Mit klassischer Bauweise und
guten Komponenten aus dem Erwachsenenbereich kostet dann so ein Premium-Kinderrad kaum weniger als ein Erwachsenenrad
und ist immer noch vergleichsweise schwer wie Blei. Wenn man nun anfängt, ein Kinderrad komplett und gut auszustatten (StVZO-gemäß und nichts davon nur als Alibiausstattung - denk an den Schulweg spätestens ab der 3. Klasse)
und auch noch Leichtbau konsequenter, als es bei Erwachsenenrädern nötig ist, haben will, dann werden Kinderräder
richtig teuer. Nachdem die Dinger auch nur eingeschränkt mitwachsen, wird das für viele "normalen" Leute ein ziemlicher Schlag in den Geldbeutel. Ein Kind hat in seiner Karriere bis zum "finalen" Fahrrad, mit dem es auch als Erwachsener mit Spaß im Alltag radelt, drei bis vier Fahhräder durch... Dann hab mal mehrere Kinder, die blöderweise zwar nicht gleich alt, aber fast gleich groß sind, dann ist's auch Essig mit Fahrrad "nach unten" weitergeben. Da ist es schon verständlich, daß ideale Kinderräder nie in Stückzahlen kommen, daß sie für alle bezahlbar werden, und daß bleischwere Kompromißkrücken einen breiten Absatzmarkt haben.
Unsere beiden Töchter (so ein Fall, beide gleich groß) sind mit gebrauchten, aufgearbeiteten Flohmarktpukys gestartet, sind danach mit ihren zwei gleichen, billigen, bockschweren aber zum Glück in allen wesentlichen Komponenten vernünftig grundausgestatteten, Aldi-Süd=Cyco=Mifa-24"-Vernunfträdern gefahren (insgesamt gesehen ein Glückskauf). Wertvervielfachende Nachrüstung, wo eine Billigkomponente gestorben ist (Scheinwerfer kaputt: Cyo rein) oder ertüchtigt werden mußte (Winterreifen/Spikes für Schulweg). Gefahren bis zum "Anschlag", was den Zustand der Räder betraf - Billigpreis durch rostfreudige Schutzbleche, verchromte Kurbeln statt Alu etc. - klar, irgendwo wurde gespart. Gefahren aber auch bis zum "Anschlag" Knie - Lenker, d.h. die Räder wurden soweit genutzt, wie gerade noch Ergonomie möglich war. Auf die Weise sind wir zum Glück um den Kauf einer unseeligen Zwischengröße für wenige Nutzungsjahre herumgekommen (für Kinder zu groß, für junge Erwachsene zu klein) und sind nun mit richtigen, "stinknormalen" und gut ausgestatteten 28"-Erwachsenenrädern dabei.
lG Matthias, der ausdrücklich nicht zur Klientel "Berlin Prenzlauer Berg" gehört...
PS.: Wenn ich Revue passieren lasse, wieviele Fahrzeuge bestimmte Personen aus meiner Verwandtschaft als Kind geschrottet haben, würde ich Deine Meinung, daß Kinderräder wegen geringerer Belastungen nicht so schwer dimensioniert werden müssen wie Erwachsenenräder, eher nicht so stehen lassen wollen
