Ich vergaß zu erwähnen, dass der Radweg zwischen St. Vith und Steinebrück neu geführt wird und nicht so wie in meinem Radatlas Südeifel beschrieben: von St. Vith nach Wiesenbach links neben der Straße, aber abseits; von Neidingen nach Steinebrück gut geteert durch die Landschaft an Lommersweiler links vorbei.
3. Tag: Enztalradweg bis Peffingen, Prümtalradweg bis Minden, 75 km
Von Bleialf nach Pronsfeld radle ich die 12 km auf schönem neuen Asphalt abwärts, es ist frisch und etwas trüb. Am Bahnhof in Pronsfeld wechsle ich auf den Enztalradweg, der bis Neuerburg auch auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. Vorher schaue ich mir noch am Bahnhof die antike Rangierlok (Köf II) an, die dort als Denkmal steht. Viel Ahnung habe ich ja von solchen Loks nicht, aber mein Vater war Eisenbahner und hatte so eine (oder ähnliche) Lok als Arbeitsplatz...
Kurz hinter Pronsfeld, nach steilem Anstieg, fängt es an zu regnen. Zwei km weiter sehe ich eine Schutzhütte und warte dort eine halbe Stunde den Schauer ab, bevor ich etwas zäh bergan weiter radle, im Schnitt so 12-13 km/h... aber auf gutem Asphalt nach Arzfeld. Es lockert auf und wird wärmer. Weitere 12 km auf dem Bahndamm nach Neuerburg, davor zwei Tunnel: der Weidendell-Tunnel mit 125 m und der Neuerburg-Tunnel mit 117 m.
In Neuerburg ist erst mal ne ausgiebige Kaffee- und Kuchenpause fällig, hübsches Städtchen übrigens mit der Burg aus dem 9. Jh.
Danach geht es ohne Bahntrasse weiter, d.h. es folgt ein ständiges Auf und Ab entlang der Enz, was für meine Flachlandbeine recht ungewohnt und muskelkaterfördernd wird...
Bis Sinspelt verläuft ein neuer Radweg neben/in der Nähe der L4, nur ganz kurz mal auf der Straße. Weiter über Mettendorf nach Enzen, immer schön im Enztal. Ab Enzen wird’s dann ziemlich hügelig, der Radweg verläßt das Enztal und führt nach Peffingen rüber, wo er in den Prümtalradweg einmündet. Diesem folge ich nach Holsthum und weiter wunderschön durch Hopfenfelder und Wald nach Prümzurlay.
Hier ist wieder eine kleine Pause auf ner Bank nötig, ich bin reichlich geschafft von den Anstiegen – die Abschussfahrten hab ich natürlich umso mehr genossen...
Auf dem Weiterweg nach Irrel komme ich auch an den Irreler Wasserfällen vorbei, den Stromschnellen der Prüm. Das Naturschauspiel kann man sich gut von der nahe gelegenen überdachten Holzbrücke aus anschauen.
Nach gut 75 km lande ich in Minden an der Sauer, es reicht mir für heute. Ich finde ein Bett in einem günstigen kleinen Hotel direkt an der Sauer, gegenüber ist Luxemburg. Das hat den Nachteil, dass mein Smartphone im lux. Netz eingeloggt ist... aber drinnen bekomme ich den Zugangscode für´s hauseigene Wlan. Kaum habe ich eingecheckt und geduscht, fängt es an zu regnen... gute zwei Stunden lang. Das Restaurant im Haus wird abends recht voll, das Essen ist ausgezeichnet! Für mich zaubert der Koch sogar eigens ein tolles reichhaltiges vegetarisches Gericht. Pappsatt begebe ich mich nach dem Regen noch auf einen kleinen Spaziergang am Fluss entlang, bevor ich todmüde ins Bett falle.