In Antwort auf: malamut

Dir ist aber schon aufgefallen, dass das nicht die Studie selbst war, sondern nur eine knappe Zusammenfassung ihrer Ergebnisse? Ich kann Deine Kritik angesichts dessen nicht nachvollziehen. Bist Du vom Fach? Ich selbst bin kein Psychologe, nur Mathematiker. grins


na das erklärt zumindest, warum selbst statistiken, die du nicht selbst gefälscht hast, noch eine gewisse überzeugungskraft für dich haben. aber vielleicht hast du als mathematiter wenigstens mehr ahnung von logik als psychologen (bin übrigens keiner, weiß aber z.b. daß psychologen eine umfangreiche statistische, aber keinerlei logische ausbildung im grundstudium bekommen - und aufgrund ihrer logik-defizite aus statistisch soweit richtigen daten mit schöner regelmäßigkeit die aller-unzulässigsten schlußfolgerungen ziehen).

wenn man tausendfünfhundert versuchspersonen, die eine erwartungshaltung der verteuerung durch die euro einführung haben, drei verschieden manipulierte speisekarten einschätzen läßt, dann kann man herausfinden, daß die meisten eine verteuerung selbst dann empfinden, wenn sie real nicht vorhanden ist.

soweitsogut - damit hat man die wirksamkeit der erwartungshaltung nachgewiesen, aber das läßt noch lange nicht die schlußfolgerung zu, daß es die verteuerung in der realität nicht gäbe. dafür besitz die studie schlicht keine aussagekraft.

garade weil es nicht die studie selbst war, aber weder in der pdf noch auf osg waren genauere quellenangaben und die zusammenfassung sowas von arg knapp ist, dafür aber um so forscher mit behauptungen gespickt, das macht zusätzlich mißtrauisch.

Zitat:
selbst wenn sich der forscher an diese prinzipien hält, so ist ein grundsätzliches problem immer noch ungelöst. streng genommen ist der geltungsbereich der ergebnisse empirischer forschung immer auf die personen, die beobachtet wurden, und auf die bedingungen, die bei der erhebung vorlagen, begrenzt.
...
auch wenn die rechtfertigung dieses induktionsschlusses aus erkenntnistheoretischer sicht nicht befriedigend gelöst ist (und vielleicht auch gar nicht gelöst werden kann), so werden wir mit der interferenzstatistik im letzten abschnitt dieses kapitels eine strategie kennenlernen, durch die der rückschluß von den stichprobenbeobachtuingen auf die grundgesamtheit transparenter und nachvollziehbarer wird.
( zimbardo / gerrig, psychologie, 7.auflage, springer )


fachleute, die sich dieser grundsätzlichen einschränkungen der aussagekraft solcher studien und statistiken nicht bewußt bleiben und unhaltbare rückschlüsse aus den ergebnissen ziehen wollen, sind in meinen augen keine forscher sondern höchstens etwas zu forsch.
da verschleiern auch die akademischen titel nicht mehr, was für bullshit die z.t. bauen.

MfG