So, jetzt ist es wohl mal an der Zeit, Feedback zu geben. Wir sind tatsächlich mit Zelt unterwegs gewesen. Haben uns ein Meru Manitoba 3 gekauft, welches ganz o.k. ist bis auf die Tatsache, dass man es nur auf einer Seite aufmachen kann und es daher bei Hitze tagsüber nicht nutzbar ist. Da unsere Kleine spätestens um 6 aufsteht war das aber nie ein Problem. Das erste Mal aufgebaut haben wir es am ersten Reisetag in strömendem Regen, das ging zum Glück recht schnell und problemlos.
Isomatten hatten wir drei genommen, rückblickend gesehen hätten die zwei 66cm breiten wohl auch ausgereicht.
Wir sind dann entgegen unserer ursprünglichen Planung alle Etappen am Stück gefahren und waren netto zwischen 3 und 4,5 Stunden und brutto 5-6,5 Stunden unterwegs und sind dabei so zwischen 50 und 65km weit gekommen und hatten nie mehr als 750hm insgesamt zu überwinden. Der Bodensee-Königsseeradweg ist fast durchgehend flach, nur auf den letzten paar Kilometern zwischen Pfronten und Unterjoch (als wir den BoKö-RW schon verlassen hatten) ging es mit teilweise >20% Steigung ordentlich zur Sache. Interssant, dass man oberhalb von 20% zwar noch gut fahren kann, weil der Anhänger schön viel Gewicht aufs Hinterrad bringt, schieben ist aber nicht mehr möglich... Unser Kind hatte mit der Fahrzeit kein Problem, im Gegenteil: an Ruhetagen kletterte sie immer wieder rein und wollte weiterfahren.
Was wir als Zelt-Neulinge noch an neuen Erkentnissen gewonnen haben:
- Packmass reduzieren ist fast noch schwieriger als Gewicht. Die alten Schlafsäcke mit 40x25cm Packmass werden wohl noch durch was kleineres ersetzt.
- Stromversorgung unterwegs (für 2x iPhone und GPS) ist ein Problem. Bin noch nicht sicher wie ich das in Zukunft löse, vermutlich mit Dynamo-USB-Ladegerät, Pufferakku und Schnellade-Netzteilen. Bin da für Tipps dankbar
- Zeltplätze sind auf der Strecke rar und wir mussten z.T. deutliche Umwege (Staffelsee) und längere Etappen als gewünscht in Kauf nehmen. Manche Zeltplätze sind im Vorhinein nicht zu finden (z.B. solls in Saulgrub 2 geben, hatte ich vorher nirgends gefunden)
- Die Zeltplätze in Schwangau (Ende einer langen Zeltplatz-Durststrecke auf dem Radweg von Osten her) sind überfüllt und der auf dem wir noch einen Platz gefunden haben (Bannwaldsee) ist eine Katastrophe: Flair wie ein Autobahnparkplatz, lauter Autos und Dauercamper. Überhaupt scheinen Campingplätze überwiegend Dauercamper und Wohnmobile zu beherbergen. Einziger Autofreier Lichtblick: Insel Buchau im Staffelsee. Aber auch hier Dauercamper galore.
Vielleicht wagen wir nächstes Jahr mal einer lägere Tour oder fahren weiter weg.