Von Villach nach Griechenland (welche Strecke? - Page 2 of 2

#1132289 - 05/27/15 06:05 AM Re: Von Villach nach Griechenland (welche Strecke? [Re: Toxxi]
irg Member Offline Posts: 6,767	Hallo! In Antwort auf: Toxxi In Antwort auf: irg Zwischen Mrkopalj und Jasenak hast du Forststraßen in einem unübersichtlichen Waldgebiet eingeplant. Wie sieht es denn da mit Landminen aus? Meines Wissens gibt es in Kroatien immer noch ungeräumte Minenfelder. Das Problem sind dabei auch nicht die großen Minenfelder, die sind markiert, sondern die kleinen und einzelne Minen. Und vor allen Dingen können Minen auch weggespült werden in solche Bereiche, die eigentlich als sicher gelten. Kann jemand was dazu sagen? Gruß Thoralf Ich fürchte, eine letztgültig richtige Antwort auf die Frage "Wo genau besteht in Kroatien Minengefahr?" kann und wird es erst geben, wenn die letzte Mine endgültig vergammelt ist. Das werden wir nicht mehr erleben. Es gibt meines Wissens zwei Möglichkeiten, das persönliche Risiko auf Minenauslösen zu minimieren: Einmal gibt es eine Seite www.hcr.hr , die verdächtige Regionen darstellt. Dann kann man allgemein davon ausgehen, dass in oder näher an ehemals umkämpften Gebieten das Minenrisiko höher ist als anderswo. Aber: Ganz so einfach ist das dann offenbar auch nicht. Es kann auch anderswo vereinzelte Minen bzw. kleine Minenfelder geben. Von manchen wissen die Einheimischen mehr, von manchen wissen sie sehr wenig bis nichts. Ich kann mich z.B. an einen Fall erinnern, bei dem einheimische kroatische und österreichische Jäger weitab von gefährdeten Gebieten, wie sie dachten, von einer einsamen Panzermine in die Luft gejagt wurden. Zum angesprochenen Gebiet nahe Mrkopalj: Ich habe mir wegen einer Durchquerung dieses Waldgebietes keine Sorgen gemacht. Meines Wissens ist es dort ruhig geblieben. Da ich beim Radeln ohnehin auf der Forststraße bleibe, sehe ich kein ernsthaftes Risiko für mich. (Eine Forststraße, die seit mehr als 20 Jahren nicht mehr befahren wird, ist klar erkennbar. Die meide ich selbstverständlich.) Wild campen sollte man in bärentauglichen Gegenden ohnehin nahe von menschlichen Ansiedlungen, also fällt auch dieses Risiko weg, so lange man das Zelt nicht ins ungenützte Unterholz oder einen Wald stellt. Zu Mrkopalj und einem Nachbardorf (ich weiß leider nicht mehr welchem) habe ich übrigens im Profil einmal einen Bericht gelesen: Zu Beginn der Kämpfe in Kroatien haben auch dort die jungen Männer Opas alten Karabiner geputzt und Straßensperren aufgebaut. Es könnten ja die jungen Männer aus dem Nachbardorf Opas alten Karabiner putzen und.... Ende nie. Das hat in den meisten Bereichen in Kroatien zum Krieg geführt, nicht aber bei Mrkopalj. Dort haben ein paar alte Opas, die sich noch aus der Zeit des Widerstandes gegen die deutschen und italienischen Besatzer über die Dorf- und Volksgruppengrenzen hinaus gekannt haben, die Sache in die Hand genommen und vereinbart, dass Frieden zwischen ihren Dörfern bleibt, und das war es dann auch. Die jungen Männer haben Opa den Karabiner wieder zurück gegeben, die Straßensperren abgebaut und sich weiter vertragen. Manchmal kann eine Lösung ganz einfach sein. Auch aus diesem Grund nehme ich nicht an, dass dort das Minenrisiko hoch wäre. Ich kann nur das Wissen, das ich habe, weiter geben. Experte bin ich nicht. Bedenklich habe ich die Diskrepanz zwischen dem, das oft geglaubt wird ("Die Minenfelder sind eh alle markiert, alles andere harmlos.") und dem, das mir Einheimische gesagt haben, von dem auch einzelne Beiträge in Qualitätsmedien berichten: Es gibt große, markierte Minenfelder, daneben aber auch viele kleine Felder oder eher vereinzelte Minen, von denen wenig bekannt ist. Die zweite Seite wird halt nicht gerne öffentlich zugegeben, das stört das anziehende touristische Bild. Wie damit umzugehen ist, wird eine individuelle Entscheidung sein, die nur jeder für sich selbst treffen kann. lg! georg
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Ich bin mir nicht sicher, ob du das qualifizierte Kartenmaterial schon in Betracht gezogen und das entsprechende Kapitel meiner Via Dinarica gelesen hast. Es gibt für Montenegro gutes Broschüren-Material zu MTB-Routen - mittlerweile landesweit. Für den besagten Bereich ist für dich insbesondere Top Biking Trail 3 relevant (ich habe die Broschüre auch in natura). Entsprechend gibt es zwar westlich von Plav ein schwere fahrbare Runde durch die Berge, aber nicht mit Grenzübergang. Es gibt zudem ab Murino eine Variante zum Cakor-Pass, die nach Rozaje führt - dort dann entsprechend die Straße nach Pec weiter. Das erspart immerhin die Straßenroute von Plav über Berane nach Rozaje, welche schon stärker befahren ist. Für Wegstrecken, die nochmals über die Strecken der MTB-Broschüre hinausgehen, habe ich bzgl. Fahrbarkeit starke Zweifel - schon Top Biking Trail 3 ist durchgehend für Gepäckfahrer nicht geeignet - die Broschüre erklärt das ebenfalls. Die Streckenbeschreibung sind gemäß meiner Erfahrung darin sehr genau. Je mehr MTB-typisch deine Ausrüstung ist, desto mehr kannst du dir zutrauen. Mit Lowridern etc. würde ich aber von den schwierigen Teilen abraten. Interessante extreme Offroad-Varianten findest du auch im MTB-Forum von Alpenzorro, der hier unter stuntzi Mitglied ist. Der ist aber dort auch "nur" den Cakor-Pass gefahren, wenn ich mich recht erinnere.

Nicht vergessen solltest du auch den Schnee, falls es Frühsommer sein sollte. Zuweilen liegt er dort länger als man hier aus nördlicher Betrachtung denken mag. Geräumt werden die Pisten schon gar nicht. Siehe auch dazu meine Erfahrung immerhin bereits zu Mitte Juni.

Zu den Minen im Norden von HR: Wie Georg (irg) es einschätzt, sehe ich es auch. Die Waldgegend dort war wohl kaum vermint, anders war es bereits um Plitvice. Minenschilder habe ich in diesem geamten Gebiet nicht gesehen (gilt auch für NP Risnjak, Region Fuzine). Es sei auch erwähnt, das bei Jasenak das Wintersportzentrum Bjelolasica (im Sommer aber verlassen), welches auf dem gleichen Höhenrücken wie besagte Straße sich befindet, schon wegen der Pistenflächen weitreichend minenfrei sein muss.