... offenbar keine Federgabelgeometrie ... das etwas trägere Verhalten ...
Hallo Georg!
Da unterliegst Du einem Irrtum. Durch eine kürzere Gabel wird der Lenkwinkel steiler, dadurch der Nachlauf geringer und das Rad nervöser.
Hat der Rahmen in Plankombination mit kurzer Federgabel einen Lenkwinkel von nur 70-71°, kann das Verhalten mit einer 400er Gabel noch in Ordnung sein, ist es allerdings recht sportlich auf 73° eingestellt, reduziert sich der Nachlauf (das ist die Größe, die die Lenkung stabilisiert und freihändiges Fahren erst ermöglicht) schnell auf '0' oder gar einen Vorlauf, was dann gänzlich unfahrbar ist.
Gruß, Uwe!
Habe das interessehalber mal nachkonstruiert:
Bei einer Gabelhöhe von 450 mm und einer Gabelvorbiegung von 45 mm und einem Lenkwinkel von 71 Grad entsteht bei einem Rad-Radius von 350 mm ein Nachlauf von ungefähr 80 mm, was ziemlich reichlich ist.
So. Wenn ich jetzt, um einen extremen Fall zu nehmen, eine nur 400 mm hohe Gabel einbaue, ebenfalls mit 45 mm Vorbiegung und denselben Laufrädern, entsteht bei gleichem Radstand von 1100 mm ein Lenkwinkel von 75 Grad und ein Nachlauf von ungefähr 50 mm, was durchaus sehr wendig, aber nicht unfahrbar ist. Dabei habe ich bewußt eine sehr stark unterschiedliche Gabelhöhe genommen, wenn der Unterschied nur 20 mm ist, ist auch die Auswirkung auf Lenkwinkel und Nachlauf geringer. He größer übrigens die Räder sind, desto mehr verschiebt sich alles in die träge Richtung, da die Werte steigen, und umgekehrt.
Fazit: Die Veränderungen sind spürbar, aber nicht ruinös. Einen negativen Nachlauf zu erreichen ist kaum möglich: selbst wenn die Gabel nur 300 mm hoch wäre, käme der Lenkwinkel zwar auf aberwitzige 83 Grad, es bliebe aber noch ein Nachlauf von 10 mm übrig - so wirklich unbrauchbar, aber immer noch kein Vorlauf.
Andreas