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#804381 - 02/28/12 03:38 PM Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 [Re: rayno]
rayno
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Auf den verlinkten Fotos aus Torleifs Blog bin ich auf dem Zweiten; auf dem Dritten ist Torleif selbst (von mir mit Torleifs Kamera gemacht); und auf dem Vierten sind die beiden Aussies Pat & Geoff, die ich einige Tage später an der Grenze zu Norddakota getroffen habe und mit denen ich dann - mit Unterbrechungen - etliche Tage in ND und Minnesota zusammen unterwegs war.

Meine Reise ging weiter nach..


Minnesota

Die Fahrt durch Minnesota wird mir nicht gerade als Highlight in Erinnerung bleiben. Sie begann schon mit einer langwierigen Suche nach einer Unterkunft, die schließlich in einem Hotel in Moorhead endete, einem Ort, den ich eigentlich gar nicht auf meiner Route hatte; und das nach 197 km. In meinem Notizblock habe ich diesen Tag als Horrortag vermerkt. Gestartet in Cooperstown, meiner letzten Station in Nord Dakota, fand ich im einzigen Motel meines eigentlichen Etappenziels Hillsboro (noch Nord Dakota) keine Unterkunft; der örtliche Citypark war nicht für Übernachtungsgäste bestimmt; er wurde um 10 p.m. geschlossen. Also fuhr ich weiter über die nahe Grenze nach Minnesota. Dort war überhaupt nichts zu finden; einfach keine Touristengegend und die „Städte“ haben Einwohnerzahlen von 100 bis 200. Daher also weiter entgegen meiner eigentlichen Fahrtrichtung zur nächsten größeren Stadt; und das war eben Moorhead. Dort fand im Travelodge eine angesichts des Gebotenen günstige Unterkunft.

In Moorhead war ich nun in der Südwestecke von Minnesota gelandet und meine Route sollte in die Nordostecke zum Lake Superior gehen. Also diagonal durch Minnesota.

Am nächsten Tag wollte ich in einem kleinen Städtchen namens Calloway im dortigen Citypark Station machen. Die Fahrt dahin verlief nach spätem Start recht angenehm. Nach der Wegbeschreibung in der ACA-Karte landete ich am südlichen Ortsrand von Calloway auf einem Sportgelände, auf dem auch zwei transportable Klos aufgestellt waren. Ich konnte aber weder eine Duschmöglichkeit, noch überhaupt eines Möglichkeit, Wasser zu zapfen, finden.
An das Sportgelände grenzten gleich die ersten Wohnhäuser des Ortes. Beim nächstgelegenen Haus saß ein etwas korpulenter Mann mittleren Alters unter einem Baum im Sessel. Unter Hinzeigen auf das Baseballgelände fragte ich ihn, ob das der örtliche Campground sei. Er sagte „ja“, und ergänzte „gestern waren zwei Radfahrer da. Da hinten hatten sie ihre Zelte.“ Und Wasser?, fragte ich zurück. „Wasser gibt es hier.“ war seine Antwort; „und Bier auch“ ergänzte er und reichte mir eine Dose Budlight, die er aus seinem neben ihm stehenden Kühlkasten genommen hatte. „ Und Duschen kannst du bei mir auch, und dein Zelt kannst du auch hier bei mir neben dem Haus aufstellen. Nebenan, auch in seinem Vorgarten, war seine Frau gerade dabei, den Grill mit leckeren Sachen zu befüllen. „Mit uns essen kannst du natürlich auch.“ Das war doch ein Angebot. Ich baute mein Zelt neben der Garage auf, ging duschen und nach dem leckeren Abendessen mit diversen Dosen Budlight habe ich wunderbar geschlafen.

Der nächste Tag, ein Sonntag, verlief weniger schön. Eigentlich hätte es eine angenehme Fahrt durch hügeliges Gelände werden können. Die Gegend wurde auch zunehmend waldreicher, die von Montana und Nord Dakota gewohnte Weizenmonokultur wich einer abwechslungsreicheren Mischkultur aus Wald, Wiese und Getreideanbau, wobei der Weizen zunehmend durch Mais abgelöst wurde. Wenn da nicht der Plattenteufel gewesen wäre!! Dreimal musste ich anhalten und den vorderen Schlauch wechseln bzw. flicken. Dann kam noch hinzu, dass es auf der gesamten Strecke über kleine Nebenstraßen keinerlei Versorgungsmöglichkeiten gab.

Ich landete schließlich, wie geplant, im Itasca State Park; ich wollte nämlich zum Ursprung des Mississippi. Den habe ich auch gefunden. Es handelt sich dabei um den Abfluss aus dem Lake Itasca, also keiner Quelle im üblichen Sinne. Ganz nett anzuschauen; für Kinder – große wie kleine – ein richtigen Planschbecken und ein schönes Gefühl, mitten im größten Strom Nordamerikas zu stehen.
Ärgerlich war nur, dass es auch hier im State Park außer den überall stehenden Getränkeautomaten keine Einkaufsmöglichkeiten gab. Und das einzige Restaurant, direkt am Mississippi Headwater, machte um 6 p.m. zu; und das an einem Sonntag in der Sommerhochsaison!
Ich verbrachte also die Nacht im Zelt auf dem mir zugewiesenen Stellplatz (20 $) mit knurrendem Magen.

Zeitig am nächsten Morgen verließ ich den State Park und – das musste ja nun kommen – gleich außerhalb befand sich eine Tankstelle mit dem dazugehörigen kleinen Laden samt Cafe. Wenigstens jetzt ein ordentliches Frühstück! Der nächste Tag war gerettet.

Das war er dann auch. Auch wenn ich eine Abzeigung verpasste und mit einem kleinen Umweg nach Bemidji kam. Dort habe ich mich ein wenig verfahren; nicht schlimm; ich landete im Universitätsgelände am See und wunderte mich über den für eine nach unseren Vorstellungen kleine Stadt (ca. 30 000 Einwohner) großen Komplex an Instituten, Gebäuden, Sportanlagen, die offensichtlich zur Minnesota State University, Standort Bemidji, gehörten.


Ich fand auch recht bald zur Route, jetzt wieder Hw 2, zurück. Mit Rückenwind und entsprechend flott ging es über Cass Lake nach Bena (nach Ortsschild 89 Einwohner). Kurz vor dem Ort wurde ich von Geoff und Patsy, den beiden Aussies, eingeholt. Zusammen bauten wir unsere Zelte auf dem kleinen Campground hinter einer Tankstelle auf. Mein bisher bester Übernachtungsort! Im Shop gab es nämlich nicht nur etwas zum Essen, sondern auch BIER!! Und zwar in Flaschen, wie ich sie in der Größe noch nie gesehen hatte, ca. 1 ½ Liter. Und billig dazu noch. Der Abend war gerettet. Und dann gesellte sich auch noch Helmut aus Vorarlberg hinzu. Er war im Mai in Alaska gestartet und will Anfang Dezember in Florida sein.

Am nächsten Morgen führen wir nacheinander, aber nicht zusammen, weiter auf Hw2 nach Osten; ich war der Letzte.
Bald aber traf ich die drei anderen wieder, nämlich in Grand Rapids. Hier trennten sich unsere Wege; Geoff und Patsy wollten auf der Northern Tier Route nach Südosten, ich eigentlich weiter auf dem Hw 2 nach Duluth. Wohin Helmut wollte, wusste ich bis dahin nicht. Im Gespräch stellte sich heraus, dass er nach Nordosten über Hibbing hinaus zu einem Ferienhaus im Norden Minnesotas wollte, wo er sich mit seinem Schwager, der am folgenden Tag aus Minneapolis kommen sollte, treffen wollte, um dort einige Tage zu verbringen. Da kam mir die Idee, mit ihm zu fahren und von Hibbing weiter über eine kleine Nebenstraße, die ich auf der Minnesota-Karte entdeckt hatte, zum Lake Superior zu kommen. So habe ich es dann auch getan. Wir verabschiedeten uns von den Aussies und führen also zunächst nach Hibbing, dem Geburtsort von Bob Dylan übrigens. Auf dem Weg dahin entdeckten wir einen markierten Radwanderweg, der in Teilstrecken auf einigen der vielen inzwischen stillgelegten Bahnstrecken verläuft. Hier im Nordosten Minnesotas ist nämlich ein altes Bergbaugebiet, wie man an den vielen inzwischen wieder bewachsenen Abraumhalden überall sehen konnte. Auf einer Schautafel wurde auch erklärt, woher die Name Hibbing kommt. Das Städchen im Zentrum des alten Bergbaugebietes wurde nach einem Deutschen benannt, der als Prospektor den großen Berg entdeckt hat, aus dem seit vielen Jahren Eisenerz und andere Metalle abgebaut werden, und das auch heute noch, wie man an den Haubenlastern, die ununterbrochen aus einem tiefen, riesigen Loch, das früher mal der Berg gewesen ist, Gestein nach oben karren. Auch sind längst nicht alle Bahnstrecken stillgelegt, wie man sehen und hören konnte.

Die Spuren, die der Bergbau in der Landschaft hinterlassen hat, die vielen großen und kleinen Seen und die hügelig/bergische Landschaft, erinnerten mich dann doch ein wenig an Schweden, wobei noch hinzukommt, dass auf den Briefkästen an den Hauseinfahrten oft schwedische Namen zu lesen sind.

In Hibbing hielten wir uns dann noch eine ganze Zeit in einem Museum auf, das ich dort nicht vermutet hatte; das Greyhound-Museum. In großen Hallen konnte man die ganze Palette der Greyhound-Busse sehen, die von dem Unternehmen in Nordamerika zum Einsatz gekommen sind.

Inzwischen war später Nachmittag, und ich machte mir langsam Gedanken, wo ich die kommende Nacht verbringen könnte. Von Campingplätzen hatte ich in dieser Gegend bisher nichts gesehen. Und wohin Helmut nun genau wollte, war mir auch nicht klar. Auf jeden Fall wollte er noch ein Stück weiter nach Nordosten, nach Virginia. Dort wollte er über Internet mit seinem Schwager Kontakt aufnehmen und sich nach der Adresse des Ferienhauses erkundigen, welches etwa 10 Meilen nördlich von Virginia an einem See liegen sollte. Also auf nach Virginia. Dort einen C-Platz zu finden, glaubte ich schon nicht mehr. Aber ein Motel sollte es dort wohl geben. In Virginia angekommen trennten wir uns; Helmut suchte ein Lokal mit WiFi auf, ich mich auf den Weg zu einem Hotel, das mir ein Einheimischer empfohlen hatte. Im Hotel war gerade noch ein Zimmer frei, auf das aber eine unmittelbar vor mir angekommene Dame den ersten Zugriff hatte. Sie zögerte, weil es ein Raucherzimmer war, machte dann aber den Vorschlag, zwischen und beiden zu losen. Leider habe ich dabei verloren. Die Empfangsdame hängte sich aber gleich ans Telefon und erkundete, ob in einem anderen Hotel noch was frei war. Das war es; und zwar in einem Hotel, an dem wir kurz vor Virginia vorbeigekommen waren. „Es sind ja nur 5 Minuten“, sagte sie, meinte natürlich mit dem Auto. Mit dem Rad dauerte es dann etwas länger, zumal es auch noch bergauf ging. Im Hotel, einem von der etwas nobleren (und teureren) Sorte erwartete man mich schon. Auf die Frage, wohin mit dem Rad?, hieß es „mit ins Zimmer!“ Und ob der Aufzug wohl groß genug für mein beladenes Rad sei: „kein Problem!“
So schob ich also meinen beladenen LHT durch die Empfangshalle über mit Teppichen ausgelegte Flure zum Aufzug. Und in der Tat, der war groß genug. Auch im Zimmer war Platz genug. Die in der Halle sitzenden Gäste schauten interessiert zu und machten aufmunternde Bemerkungen. So wurde es dann doch noch eine gute (und teure) Nacht.

Am nächsten Morgen nieselte es. Nach reichlichem Frühstück fuhr ich los, um über die kleine Nebenstraße aus dem Bergbaugebiet Minnesotas zum Lake Superior zu kommen. Nach der Karte müsste mein Sträßchen in Silver Bay auf den Hw 61 stoßen, welcher Duluth in Minnesota mit Thunder Bay in Ontario/Kanada verbindet und immer am Superior entlang verläuft. Unter Einheimischen scheint diese Straßenverbindung weitgehend unbekannt zu sein, denn als ich in einer Tankstelle mich danach erkundigte, konnten weder die Frau an der Kasse, noch die anwesenden anderen Kunden mir genaue Auskunft dazu geben, wie ich auf den Hw 101 – so die Bezeichnung in meiner Karte – gelangen konnte. Ein junger Mann gab mir dann einen Tipp, gab aber gleichzeitig zu, dass er die Straße eigentlich nicht kenne. Ich fand sie dann aber doch recht schnell und war bass
erstaunt, als sie sich nicht als schmales, kurviges Sträßchen entpuppte, das sich durch Waldgebiete schlängelte, sondern als breiter Highway mit Seitenstreifen, die so breit waren wie die Fahrbahnen, und der daneben auch noch geschotterte, sanft zum dichten Wald abfallende breite Böschungen hatte. Verkehr fand auf diesem Highway aber so wie keiner statt, und ich fühlte mich recht einsam. Es handelte sich immerhin um ein Straßenstück von 70 km Länge, und das ohne Ortschaften. Nicht ganz, auf der Karte fand ich einige finnische Namen. Und tatsächlich tauchten nach ca. 40 km einige vereinzelt stehende Häuschen auf mit finnischen Namen an den Briefkästen, die ja immer am Straßenrand stehen. Auch eine gar nicht mal so kleine Kirche im finnischen Stil war zu sehen.

Über diesen unbekannten Highway gelangte ich dann zum Superior. Die letzten ca. 30 km sogar im Sausetempo, denn es ging immer nur bergab. Ich hatte mich im Bergbaugebiet schon über die spärliche Vegetation gewundert, die mich auch an Schweden, und zwar an die nördlicheren und höher gelegenen Regionen erinnert hatte. Es ging also immer schön bergab, konnte mir nur recht sein. Unten in Silver Bay angekommen machte ich mich wieder auf die Suche nach einer Bleibe. Leichter Regen hatte eingesetzt. Irgendwo an der Uferstraße wird sich etwas finden lassen. Vom Ufer bzw. See war noch nichts zusehen, man konnte ihn nur vermuten. Zwischen dem Highway und dem Lake Superior war immer ein Geländestreifen, bebaut mit schönen Villen, Hotelanlagen, aber auch Naturparks. Nach ca. 20 km fand ich ein kleines und einfaches Motel, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Abends saß ich eine ganze Zeit auf der Veranda zusammen mit einem (motorisierten) Biker aus Milwaukie, der auf einer Mehrtagestour um den Superior war.

Die nächste Tagesetappe sollte dann die letzte in Minnesota werden, und zwar immer am Superior entlang. Bei leichtem Rückenwind und Sonne wurde es eine schöne Etappe. In einem Städtchen mit dem Namen Schroeder fand ich eine Bäckerei, in der ich eine ausgiebige Pause einlegte. In diesem Abschnitt konnte man auch häufiger einen Blick auf den See werfen, der einem eher als Meer vorkam; die Straße verlief sogar über etliche Kilometer direkt am Seeufer entlang. Weiter ging es dann bis unmittelbar an die Grenze zu Kanada, nach Grand Portage. Dort konnte ich oberhalb einer kleinen Marina, direkt am Superior mein Zelt aufschlagen. Neben mir zeltete eine Gruppe Männer, die hier einen Angelurlaub machte und den Abend am Lagerfeuer mit Grillen verbrachte. Gegrillt wurden aber nicht die geangelten Fische, sondern mitgebrachte Steaks.

Eigentlich ist mein Minnesota-Bericht hier zu Ende. Ich will aber noch den nächsten Tag anhängen.
An dem ging es nämlich weiter am Superior entlang nach Thunder Bay. Gleich nach dem Start, d.h. nachdem ich den steilen und langen Anstieg erklommen hatte, ging es über die Grenze. Und der Grenzübergang in Nordamerika, auch zwischen so nah verwandten und ähnlichen Ländern wie die USA und Kanada, ist für mich unverständlicherweise immer noch eine größere Prozedur. Da sind wir in Europa doch ein ganzes Stück weiter. Jetzt ging es aber von den USA nach Kanada; das ist nicht so aufwändig wie umgekehrt; denn es sind wohl die US-Amerikaner – so sagte mir nämlich neulich ein Kanadier – die den Zirkus veranstalten und die Kanadier müssten mitziehen. Der junge Grenzbeamte behandelte mich sehr zuvorkommend, stellte die üblichen Fragen (auf die er die Antworten natürlich selbst wusste) und gab zu verstehen, dass er es nach seiner Dienstvorschrift tun müsse und von den Einreisenden auch jeweils eine ausdrückliche Antwort auf die gestellten Fragen einholen müsse. Die Kanadier interessieren sich dabei offensichtlich hauptsächlich dafür, ob der Einreisende Waffen mitführt. Und das kann man sogar noch verstehen, zumal die allermeisten Personen, die nach Kanada einreisen, US-Amerikaner sind.
Bei mir sah der Beamte natürlich kein Problem, stellte nur noch einige Fragen zu meinem Rad, die ich ihm gerne beantwortete. Nun war ich also – wieder – in Kanada, in Ontario. Mein erstes Ziel dort war Thunder Bay, eine Stadt deren Namen ich bisher nur in Verbindung mit Wintersportveranstaltungen bringen konnte. In Thunder Bay trifft der Hw 61 auf den Transcanada-Hw 17, auf dem ich in den folgenden Tagen weiter nach Osten radeln wollte.

Bis Thunder Bay waren es aber noch rund 100 km; hier in Kanada sind es wieder Kilometer; daran muss man erst wieder gewöhnen. Die Strecke war unerwartet hügelig und beschwerlich. Vom See sah man hier nichts mehr. Dafür sah ich etwas anderes und das ganz unvermittelt. Ich radelte etwa in der Mitte des ca. drei Meter breiten Seitenstreifens, als ich plötzlich unmittelbar neben mir etwas Schwarzes auftauchen sah. Offensichtlich hatte ich einen Bären aufgeschreckt, der direkt neben dem asphaltierten Seitenstreifen auf der abfallenden geschotterten und mit kniehohem Gras und gelb blühenden Wildblumen durchsetzten Böschung mit etwas beschäftigt gewesen war. Wahrscheinlich mit überfahrenem Getier oder mit Dingen, die von Autofahrern weggeworfen waren. Der offensichtlich noch junge, aber schon recht große Schwarzbär war wohl genauso überrascht wie ich. Wie sahen uns an; sein Kopf etwa auf Höhe meiner Schulter fuhr ich an ihm vorbei. Als ich ein Stück, vielleicht 10-12 m, gefahren war, kam mir der Gedanke, schnell ein Foto zu machen und ich wollte schon abbremsen, als mir durch den Kopf schoss „was, wenn der Kerl hinter mir herkommt?“
Zumal ich auf der Straße ganz allein war; kein Auto weit und breit zu sehen. Also doch schnell weiter. Nach etlichen Metern wagte ich dann doch, anzuhalten und zurückzublicken. Ich sah an der Böschung nur noch etwas größeres Schwarzes; der Bär war offensichtlich wieder mit dem beschäftigt, bei dem ich ihn vorher gestört hatte. Inzwischen waren aus beiden Richtungen auch PKW's aufgetaucht. Die Fahrer sahen wohl auch den Bären, denn durch wildes Hupen machten sie sich gegenseitig darauf aufmerksam. Der schwarze Kerl ließ sich aber nicht stören; der sich bewegende schwarze Schatten war weiterhin an der Straßenböschung zu sehen.


Edited by rayno (02/28/12 03:44 PM)
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Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/20/12 05:15 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 ro-77654 02/20/12 06:30 PM
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Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/21/12 02:55 PM
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Re: Von Vancouver nach Halifax 2011  Off-topic ro-77654 02/21/12 01:42 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011  Off-topic MapaMundi 02/21/12 02:02 PM
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Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 olafs-traveltip 02/22/12 02:18 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/22/12 04:29 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 luckyloser 02/24/12 05:50 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/25/12 08:45 AM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 SuseAnne 02/25/12 01:08 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 otti 02/25/12 02:44 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/26/12 10:12 AM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/28/12 03:38 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 lytze 02/28/12 08:29 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 02/28/12 08:38 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 03/01/12 11:24 AM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 Pedalpetter 03/01/12 06:09 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 03/01/12 07:45 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 03/05/12 02:49 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 Oldmarty 03/05/12 07:31 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 Jim Knopf 03/08/12 02:07 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 03/08/12 03:50 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 gerold 03/08/12 05:36 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 gustavson 03/08/12 10:31 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 kettenraucher 03/09/12 06:42 AM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 rayno 03/09/12 07:56 AM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 Hummel 03/09/12 03:40 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 misto 04/17/12 10:12 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 Dietmar 04/30/12 07:19 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 vgXhc 02/28/12 01:45 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 Flori87 02/29/12 02:32 PM
Re: Von Vancouver nach Halifax 2011 grüner fleck 04/17/12 10:33 PM
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