gefaehrdung bei bestimmten, ihnen unbekannten Taetigkeiten (Radfahren, wild Zelten) einzuschaetzen. So wird die Gefahr sowohl ueber- als auch unterschaetzt.
Dazu kommt, dass der allgemeine Ruf eines Landes bei vielen Reisenden sich stark auf die "gefuehlte Sicherheit" niederschlaegt. Mein Eindruck ist, dass in Osteuropa eher zu viele Gefahren gesehen werden, wogegen in Westeuropa (einschliesslich DE) grundsaetzlich erstmal alles als sicher gilt (weil es vertrauter/bekannter scheint?), was wohl kaum den Tatsachen entspricht, sonst gaebe es hierzulande keine Kriminalitaet.