Vielleicht hilft es, mit der Vorbauhöhe herumzuspielen?
Machen wir mal einen Versuch:
Stell Dich mal an eine Wand, neige Dich nach vorne in eine imaginäre Fahrhaltung und halte einen imaginären Lenker an der Wand fest. Nun greife den Lenker gleich weit von Dir entfernt weiter oben. Hat sich jetzt groß etwas mit Deiner Rückenneigung getan? Daran liegt ja der Hauptgrund für den Druck auf den Händen - je weiter Du Dich vorneigst, desto mehr musst Du Dich mit den Händen abstützen.
Jetzt ändern wir das System. Du greifst den Lenker in geringerem Abstand. Jetzt wirst Du feststellen, daß Du plötzlich deutlich aufrechter dastehst. Primär ist fürs Aufrechtsitzen nicht die Lenkerhöhe verantwortlich, sonst sitzt man nur irgendwann wir auf einem Chopper, sondern die Entfernung zum Lenker. Und Aufrechtsitzen ist nun mal das Wichtigste um den Druck von den Handflächen wegzubekommen. Also keinen hohen Vorbau montieren, sondern einen kurzen, evtl. mit einem stark nach hinten gebogenem Lenker.
Nach ueber einem Jahr wollte ich euch (und eventuellen anderen Leidtragenden) mitteilen, wie es mir denn so ergangen ist: Gut naemlich.
Nach dem ersten Anfall im Mai 2008 bin ich erst mal ein halbes Jahr lang nicht mehr radgefahren. Die Symptome sind nach 2-3 Wochen viel schwaecher geworden und waren nach 3 Monaten komplett weg.
Nach einem halben Jahr bin ich wieder aufs Rad gestiegen mit hoeherem Vorbau, nach hinten gebogenem Lenker und Hydraulikbremsen statt V-Brakes. Die Symptome sind dann wieder aufgetreten, allerdings nur sehr schwach.
Und dann habe ich einen sehr netten Radler getroffen, der sich das Problem genau angeschaut und mir zum Durchbruch verholfen hat. Er hat naemlich (wie Florian es genau geschildert hat) den Abstand zwischen Sattel und Lenker verkuerzt, indem er den Sattel verkehrt herum auf den Sattelstamm (ist das die richtige Bezeichnung?) montiert hat. Seitdem (7 Monate und 10.000 km spaeter) hatte ich ueberhaupt keine Probleme mehr mit tauben Fingern.
Es gibt also Hoffnung fuer Karpaltunnelsyndrom....
Vielen Dank fuer alle Eure Tipps damals,
Christine