Hallo
Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Vieles ist auch von deinem Rahmen und den weiteren verbauten Komponenten im Bremsenbereich abhängig.
Ich hatte nicht mal mit Mini V-Brake plus Konverterrolle zufriedenstellende Ergebnisse (für ein Reiserad bei Nässe) hinbekommen.
Das Problem betrifft bei mir NUR die hintere Bremse, weil hier diverse Verluste auftreten, größtes Problem sind eine längere Hülle und mehr Kontaktpunkte, wo die Hülle sich bei jedem Bremsvorgang erst setzt. Bei meinem Rahmen kommen noch Verluste durch das etwa weniger steife dünne Stahlrohr mit dazu.
Man kann zwar druckfeste Hüllen verbauen, aber die sind auch recht steif, spricht sie schmiegen sich nicht so gut an die Kontaktpunkte des Rahmens an, man hat also mehr Setzungsweg beim Bremsvorgang. Zudem muss man eine Flexpipe an der Mini-V-Brake verbauen, weil sonst der Bremsarm zu stark nach unten gedrückt wird. Man könnte nun noch die Federspannung der Bremse erhöhen, aber das wirst du (ich habe es gemerkt)vermutlich bei längeren Abfahrten auch in deinen Händen spüren. (schmerzen irgendwann)
Gegen das Verwinden des Stahlrohre kann man einen Brakebooster (das Hufeisen) verbauen.
Das hilft ein kleines bisschen. Leider verdeckt man sich damit auch die Befestigungsschraube (wie bei meiner Tektro RX 5) für den Bremszug.
Wenn man nur den die Mini-V-Brakes (zwar mit verstellbarer Pipe) plus STIs nutzt, hat man noch immer ein Problem. Der Verstellbereich der Pipe ist nicht groß genug, den vollen Belagsverschleiß auszugleichen. Und diese Verstellung der Pipe muss ständig nach gestellt werden, weil die Beläge wirklich sehr dicht an die Felge heran müssen. (Gut zentrierte Räder sind Pflicht!)
Das kann man dann zwar mit der Konverterrolle wieder ausgleichen, ABER es kommt damit wieder die Federspannung der Mini-V-brake in einen Grenzwertbereich und die Konerterrolle in sich birgt auch wieder Verluste. Der Druckpunkt der Bremse wird deutlich schwammiger.
Erstaunlicherweise funktioniert es nun ganz gut *1 mit Tektro Bremshebeln plus normale V-Brake (einfache Deore). Zudem konnte ich hier den Brakebooster montieren, weil die Zugklemmschraube nach oben und nicht nach hinten zeigt.
Die Beläge stehen ziemlich weit weg von der Felge, die Bremsleistung ist zufriedenstellend und der Druckpunkt angenehm. Zudem habe ich im Bremshebel eine zusätzliche Entspannungsfunktion für den Zug.
Aber du möchtest ja sicherlich weiterhin Bremsschalthebel fahren?
Beim Alurahmen oder Stahlrahmen mit größeren dimensionierten Rohren, probiere es einfach mit einer Tektro RX 5 Mini V-Brake plus verstellbare Pipe.
Allen anderen rate ICH folgendes zum Aufbau eines neuen Rades:
Shimano 8X und 9X Fahrer nehmen Campa 10X Bremsschalthebel plus die Tektro RX 5 mit verstellbarer Pipe.
Die Campa Bremshebel lassen sich nämlich problemlos mit den jeweiligen kompletten Shimano Schaltungen kombinieren (bei 9X muss nur der Zug etwas anders geklemmt werden) und sie bieten den Vorteil der zusätzlichen Zugentlastung.
Shimano 10X Fahrer sollten eher zu den neusten (6700 und 7900) STIs greifen (ggf. auf die 5700er Gruppe warten, wo die STIs hoffentlich billiger sind), diese
haben laut aktuellen Berichten aus der Cyclocrossszene ein etwas besseres Übersetzungs-
verhältnis für Mini-V-brakes.
Eine weitere Möglichkeit möchte ich auch nicht verschweigen. Es gibt noch Mini-V-Brakes mit etwas kürzeren Schenkeln als bei der Tektro RX 5. Leider haben diese V-Brakes nur Buchsen aus Plastik und sie müssten wohl mit recht dünnen Reifen gefahren werden. um überhaupt ein Schutzblech montieren zu können.
Welche Reifen passen, weiß ich nicht.
Bei der Tektro RX 5 passen SKS Chromoplastics und darunter ein Marathon Winter Spikereifen im Format 35C-700.
Bremsbeläge:
Waren in meinen versuchen immer Koolstop (von schwarz über rot bis dual-compound).
Grüße
Andreas