Ich finde diese Plastikobjektive ein Graus.
Ich leide eigentlich ja mit Dir.
Allerdings sollte man auch berücksichtigen, dass den Kamera- und Objektivherstellern heute "Kunstoff"-Werkstoffe und Formgebungstechniken zur Verfügung stehen, von denen Herr Minolta und alle anderen Kamerabauer in den Siebzigern nur träumen konnten. Rein haptisch und wertanmutungsmäßig geht natürlich kaum was über massives Messing, Aluminium oder Edelstahl. Bei Objektiven entstand aber ab Ende der Achtziger das Problem, dass sie über Mikromotörchen fokussiert wurden und nicht mehr per Hand. Die erforderliche Leichtgängigkeit lässt sich Metallen offenbar nur sehr schwer konstruktiv umsetzen.
Für meine digitale Spiegelreflex von Nikon habe ich z. b. unter anderem noch ein AF Nikkor 2.8/35-70, dessen Einzelteile noch nach alter Schule aus dem vollen Metall gedreht wurden. Das (konstruktiv vorgesehene und vom Nikon-Service auch so kommentierte) mechanische Spiel im Tubus mit der vorderen Linsengruppe lässt jeden feinfühlenden Feinmechaniker erschaudern. Funktioniert aber trotzdem prächtig.
Mein Fazit: Manchmal muss man sich wirklich über alte Gewohnheiten und Empfindungen hinwegsetzen, sonst vermiest man sich selbst die Freude.
Bernd