Hallo zusammen,
vor gut 1 Monat bat ich um Kaufunterstützung (TX-1000 vs. ER). Als Fazit aus dem Thread sind wir mit dem Tenor herausgegangen, dass ich meine Erfahrungen mit dem ER mit euch teilen wollte, was ich hiermit beginnen möchte.
Allgemeines vorab:
- Die folgende Struktur basiert auf einem anderen Thread zum selben Thema. Ich hoffe, dass mir das abschreiben der selbigen nicht übel genommen wird.
- Ich möchte hier keine Glaubenskriege diskutieren (Stahl vs. Alu, Narbe vs. Kette, Felge vs. Scheibe etc.), sondern meine Erfahrungen mit dem Rad niederschreiben.
- Die nachfolgenden Vergleiche die ich durchführe beziehen sich auf ein BOCAS Wisconsin Trekkingrad von 2010 mit dem ich jederzeit und ca. 11.000 km lang zufrieden war. An diesem Rad sind nicht gerade die hochwertigsten Komponenten verbaut, weshalb die Vergleiche manchmal etwas hinken dürften, aber ich wüsste nicht wie ich es anders formulieren sollte.
- Aktuelle Kilometerleistung (08.04.2013) ca. 480 Kilometer.
(1) ER insgesamt:
- Im Prinzip verfluche ich dieses Fahrrad. War ich vorher schon sehr begeistert vom Radfahren, bin ich es mit diesem Rad noch mehr. Ich will hier nicht von Entzugserscheinungen sprechen(auch im Respekt vor echten süchtigen mit echten Entzugserscheinungen), aber wenn ich nicht täglich eine gewisse Mindestkilometerzahl fahre setze ich mich mittlerweile Abends nochmal auf das Rad nur um mich wohl zu fühlen. Ich bin sonst auch einfach unruhig Abends, wenn ich zu wenig gefahren bin. Ich denke das sagt etwas über den Gesamteindruck aus, aber ich fasse es nochmal zusammen: Ein Traum auf zwei Rädern.
- Insbesondere die Stabilität mit mehr Gepäck (2 volle Back Roller und ein Träger Apfelschorle vom Aldi) und dem Anhänger muss ich hier explizit loben. Hier wurde mein altes Rad, ich will nicht sagen unstabil, aber eben auch nicht mehr 100% komfortbabel. Am ER merke ich keine Veränderung zum unbeladenen Zustand bzw. zum Zustand ohne Anhänger, außer beim Anfahren durch das Mehrgewicht. Wärhend des Fahrens bleibt alles 100% stabil.
(2) Reifen (Supreme):
- Sehr gute Haftung auf Asphalt trocken, nass konnte ich noch nicht richtig testen.
- Sehr gute Haftung auf festen Wegen trocken und feucht
- Hat die ersten 50 km relativ viel Dreck mitgenommen. Hat sich danach aber gegeben.
- Relativ laut im Vergleich zu den 37er Marathon Plus die ich vorher gefahren bin, aber keineswegs störend.
- Die breiten Reifen federn exzellent (2,5 bar). Federgabeln sind aus meiner Sicht unnötig am Trekkingbike, wenn man mit breiten Reifen fährt.
- Meine Durchschittsgeschwindigkeit ist um ca. 1,5 km/h gesunken. Ich führe dies auf die breiteren Reifen und den damit verbundenen höheren Rollwiderstand zurück. Mich stört dies nicht, weil der Komfortzugewinn für mich dieses mehr als aufwiegt.
(3) Bremsen (HS-33)
- Dachte ich vorher, dass meine V-Brake immer gut eingestellt ist, hat mich diese Bremse eines beseeren belehrt.
- Verschleiß noch nicht messbar, aber auch noch sehr wenige km.
(4) Lichtanlage (Son28 und Edelux):
- Vorher dachte ich: Licht ist halt Licht, aber: Weit gefehlt. Meine Güte leuchtet der Scheinwerfer die Straße aus. Der Airbus hatte seinen Landeanflug bei uns im Dorf erst abgebrochen als ich das Licht ausgemacht habe.
- Von Fußgängern wurde ich schon angesprochen, dass die Lampe blenden würde. Pah, sollen Sie doch weggucken (Scherz).
(5) Kettenkasten:
- Kein klappern, nichts störendes, aber wie gesagt erst 480 km
(6) Rohloff:
- Auch mit der bunt zusammengewürfelten Kettenschaltung meines alten Rades war ich immer zufrieden, aber zur Rohloff muss man sagen: Wow! Ich denke an anderer Stelle ist hierzu genug geschrieben worden über technische Details etc.
- Der Krach in den unteren Gängen ist existent, aber ich bewege mich sehr wenig darin, weshalb er für mich unerheblich ist. In bergigeren Gegenden könnte dies jedoch tatsächlich auf Dauer störend werden.
(7) Griffe:
- Habe die Ergon Griffe vom Händler gegen die GP 3 tauschen lassen (eigentlich wollte ich die 5er, aber die hatte er nicht da). Perfekte Teile, auch hierzu wurde an anderer Stelle genug referiert.
(8) Fazit:
- Tja, wass soll man sagen? Das Fahrrad ist sehr teuer und evtl. bekommt man irgendwo für weniger Geld vergleichbare Leistung, aber wer das Geld hat dem würde ich immer zum Idworx raten, aufgrund des für mich einfach perfekten Gesamteindrucks.
Ein nächstes Feedback werde ich nach em ersten Ölwechsel (der Hänlder empfiehlt nach 1.000 km) wieder abgeben und dann in etwas größeren Intervallen.