Hallo Kathi,
bin mir dessen bewusst, dass es für die Urlaubsfrage kein Patentrezept gibt, aber vielleicht hilft ja meine Erfahrung hierbei weiter. Da diese gut ist und in allen drei Fällen geklappt hat, muss ja scheinbar irgendwas drann stimmen.
Arbeite in 'nem mittleständischen Unternehmen (so um die 120 Leute) und habe eine sehr gute Beziehung zu meinem Chef, allerdings auch nicht zu persönlich. Dies nur kurz vorweg.
Ich habe bei meinen zwei längeren Urlaube bzw. Auslandsaufenthalte generell alles auf eine Karte gesetzt. Und beide Male hat es hingehauen und ich durfte gehen bzw. habe danach wieder einen Job im gleichen Haus gehabt. Allgemein habe ich mitbekommen, dass eine langfristige Planung Wunder wirkt. Dabei helfen dann Überstunden, Resturlaubstage oder überhaupt angesparte Urlaubstage, geringe Krankheitsquote und so Zeugs. Eventuelle Umstrukturierungen im Unternehmen mit gleichzeitiger "Unentbehrlichkeit" Deiner Person sind natürlich das Beste, was Dir passieren kann. Und das in beiderseitigem Interesse.
Ich würde in einem längerem Gespräch meinem Chef die Wichtigkeit des langen Urlaubs klarmachen und ihm aufzeigen, was auch er davon hat. Und das meine ich wirklich so - ich denke, dass jeder der 'ne Weile weg war, auch freier in seinen Gedanken und Motivationen ist. Das macht natürlich bei 'nem Fließbandjob wenig Sinn aber bei Dienstleistern, Agenturen etc.
Insgesamt musst Du Dir aber auf jeden klar machen, wo Deine Prioritäten sitzen! Urlaub und damit verbundene Traumerfüllung oder ein sicherer Job. Diese Entscheidung kann Dir kein Chef abnehmen. Diese musst Du treffen und dann auch durchziehen. Dieses Selbstbewusstsein gehört dazu und ich kann Dich nur darin bestärken, was zu wagen. Bei mir hat es zwei Mal wunderbar (auch für meinen Chef und unsere Firma) hingehauen und Anfang 2006 gehts mit dem Rad nach Südamerika. Auf unbestimmte Zeit, da ich nach meiner letzten Auszeit im Sommer 2003 nur einen befristeten Arbeitsvertrag wollte und dieser dann ausläuft.
Also, wünsch Dir viel Glück und vor allem Ruhe für's eigene Nachdenken, okay?
Gruß aus Berlin
Thomas