Nachdem Rainer beim letzten Mal nicht mitfahren konnte, musste er heute „nachsitzen“. Dafür hatten wir uns die Kurzstrecke Frankfurt/Oder – Kostrzyn vorgenommen. Nach angenehmer Bahnanreise starten wir in FFO bei herrlichem Sonnenschein, Rückenwind und Temperaturen von ca. 10°C. Zunächst fahren wir über die schengenmäßig verwaiste Stadtbrücke. Die Grenzkontrollanlagen dienen jetzt nur noch als Regenschutz.



Auf polnischer Seite geht es zunächst auf einem Betonpflasterweg auf der Deichkrone weiter, meist mit schöner Aussicht auf das andere Ufer, wie hier auf FFO



oder in die Oderauen. Auf der gegenüberliegenden (deutschen) Seite ist der Oder-Neiße-Radweg zu erkennen.



Nach wenigen Kilometern sehen wir auf deutscher Seite das Städtchen Lebus,



Namensgeberin für das Lebuser Land (Ziemia Lubuska) östlich der Oder. Nachdem wir einige Zeit auf dem Feldweg am Deichfuß fahren müssen, geht es hier



wieder auf die gepflasterte Deichkrone. Später sehen wir die Ursache für diesen Komfort, ein Schild weist auf die EU-Förderung hin. Gleich hinterm Schild verlässt uns das Radlerglück.



Aber das haben wir eigentlich auch erwartet.



Die Schlammfahrt dauert aber nur ein paar Kilometer. Kurz vor Kostrzyn geht es auf einer Bundesstraße weiter, so dass wir unser eigentliches Ziel nach gut 30 km schnell erreichen. Am großen Bazar (so 'ne Art Bretterbudenmarkt für deutsche Grenzgänger) belohnen wir uns mit Szaszlyk.



Beim Essen beschließen wir, noch ein paar Kilometer auf dem R1 dranzuhängen. Hierfür haben wir keine Verwendung:



Weiter an der Festung und an verfallenen Kasernen der Sowjets vorbei, erreichen wir das deutsche Ufer. Wegen der neuen Umgehungsstraße ist der direkte Zugang zum R1 bzw. zum Oder-Neiße-Radweg nach Norden versperrt. Wir haben keine Lust, die längere Umleitung abzufahren. Deshalb sucht Rainer einen Schleichweg an der Baustelle vorbei. Mit etwas Schlamm an Schuhen und Reifen klappt das ganz gut.



Nun genießen wir noch die Schönheiten des Oderbruchs, wie diese alten Weiden:



oder diesen Blick in die Oderauenlandschaft:



Am Bahnhof in Letschin haben wir eine Ausstellung des Eisenbahnvereins Letschin einsehen können (kleiner Tipp für Falk schmunzel ):



Außer Räder und Achsen gibt es noch etwas Rollmaterial, u.a. einen Salonwagen. Nun noch ein paar Kilometer mit Gegenwind zum Bahnhof bei Gusow, wo wir unsere kleine Tour mit ca. 80 km beenden.

Wir waren ein bisschen erstaunt, dass heute trotz des genialen Wetters nur ganz wenige Radler unterwegs waren. Umso mehr hat es uns Spaß gemacht! Für alle Interessierten an unserer kleinen Radtouren-Reihe östlich der Oder: Wir planen als nächstes Guben - FFO, ca. 90 km. Vielleicht gibt's noch ein paar schöne Herbsttage.

Gruß Dietmar