Ich finde es ja immer wieder amüsant, wie die Elite der hochgezüchteten Rennradfahrer, die doch den Olymp der radelnden Gemeinde darstellen sollen, sich derart über die Schwere der Berge beklagen, zumal sie ja noch das leichtest denkbare Material verwenden. Da werden sie für das Befahren der schönen Bergwelt gut bezahlt, und dann ist ihnen das auch noch ein Graus. Sinngemäß sagte mal Jan Ullrich, als er im Rahmen der Deutschlandtour die Ötztaler Gletscherstraße gefahren war (2803 bzw. 2830m Endpunkt): Da bekäme man doch gar keine Luft mehr; er verstehe nicht, warum man überhaupt solche Straßen baut... - Da zweifle ich in der Tat etwas an der Berufsauffassung der Fahrer.
Was ist denn mit den Tourenradlern wie auch denen hier aus dem Forum, die solche Berge ein Vielfaches an Gewicht dort hochwuchten? - Gewiss, nie würde ich solche Berge als leicht bezeichnen, es ist schwerste Arbeit, aber auch Freude und Erlebnis - und letztlich habe ich mich auch an die schweren Anstiege bei aller Langsamkeit gewöhnt. Das sollte dann für Radler, die Jahresleistungen von über 50000 km absolvieren, dann irgendwo vielleicht nicht Routine sein, aber doch kein "unmenschliche" Qual mehr darstellen.
@ Georg: Um noch die "schweren" und schönen Alternativen und Umweg in der Region abzuklopfen: Weiter westlich bei Morbegno verläuft der Passo di San Marco, der das Valtellina ab Morbegno durch die Bergamasker Alpen hindurch mit der oberitalienischen Ebene nach Bergamo verbindet. Ähnlich hoch (1985m), ebenfalls ein legendärer, schwieriger Giro-Pass, aber sonst vernachlässigt, und insgesamt landschaftlich auch dem Mortirolo überlegen. Bietet sich auch als Bergvariante zu Entlang-dem-Comer-See-Routen an.
Wenn über den Mortirolo und noch Zeit für einen Schlenker: der Passo Vivione (1828m, geht bei Malonno südlich von Édolo nach Osten ab) ist noch ein landschaftliches Highlight der Region, offenbar auch noch nicht von der Masse der Motorradler entdeckt. Wenn du südlich von Schilpario bei Dezzo auf drei Varianten stößt, kommst du linke Hand (nördlichste Variante) über einen weiteren Pass (Croce di Slaven, 1108m, 350 Hm) direkt bei Breno im Camónica-Tal heraus, von wo sich unmittelbar die Auffahrt zum Croce Domino anschließt. "Gespart" hast du dann ca. 20 km eher langweilige Strecke durch Camónica-Tal zwischen Malonno und Breno.
Und auch das noch: So oder so kommst du an Malonno vorbei. Eine wirklich gute Bäckerei ist die Forneria/Pasticceria Salvetti, Via Trieste 1, die seit 1885 existiert - warum ich das noch weiß? - Die Tüte der Bäckerei ist immer noch an meinem Alltagsrad und wird seit 1 1/2 Jahren als Schutztüte für den Sattel bei Regen verwendet. Sogar die Plastiktüte hat Qualität!