Moin zusammen,
also ich finde es schon ziemlich bedenklich, was der Spiegel da so von sich gibt.
Richtigerweise wird zwar in einem Nebensatz daruf hingewisen, daß gewisse Prkatiken, wie z.B. die stabile Seitenlage, in vielen Ersthelferkursen völlig überbewertet werden.
Der Rest des Artikels besteht aber eigentlich nur noch aus der Überbewertung einer einzigen Hilfeleistung, nämlich der Wiederbelebung durch Herzdruckmassage.
Als wenn der Großteil der Hilfeleistung nur daraus bestehen würde. Tut er nicht. In den überwiegend meisten Fällen hat es der Ersthelfer mit leichteren Verletzungen und dem Stillen von Blutungen zu tun.
Und noch davor kommt etwas, was ich als das allerwichtigste halte, und was meiner Beobachtung nach am wenigsten beherrscht wird: richtiges Verhalten am Unfallort. Also z.B: das Absichern desselben. Das kommt IMMER noch VOR der Hilfeleistung am Verletzten.
Auch bedenklich finde ich, wie so ganz nebenbei die Schocklage abgetan wird. Der Leser erhält den Eindruck, daß sie eigentlich ja gar nicht nötig ist, ja sogar gefährlich sein kann.
Ich erinnere mich an eine Statistik, nach welcher die größte Anteil an Todesopfern bei Verkejrsunfällen auf Schock zurückzuführen ist. Schock ist im Übrigen ein weitgefasster Begriff und hat nicht nur mit dem "Schreck" etwas zu tun. Ein Schock entsteht z.B. auch durch großen Blutverlust. Grundsätzlich handelt es sich beim Schock um eine Unterversorgung wichtiger Organe mit Blut (allen voran das Gehirn).
Deshalb halte ich die Schocklage immer noch für eine äußerst wichtige Sache, die vor allem bei augenscheinlich nicht schwer verletzen Opfern viel zu selten praktiziert wird.
Ich war übrigens einige Jahre beim Bund Sanitätsausbilder. Zwar liegt das schon einige Zeit zurück, doch die Grundregeln für eine richtige Hilfe haben sich kaum geändert und ich denke, daß ich auch noch nicht allzuviel davon vergessen habe.
Gruß, André