Ein zweites Kettenschloss hättest Du auf keinen Fall gebraucht. Schwierigkeiten beim Öffnen von neuzeitlichen Kettenschlössern hatte ich auch schon. Eben weil das so ist (und wegen übler Erfahrungen mit geradezu potenziertem Verschleiß durch nicht identisches Material) baue ich ohne Not keine mehr ein. Einen Kettennieter habe ich immer an Bord.
Wenn Du die Kette trennen musst, dann drück einen Bolzen mit dem Kettenieter niemals ganz raus. Du bekommst ihn nie wieder rein, und die besonderen Verschlussbolzen von Shimano kamm man getrost unter »Gewinnoptimierung« einordnen. Drück den Bolzen also nur soweit raus, dass das Innenglied noch leicht hängt. Mit leichtem Knicken löst sich die Kette dann. Beim Wiederverschließen kannst Du auf diese Weise beide Enden erstmal zusammendrücken. Ist die Kette durch den Spannwerkszug zu straff, dann wirf sie einfach vom Kettenblatt runter. Wenn Du den Bolzen dann wieder reingedrückt hat, ist das Gelenk in aller Regel erstmal schwergängig. Die immermal empfohlenen Massageübungen kannst Du Dir sparen. Drück den Bolzen mit der anfänglich etwas rätselhaften zweiten Aufnahme am Kettennieter ein kleines Stück zurück, damit bekommt das Gelenk wieder etwas Luft und wird wieder leichtgängig. Der Bolzen muss hinterher auf beiden Seiten gleichmäßig überstehen. Natürlich ist ein echtes Vernieten mit Geräten wie dem Rohloff Revolver theoretisch besser, bei mir hat sich aber auch noch nie ein reingedrückter Bolzen gelöst.
einen echten Kettenriss hatte ich mal in den Achtzigern, die betroffene Kette war aber nicht viel wert und schon ziemlich runter.
Falk, SchwLAbt