Weiter entlang der Stausees zur Staumauer frühstücken. Die Straße führt durch schattige Wälder oberhalb des Sees.
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Langsam macht das Hinterrad von meinem Freund mucken. Immer wieder Platten und immer an der selben Stelle felgenseitig, Keine spießende Speiche, Felgenband ok. Wir flicken immer wieder und kommen nicht voran. Wir erreichen schiebend eine Tankstelle und finden den Schlamassel. Längs eingerissene Felgenflanke. Durchgebremst?! Totaler Mist, Hinterradtotalschaden. Wir versuchen mit mehreren Lagen von altem Schlauch die Stelle am Schlauch zu verstärken. Die nächste Stadt Cazorla ist eigentlich noch gar nicht dran und 40 km weit weg mit langen Anstiegen. Wir wollen aber eigentlich noch gar nicht wieder raus hier. Na ja. Wir versuchen zu trampen aber wie das so ist auf Straßen mit wenig Verkehr ist eben wenig Verkehr. Stunden vergehen. Auch an der Tankstelle ist nix los, wenigstens Kaffee gibt hier. Der öffentliche Bus ist vor Stunden gefahren, der nächste kommt in 2 Tagen.
Es wird Mittag und Nachmittag, wir finden eine Bleibe in einem sehr teuren Landhotel. Wir verhandeln und dürfen zwischen Holzplatz und Pferdewiese am Flußufer zelten.
Morgen finden wir eine Lösung.
Wir essen im Restaurant. Das Landhotel gehört so einem wilden Safari-Jägersmann und hängt voller totgeschossener Tiere. Gespenstisch, alles was hier in der Sierra mal gelebt hat hängt hier an der Wand. Aber noch besser kommt es. Hier gibt es auch noch die Serengeti-Abteilung mit ausgestopften Löwen, Büffeln und riesigen Antilopen. Hätte mich auch nicht gewundert wenn auf dem Klo ne Giraffe gestanden hätte, ist aber wahrscheinlich nicht am Jäger sondern an der Deckenhöhe gescheitert. Im Hotel sind mehrere Gruppen Kinder untergebracht die ihre Ferien hier verbringen. Auch diese Raubtiere werden hier gefütter. Abends spielen die Kinder Geister und verkleiden sich mit aller Wäsche die sie finden können. Nachtzauber ist das Thema den heutigen Abends und alle haben Unterhosen auf dem Kopf
. Währenddessen spielen die Betreuer in der Afrika-Trophäen-Abteilung Kissenschlacht zwischen ausgestopften Antilopen und Gnu-Herden, wild!
Hoffentlich kommen wir hier lebend wieder raus und werden nicht als seltene Exemplare Berliner Reiseradler ausgestopft dazu gestellt.
Genug gezaubert, zu Glück liegt unsere Pferdewiese nicht auf der Route der Nachtwanderer.
Ist eigentlich richtig schön hier. Überall rauschen Bäche als Zuflüsse zu dem Fluß an dem wir schlafen. Fledermäuse, Nachtigallen, der Auenwald. So was hat Spanien also auch zu bieten. Irgentwie wie in der Eifel an der Rur nur etwas höher, wärmer und spanischer.
Morgens folgender Plan. Ich fahre mit dem Rad nach Cazorla versuche ein Rad aufzutreiben und der Kollege versucht zu trampen ob mit oder ohne alles. Gibt sowieso nur die eine Straße und wenn er überholt soll er hupen und dann in Cazorla en frente de la Cathedral Treffpunkt.
Also hoch und raus aus dem Kessel. Es bleibt schön schattig und ruhig, mich überhlen 10 Autos in 3h, keines hupt.
Am Anstieg aus dem Tal nach Cazorla hat es mal gebrannt hier wird wieder aufgeforstet.
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Auf dem Kamm noch einmal der Blick zurück in den Naturpark.
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Auf der anderen Seite die unendlichen Weiten der Olivenhaine von Jaen.
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Hat natürlich nicht geklappt. Im immerhin einzigen kleinen Fahrradladen nur Rennräder und Mountainbikes. Kein stabiles 28er Hinterrad.
Aber netter Monteur: wenn Du zwei Tage Zeit hast dann besorg ich dir was Du brauchst. Find ich nett aber wir lösen das anders. Nach Stunden wird mein Kumpel von nem Bierlaster mitgenommen und kommt bestens gelaunt in Cazorla an. Wir beschließen Stadturlaub und fahren mit dem Bus nach Granada, war der letzte Bus an dem Tag der überhaupt noch fuhr. Neues Hinterrad und dann wieder mit dem Bus nach Murcia zurück.
Hier treffen wir auf alte Bekannte
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und sonstige außerirdische.
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So endet es leider als Städtetour. Schade, wäre gern noch etwas gefahren und gewandert aber es war schön und so war es besser.
Als Fazit:
Die Gruppe hat prima harmoniert, ist auch nicht das erste mal das wir zusammen fahren.
Mit Hund war lustig, die Kleene ist manchmal 25km immer vorne weg.
Die Sierras sind landschaftlich wunderbar und im Mai nicht wirklich überlaufen. Ab und an muß man auf tiefergelegte Mopedfahrer acht geben wenn die, und wir natürlich auch, um die Kurven heizen.
War schön mal wieder in Spanien eine ganz andere Seite des Landes kennenzulernen.
Ich entwickle immer mehr eine Vorliebe für Pisten. Vielleicht mal mit Federgabel
Radreisen sind wat geiles.
Lieben Gruß, gute Fahrt und schöne Reisen. Und kommt bitte immer gesund durch! Pannen sind reparabel.
Peter