"Kreta per Rad" : kann mich dieser Empfehlung nur anschließen. Und natürlich die Kreta-Bibel: "Kreta" aus dem M.Müller Verlag.
Karte: freytag&berndt 1:150 000, neu und gut.
Nichtasphaltierte Straßen sind selten geworden, wenn ihr nicht ganz abseits oder prinzipiell offroad unterwegs sein wollt, ist ein MTB nicht erforderlich.
Mein Tip Westkreta:
Kissamos-Kaloudiana-Topoli-Mili-Strovles-nach 1 km rechts-Archontiko-Voutas-Kondokiniji-Paläochora. Wunderbare Gebirgslandschaft. Von Paläochora mit der Fähre nach Xora Sfakion/Sfakia. Fuhr bisher 9.30 und ist ca 12.00 da. Fährt glaube ich nur ab dem Zeitpunkt, da die Samariaschluchtwanderungen durchgeführt werden, also unbedingt nachfragen. Ist aber eine grandiose Fahrt an der unwegsamen Südküste. Von Sfakia über den Imbrospaß wieder zurück nach Norden (nachmittags je nach Kondition durchaus noch machbar) oder weiter Richtung Osten. Die Strecke nach Sellia, Plakias und zum Preveli-Kloster ist sehr schön.
Mittelkreta 1:
(Rethymno ostwärts)-Stavromenos-Magnisia-Perama-Mourtsana-Drosia-Damasta-(nach ca. 3 km Kerata: rechts Stich hoch zum Denkmal für die Naziopfer)-Marathos-plötzlicher, gigantischer Ausblick auf Heraklio,-Gazi-Heraklio.
Mittelkreta 2:
Rethymno-Armeni-Spili-Aghia Galini-Timbaki. Variante lang, einsam, massig Höhenmeter: ab Armeni (oder schon ab der Küste weiter ostwärts) Mirthios-Apostoli-Monastiraki-Fourfouras-Vathiako-Kamares-Ano Zaros-Aghia Varvara. Nicht in einem Tag schaffbar. Strecke Timbaki-Aghii Deka unattraktiv.
Mittelkreta 3:
Malia-Neapoli-Kourounes-Amigdalea-Skinias-Loumas-Küstenstraße-Aghios Nikolaos.
Ostkreta 1:
Aghios Nikolaos-Küstenstraße-Sitia-Vai.
Südostkreta:
(Ierapetra)-Mirtos-Küstenstraße: hier stimmen viele Karten nicht, sehr einsam, aber viel Gewächshauskulturen-Kato Viglies-Straße hoch in die Berge bis zur Kirche, dort links die Piste wieder runter nach Sidonia-weiter an der Küste nach Arvi-immer noch Küste, biegt aber mal hoch ins Bergland-Keratokambos-fantastische Küstenstraße bis Tsoutsouros-heftiger Paßanstieg nach Norden-Kato Kastelliana-entweder weiter nach Norden bis Heraklio oder westwärts bis Pirgos, dort gibt es ein Hotel, was in dieser Gegend durchaus selten ist (!). Variante: parallel dazu die "Haupt"straße über Ano Viannos auch sehr attraktiv.
Allgemein: Die Hauptverbindung West-Ost im Norden ist die 2-spurige, in der Gegend von Heraklio 4-spurige Autobahn, durchgängig für Fahrräder erlaubt. Sie ist landschaftlich durchaus attraktiv zwischen Kissamos und Kolimbari (hier gibt es alerdings eine tolle kleine Parallelstraße über Kalidonia-Nochia-Plakonia), zwischen Chania und Rethymno, zwischen Rethymno bzw. ab dem Ende der dortigen Badebucht bis Heraklio und ab Malia ostwärts. Der Verkehr ist aber entsprechend.
Alle kleinen Straßen sind eigentlich gut ausgebaut.
Die berühmte Lassithi-Hochebene fand ich total langweilig. Der Aufstieg über Mochos und der Abstieg ostwärts nach Neapoli sind aber klasse. Für ganz Verwegene gibt es noch eine im M.Müller-Reiseführer beschriebene Route aus der L.-Ebene direkt südwärts. Ob das im Mai schon geht, weiß ich nicht.
Kreta ist riesig, alles abzufahren bräuchte es ein Jahr. Es ist auch die Insel der Schluchten. Immer wieder scheint das Land wie von einem Axthieb gespalten. Nicht nur die berühmten Samaria und Imbros sind attraktiv, es gibt unzählige andere. Das nur nebenbei für vielleicht zum Wandertageinlegen.
Die Saison beginnt so etwa ab April, d.h., im Mai steht das ganze Angebot an Unterkunft und Restauration zu 90% zur Verfügung. In den Bergen oben wird es u.Umständen empfindlich kalt sein, wettermäßig ist der Mai zwar auf der sicheren Seite, aber neben 35 Grad sind auch kühle Regenperioden noch möglich.
Soweit mal, was mir einfällt.
Gruß Andreas
Flughäfen: Heraklio mit dem Rad in die Stadt kurz und verkehrsreich. Chania: weiter außerhalb (12 km).