Hallo,
die Kilimanjaro Besteigung mußten wir leider abbrechen. Am 1. Tag ging es durch den Regenwald, inkl. eines tropischen Regenschauers, auf 3000m. Die Träger hatten unser
Zelt aufgebaut und uns mit warmen Getränken versorgt. Es hatte angenehme 12 Grad. Nach einer erholsamen Nacht und einem reichhaltingem Frühstück ging es am nächsten Morgen weiter. Nach einer Stunde begann es zu regnen. Diesmal nicht tropisch - sondern ein zermürbender Dauerregen. Komplett durchnässt und durchgefroren erreichten wir das 2. Camp. Erstmal legten wir uns in den Schlafsack, um uns wieder aufzuwärmen. Unser Kellner versorgte uns mit Popcorn und heißem Tee - eine Wohltat. Um 17 Uhr hörte es auf zu regnen und die Sicht wurde besser, d.h. mehr als 100 m. Unsere Kleidung versuchten wir im Schlafsack mehr schlecht als recht zu trocken. Morgens um 6 Uhr hatten wir herrliches Wetter und wir konnten zum ersten Mal den Kilimanjaro sehen. Hochmotiviert nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Um 10 Uhr zogen Wolken auf und um 11 Uhr regnete es wieder. Ich erreichte den Lava Tunnel (auf 4600m) im Schneeregen. 5 Minuten später traf Thomas ebenfalls dort ein: Er war erschöpft, durchgefroren und noch schlimmer er war höhenkrank. Anschließend ging es bergab zu unserem Camp auf 3900 m. Thomas hatte extrem starke Kopfschmerzen und kein Gefühl in den Händen und Beinen. Kurz bevor wir das Camp erreichten, sprang mir die Kniescheibe heraus. Ich lag in einem Rinnsal, schrie vor Schmerzen. Weder Thomas, noch der Bergführer wussten was zu tun ist. Die Kniescheibe wollte nicht wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. Thomas rannte ins Camp und holte Hilfe. Ich und der Berführer versuchten die Kniescheibe unter starken Schmerzen wieder einzurenken. Nach ca. 10 Minuten gelang mir das dann irgendwie. Bandagiert humplete ich zum Camp. Für mich war es klar - die Tour ist zu Ende. Thomas ging es richtig dreckig und verkroch sich ins Zelt. Ich war dagegen nur entäuscht: keine Höhenkrankheit, der Aufstieg war nicht anstrengend, der Führer meinte am Lava Tunnel, dass ich es 100%ig auf den Gipfel schaffe und dann so ein Dreck. Am nächsten Morgen zeigte sich nochmals der Kilimanjaro wolkenfrei, aber Thomas ging es kein bisschen besser. Daher war die Entscheidung abzubrechen einfach zu treffen. Wir entschlossen uns abzusteigen: es ging 15km und 2200 Höhenmeter nach unten. Während ich einbeinig nach unten humpelte, kotzte sich Thomas nach unten. Uns selbstverständlich regente es wieder.
Als wir die 3000 Meter Marke erreichten, ging es Thomas wieder besser und er konnte endlich wieder etwas essen und wurde gesprächiger. Um 18 Uhr erreichten wir letztendlich die Talstation. Abends im Hotel schaute ich mir mal mein Knie an. Geschwollen und dick wie ein bei einem Elefanten.
Heute sind wir in Arusha und erholen uns. Die nächsten Tage geht es auf Safari, da kann sich mein Knie sicherlich erholen
Gruß
Thomas und Thomas