Hallo Spicak,

ich habe absolutes Verständnis dafür, dass Du deine Grenzen austesten willst, und nicht nur die körperlichen, sondern auch die geistigen. Denn der Kopf ist es, der Dich bei einer solchen Tour antreibt.
Wie stark Dein Wille bzw. Dein Geist ist, wird sich dann zeigen, wenn Du frierend, durchnässt und hungrig, mit kalten Füssen und rotzender Nase im Dunkeln Deinen feuchten Schlafsack ausbreitest, um Dich herum tropft es von den Bäumen und der Matsch quatscht unter den Füssen, wohl wissend, dass Du auch in der kommenden Nacht keinen vernünftigen Schlaf finden wirst...
Ich weiß nicht, auf welcher Suche oder auf welchem Trip Du bist, aber: Für mich wäre das nichts. Mein Kopf wäre nicht stark genug, und zwar deshalb, weil mir die Motivation fehlt!
Ich würde mir in der oben beschriebenen Situation ein Hotel suchen und mich in die warme Wanne legen, mit dem Gefühl, mir das wohl verdient zu haben. schmunzel
Wenn mein Leben großteils aus Gehen bestehen würde, dann wäre es sicher wichtig, wo denn die Grenzen des Gehens für mich liegen würden . Das tut es aber nicht! Warum also sollte ich diese Grenzen erfahren wollen? Um einer starken emotionalen Erfahrung willen?
Das würde mir nicht reichen als Grund!
Ich glaube nicht, dass Ich aus einer solchen Grenzerfahrung einen universellen Gewinn ziehen könnte.
Wenn ich hier so Deine Gedanken lese, dann glaube ich, dass eine Tour mit Dir sicher interessant wäre, aber nicht eine solche...
Wie gesagt, eine Tour mit Raureif und blauem Himmel, mit Kaffee aus Blechkanne auf Feuer, mit trockenem Daunenschlafsack und kondensierten Atemwölkchen in kalter Nachmittagsluft, mit Wintergrillen und Tee mit Rum, das könnte ich mir gut vorstellen. So eine Art Winterromantik...
Ich wünsch Dir viel Glück..
Gruß Jörg